―― * * 0 = ――――――――― ――――――――― ―= ――= Linoleum- und Wachstuch-Fabriken. 1449 Bremer Linoleumwerke-Delmenhorst, A.-G. in Delmenhorst, Zweigfabrik in Cöpenick bei Berlin. Gegründet: 21./9. 1898; eingetr. 5./10. 1898. Letzte Statutänd. 30./1. 1902, 3./6. 1904, 13./3. 1905, 24./2. 1906 u. 5./2. 1907. Zweck: Fabrikation u. Verkauf von Linoleum: Uni, Granit, patentierte Specialfabrikate u. Inlaid, ferner Lincrusta. Die ersten Fabrikate kamen im April 1900 auf den Markt. 1906/07 fand in Delmenhorst weiterer Ausbau der Fabrikationseinrichtungen statt; die ge- samten Neuanlagen kamen im Laufe des J. 1907 in Betrieb; Kosten hierfür bis ult. 1906 M. 347372; 1907: M. 652 337; neuerliche Um- u. Erweiterungsbauten, Masch. etc. in Delmenhorst erforderten 1908 u. 1909 M. 997 746 bezw. 170 691. Zugänge a. die Anlagen in Cöpenick 1907–1909: M. 379 282, 62 925, 15 709. Mit der 1905 neu gegr. A.-G. Bremer Linoleumwerke in Cöpenick war die Ges. bis Ende 1910 in ein Kartellverhältnis getreten, nachdem sie den Verk. der Erzeugn. ge- nannter Fabrik übernommen hatte, doch beschloss bereits die a. o. G.-V. v. 5./2. 1907 die voll- sänditge Übernahme des Cöpenicker Unternehmens mit Wirkung ab 1./10. 1906. Auf 5 Cöpenicker Aktien wurden 3 neue Delmenhorster Aktien sowie 9 % M 150 bar auf den Nominalbetrag der letzteren gewährt. Die Fabrikanlagen in Delmenhorst haben eine Grösse von rund 90 000 am, wovon ca. 30 000 dm bebaut sind. Nach dem Mitte 1908 erfolgten Abschlusse der Neubauten u. Neu-Anlagen verfügt der Delmenhorster Betrieb u. a. über 4 Masch.- u. Kesselhäuser, 23 Fabrikations-Gebäude, 20 Trocken- u. Lagerhäuser. Das srundstück in Cöpenick, gelegen zwischen Marienstr. 8 u. der schiffbaren Dahme umfasst 25 532 qm. Die Ges. gehört einer für den Inlandskonsum u. gewisse ausländische Gebiete bestehenden, an eine Frist nicht gebundenen Preiskonvention für bedrucktes Linoleum an; auch nimmt sie an gewissen, für den inländischen Markt bestehenden Preisvereinbarungen in Linkrusta teil. In den beiden Werken der Ges. werden durchschnittlich 650 Personen beschäftigt; die Masch.-Anlagen liefern ca. 2000 HP. Die Ges. hat 1908 eine mehr als 139 Absatzsteigerung gegenüber dem Vorjahre erreicht; trotzdem aber gelang es nicht, hierdurch einen Ausgleich gegen die schlechteren Verkaufspreise, bei wesentlich höheren Aufwen- dungen für die meisten der benötigten Materialien, zu schaffen, da sich der Preisdruck im Laufe des Jahres 1908 immer mehr verschärfte u. sich schliesslich auf alle Absatzgebiete u. Gattungen der Fabrikate erstreckte. Am ungünstigsten gestaltete sich das Druckwaren- geschäft des Cöpenicker Werkes. Die Preise für diese Erzeugnisse erreichten ein noch nie dagewesenes niedriges Niveau, welches jeden Nutzen ausschloss. Für 1909 ergab sich nach Abschreibungen v. M. 236 118 u. Rückstell. v. M. 430 000 auf Delkr.-Kto f. Ausfälle an Aussen- ständen u. Konsignationsware, insbesondere bei der Firma Keveney & Co., der in Konkurs geratenen New Yorker Generalvertreterin der Ges., ein Verlust von M. 303 331, der dem gesetzl. R.