1480 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Dividende 1906– 1909: 0 %. Die Fabrik ist noch nicht im Bau. Direktion: Paul Klemm. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Dr. Leo Gottstein, Komm.-Rat Dr. Georg Heimann, Bankier G. von Wallenberg-Pachaly, Rechtsanw. Dr. Gust. Neisser, Breslau; Gen.-Dir. Paul Linke, Slawentzitz. Act.-Ges. für Pappenfabrikation in Charlottenburg, Charlottenb. Ufer 50/51, mit Fil. in Breslau u. Fordon b. Bromberg. Gegründet: 14. 3. 1872. Statutänd. 14./1.1899, 25./8. 1900, 15./6., 4./7. 1901, 16./5. 1903, 4./7. 1907 u. 11./3. 1909. Sitz bis 1./4. 1899 in Berlin. Börsenname: Berliner Pappen-Fabrik. Zweck: Pappenfabrikation in den Fabriken zu Charlottenburg, Breslau und Fordon. Bezüglich der anderungen des Besitzstandes der Ges. seit 1872 s. die früheren Jahrg. dieses Handbuches. Nach Zerstörung der Fabrik Pankstr. 46 im Dez. 1898 durch Schadenfeuer Ankauf der Charlottenburger Papier- u. Pappenfabrik Gebr. Damcke zu Char- lottenburg, Charlottenb. Ufer 50/51 ab 1./1. 1899. Die Grundstücke sind ca. 8749 qm gross, dieselben wurden 1906 durch Ankauf einer vorgelagerten Parzelle (Preis M. 36 269) vorteil- haft arrondiert. Die Breslauer Fabrik ist 1902 erweitert bezw. umgebaut (Aufstellung einer neuen Dampfmaschine von 110 HP. und Einricht. elektr. Beleucht.), März 1903 aber von einem Schadenfeuer betroffen. Ende Nov. 1902 zur Beseitig. einer Konkurrenz An- Kauf der unmittelbar an der Bahn gelegenen Pappenfabrik Fordon bei Bromberg einschl. Masch. u. Einricht. für M. 81 500, der Summe der darauf lastenden 4 % Hypoth. (inzwischen getilgt). Für die Vorräte wurden M. 3000 bezahlt. Grösse des Terrains ca. 4 Morgen; Feuer- taxe der 1894/95 errichteten Gebäude u. Einricht. M. 164 000. Anfangs 1909 wurden die Terrains u. Gebäude der Potsdamer Fabrik (seit Okt. 1908 stillgelegt) mit M. 275 000 verkauft, dagegen die Masch. (Buchwert M. 43 700) auf die anderen Betriebe verteilt. Von dem Ver- kaufspreis wurden M. 100 000 zur Rückzahlung einer 4¾ % Hypoth. auf Charlottenburger Grundstück verwendet. Der aus dem Verkauf verbleibende Restbetrag von M. 175 000 soll It. a. o. G.-V. v. 11./3. 1909 in der Weise Verwendung finden, dass Aktien der Ges. bis zum Nominalbetrage von M. 225 000 im Wege der öffentlichen Submission angekauft werden sollen. Die Verwalt. soll dabei indessen nicht an eine bestimmte Zeit gebunden sein, sondern einen ihr günstig erscheinenden Zeitpunkt abwarten können. Sollte der ganze Betrag im Sub- missionswege nicht angeboten werden, so ist die Verwalt. berechtigt, Aktien im Nominal- werte bis zu M. 30 000 freihändig zu erwerben. Das Sperrjahr lief am 8./5. 1910 ab. 1906/1907 gelang es die aus 1905/1906 herübergenommene Unterbilanz von M. 56 556 zu tilgen. Die schlechten Resultate der letzten Jahre bis 1907 sind auf die ungünstige Lage des Rohmaterialienmarktes zurückzuführen. Günstige Resultate wurden für 1907/10 durch die Preisvereinigung der Fabriken der Branche erreicht. Kapital: M. 1 500 000 in 2080 Aktien (mit Nrn. aus der Zahlenfolge 1–4500) à Tlr. 200 = M. 600 und 210 Aktien (Nr. 9501–4750) à M. 1200. Urspr. M. 2 700 000; Rückkauf von M. 450 000 lt. G.-V. v. 5./7. 1876 und 10./7. 1884 und von weiteren M. 759 090 H. G.-V. „. 19./12. 1885. Der buchm. Gewinn wurde abgeschrieben. Die Rückkäufe erfolgten im Wege der Submission in drei Posten von je M. 150 000, einem von M. 120 000 am 12./9. 1891 und zwei Posten von je M. 90 000 am 20./2. und 4./10. 1893. Die G.-V. v. 14./1. 1899 beschloss besonders zum Ankauf der Charlottenburger Pappenfabrik Gebr. Damcke Erhöhung des A.-K. um M. 300 000 (auf M. 1 800 000) in 250 ab 1./4. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären, auf nom. M. 6000 alte Aktien eine neue, v. 30/1 213899 %― 05 % franko Zs. Die G.-V. v. 16./5. 1903 beschloss Rückkauf von bis M. 300 000 Aktien nicht über pari, womit das A.-K. auf M. 1 500 000 herabges. worden ist. Wegen weiteren Rückkauf von Aktien lt. G.-V. v. 11./3. 1909 siehe oben. Hypotheken: M. 150 000 zu 4½ % auf Grundstück Charlottenburger Ufer 50. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 600 = 1 St., 1 Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: –10 % z. R.-F., event. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. unter Anrechnung einer festen jährl. Vergüt. von M. 12 000, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. März 1910: Aktiva: Charlottenburg: Grundstücke u. Gebäude Charlotten- burg. Ufer 51 416 191, Grund u. Boden Charlottenburg. Ufer 50 253 836, Gebäude do. 151 800, Masch. u. Utensil. 87 371, Fuhrwerk 1400; Breslau: Grund u. Boden 16 559, Gebäude 43 073, Masch. u. Utensil. 49 121; Fordon: Grund u. Boden 3000, Gebäude 32 950, Masch. u. Utensil. 54 865, Fuhrwerk 1; Debit. 145 683, Bankguth. 16 395, Wechsel 63 133, Kassa 3152, Effekten 369 937, Vorräte 67 138. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 14 538 (Rückl. 3343), Hypoth. 150 000, unerhob. Div. 892. Delkr.-Kto 6000, Kredit. 19 000, Fonds zur Verf. des A.-R. 14 000, Tant. an Beamte 2600, Div. 67 500, Vortrag 1079. Sa. M. 1 775 610. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. einschl. fester Vergüt. a. A.-R. u. Vorst. 61 802, Verlust an Effekten 145, Steuern 4567, Hypoth.-Zs. 6750, Abschreib. 13 539, Gewinn 74 522. – Kredit: Vortrag 7660, Zs. 12 856, Eingang a. abgeschr. Forder. 132, verf. Div. 72, General-Betriebs-Kto 140 606. Sa. M. 161 327. Kurs Ende 1887–1909: 93.50, 114, 114, 101.25, 93.10, 84, 92, 112, 107, 113.25, 116.90, 117.75, 112.75, 96, 77.50, 71.50, 78.50, 82, 78, 72.75, 68, 74.10, 74.25 %. Notiert Berlin.