Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1495 nigsberg i. Pr. Die Ges. übernahm a) von Abrah. Isaak Lewin, Königsberg i. Pr. ein durch diesen für sie von der Akt.-Ges. Union, Fabrik chem. Produkte zu Stettin, erworbenes, bisher zu dem Grundstück Gr.-Hollstein Nr. 10 (Fabrik Dammkrug) gehöriges Teilstück der Friedrichs- berger Pregelwiesen mit einer Pregelfront von ca. 275 m in einem Areal von etwa 19 500 am zum Preise von M. 8,50 pro qm; b) von der Firma Geilus & Anders in Königsberg ein durch diese für sie von Bernh. Charisius in Friedrichswalde erworbenes, bisher zu dessen Gut Friedrichswalde gehöriges Teilstück der Friedrichsberger Wiesen von etwa 37–40 Morgen zum Preise von M. 0.85 pro qm. Zweck: Betrieb einer Fabrik, welche die Herstellung von Cellulose in roher oder ver- edelter Form zum Gegenstande hat, sowie der Betrieb von Geschäften der Papierindustrie und die Beteiligung an gewerbl. Unternehmungen, mit den vorbezeichneten Zwecken in Be- ziehungen stehen. Die neuerbaute Fabrik kam im Juli 1907 in Betrieb. 1908/09 fand ein weiterer Ausbau bezw. Vergrösserung der Fabrik statt. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000, erhöht lt. G.-V. v. 2./10. 1907 um M. 750 000, begeben zu pari, dann lt. G.-V. v. 12./3. 1908 um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien, div.-ber. für 1908 zur Hälfte, angeboten den alten Aktio- nären 2: 1 vom 13.–31./3. 1908 zu 115 % inkl. Stempel u. Kosten, einzuzahlen 25 % u. das Agio bis 31./3., ferner je 25 % am 31./5., 31./7. u. 30./9. 1908; nicht bezogene Stücke werden anderweitig zu 120 % verkauft. Für die neuen Aktien wurde eine Sperrfrist bis zu 9 Mon. nach der Einführung an der Börse, mind. aber bis zum 31./12. 1910, bis zu welchem Termin auch die Sperrfrist auf die alten Aktien läuft, festgesetzt. Der Erlös der neuen Aktien dient mit zur Deckung der Bankschuld u. zum Ausbau der Fabrik. Hypotheken: M. 307 661. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstück 552 620, Gebäude 1 800 000, Masch. 1 970 000, Werkzeug u. Geräte 1, Gleis- u. Transport-Anlage 180 000, Mobil. u. Utensil. 1, Beleucht.- Anlage 10 000, Celluloseholz 1 712 293, Betriebsmaterial. 147 3 10, Kohlen 70 800, fert. Fabrikate 117 333, Kassa 3613, Wechsel 4325, Hypoth. u. Effekten 68 670, Versich. 370, Debit. 844 136, Bankguth. 64 698. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Hypoth. 307 661, R.-F. 200 000 (Rück. 50 000), Kredit. 1 668 860, Tratten 2 000 000, Delkr. Kto 7299, Unterstütz.-F. 9220 (Rückl. 5000), Div. 240 000, do. alte 1220, Tant. 47 848, Vortrag 64 065. Sa. M. 7 546 175. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Unk. 943 340, Abschreib. 491 047, Gewinn 406 913. – Kredit: Vortrag 1571, Betriebsgewinn 1 839 729. Sa. M. 1 841 301. Dividenden: 1905–1906: 0 % (Baujahre); 1907–1909: 0, 4, 8 %. Direktion: Ernst Lehmann. Prokuristen: Herm. Wittig, Fritz Pinz, Artur Irmscher. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat George Marx, Stellv. Max Anders, Abraham Isaak Lewin, Fabrikbesitzer Emil Bieske, Franz Pinz, Königsberg i. Pr.; Bank-Dir. Schweitzer, Breslau. Zahlstellen: Königsberg: Ges.-Kasse, Norddeutsche Creditanstalt; Breslau: Breslauer Disconto-Bank. Akt.-Ges. Papyrolinwerk & Couvertfabrik in Konstanz am Bodensee mit Filiale in Emmishofen, Schweiz. Gegründet: 27./10. 1891. Letzte Statutänd. 24./3. 1901 u. 27./3. 1906. Firma lautete bis 15./11. 1900 A.-G. Couvertfabrik Konstanz u. Emmishofen. Zweck: Gewerbsmässige Fabrikation von Couverts, Anhänge-Etiketten, Muster- u. Lohndüten. Spec.: Stoffpapiere (Papyrolin- u. Leinenpapier, mit Gewebe unterfütterte Papiere auf Rollen und in Formaten für Land- karten- und Plakatdruck). Arbeiterzahl ca. 150. Jährl. Produktion an 100 000 000 Brief- umschläge u. 1 000 000 qm Stoffpapier. 80 Spezial- und Hilfsmaschinen. 60 HP. Dampf, wovon 3 HP. elektr. Übertragung nach Emmishofen. Kapital: M. 224 000 in 320 Aktien à M. 700. Urspr. A.-K. M. 320 000. Hypoth.: M. 32 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.; doch darf kein Aktionär mehr als den fünften Teil der vertret. Stimmen auf sich vereinigen. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. bis M. 50 000, sodann 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., 25 % an Dir. und Beamte, 65 % zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Kassa 1103, Debit. 148 596, Gebäude 111 354, Masch. 252 213, Utensil. 11 679, Vorräte 212 371. – Passiva: A.-K. 224 000, Hypoth. 32 000, Kredit. 213 002, Delkr.-Kto 3012, R.-F. 11 527, Amort.-F. 221 728, Gewinn 32 046. Sa. M. 737 318. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Materialverbrauch 330 707, Löhne, Gehälter, allgem. Unk. 261 566, Abschreib. 15 714, Delkr.-Kto 2971, R.-F. 510, Gewinn 32 046. — Kredit: Vortrag 22 350, Fabrik.-Gewinn 621 167. Sa. M. 643 518. Dividenden 1892–1909: 0, 0, 0, 4, 4, 4½, 4½, 5, 5, 0, 0, 0, 4, 4, 5, 6, 5, 5%. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Heinr. Schmid. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Mor. Ehinger, Konstanz; Stellv. O. Peyer, Zürich; Conrad Hagmann, Kreuzlingen; Fabrikant F. Leinfelder, Schroben- hausen; Stadtrat E. Rothschild, Konstanz. Prokurist: K. Baier. Zahlstellen: Konstanz: Eigene Kasse; Kreuzlingen: Thurgauische Hypothekenbank.