-F. entnommen wurde. Die Ges. hofft aus dem Konkurs Keveney auf die jetzt abgebuchten Forder. Eingänge zu erzielen. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 gleichberechtigten Aktien à M. 1000, von denen für die Nr. 1 bis 1438 neue Stücke angefertigt sind. Umschreibg. der Aktien in Nam.-Aktien ist statthaft und umgekehrt. Urspr. M. 1 400 000 zwecks Vermehrung der Betriebsmittel u. Einführung der Fabrikation von Inlaid-Linoleum (siehe oben) ist das Kapital lt. G.-V. v. 4./11. 1899 erhöht worden, u. zwar um die bis Ende 1899 gezeichneten M. 343 000, begebe. zu 104.50 %. Zur Sanierung der Ges. und zwecks Zuführung neuer Mittel beschloss die G.-V. v. 15./5. 1903 Aus- schreibung einer Zuzahlung von M. 500 auf jede Aktie, durch deren Leistung dieselben in 6 % Vorz.-Aktien umgewandelt sind. Frist bis 20./6. 1903. Die Zuzahlung wurde mit M. 778 500 auf 1557 Aktien geleistet. Um diesen Betrag verringerte sich die Unterbilanz per 31./12. 1903 von M. 1 057 685 auf M. 279 185. Zur Beseitigung dieses Fehlbetrages beschloss die G.-V. v. 3./6. 1904 Zus. legung der Vorz.-Aktien im Verhältnis 10: 9 und der St.-Aktien im Verhältnis 5 2 1 bei Gleichstellung sämtl. Aktien. Frist bis 15./10. 1904. Nach Durchführung der Trans- aktion bestand das A.-K. also aus M. 1 438 000 in gleichwertigen Aktien. Die G.-V. v. 13./3. 1905 beschloss zwecks Vermehrung der Betriebsmittel Erhöhung um M. 562 000 in 562 ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu 108 %, angeboten den Aktionären 479 Stück 3: 1 v. 10.–12./4. 1905 zu 110 %. Agio mit M. 32 414 in den R.-F. Die G.-V. v. 24./2. 1906 beschloss zur weiteren Stärkung der Betriebsmittel, das A.-K. um noch M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 neuen, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien zu erhöhen. Die- selben wurden von einem Konsortium zu 145 % übernommen u. den Aktionären 3:1 von 8.–22./3. 1906 zu 147 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 1./1. 1906 u. Schlussscheinstempel zum Bezuge angeboten. Nochmalige Erhöhung lt. a. o. G.-V. v. 5./2. 1907 um M. 1 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, hiervon dienten M. 900 000 zur Durchführung der Fusion mit dem Bremer Linoleumwerke Cöpenick (s. oben), die weiteren M. 600 000 neue Aktien, zur Ver- stärkung der Betriebsmittel u. Neuanlagen bestimmt, wurden von einem Konsort. zu 190.83 % übernommen mit der Verpflichtung M. 500 000 den alten Aktionären 6: 1 zu 205 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1907 u. Schlussscheinstempel zum Bezuge anzubieten, was v. 2.–16./3. 1907 geschah. Hypothek.-Anleihen: I. M. 900 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 13./3. 1905, aufgenommen zur Ausgestaltung des Betriebes, rückzahlbar zu 103 %, 150 Stücke (Nr. 1–150) à M. 3000, 450 (Nr. 151–600) à M. 1000, auf Namen der Deut. Nationalbank und des Bank- hauses E. C. Weyhausen, beide in Bremen, u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1.10. Tilg. ab 1909 bis längstens 1935 durch jährl. Ausl. steigend von M. 18 000 bis M. 54 000 im