0 ... . Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1499 Papyrus Akt.-Ges. in Mannheim-Waldhof. Gegründet: 8./1. 1907; eingetr. 15./1. 1907. Statutänd. 30./6. 1908 u. 8./6. 1909. Gründer: Geh. Komm.-Rat Carl Haas, Geh. Komm.-Rat Dr. Adolf Clemm, Dir. Dr. Hans Clemm, Bank- Dir. Dr. jur. Richard Ladenburg, W. Lenz, Mannheim; Dir. Herm. Clemm, Obertsroth. Zweck: Erzeugung, Handel und Verkauf von Papier jeder Art, Papierhalbstoffen und anderen ähnlichen Fabrikaten. Es ist bestimmt worden, die Fabrik von vornherein für eine grössere Leistungsfähigkeit auszubauen, als dies von Anfang an projektiert war. Der Ausbau ist nun vorerst für eine tägliche Leistung von ca. 80 Tonnen geschehen, die bauliche An- lage aber für eine Tagesleistung von 130 Tonnen vorgesehen worden. Zur Deckung der dadurch verursachten Mehrkosten wurde das A.-K. um M. 2 000 000 erhöht. Das Fabrik- grundstück im Ausmass von rund 12 ha, zwischen Zellstofffabrik Waldhof und Jute- industrie gelegen, mit einer Wasserfront von ca. 200 m Länge und Anschluss an die Neben- bahn Waldhof-Sandhofen, wurde seitens der Ges. erworben. Der Bau der Fabrik erfolgte 1908/09 u. wurde so gefördert, dass der Betrieb im Aug. 1909 teilweise aufgenommen werden konnte; Anfang Nov. 1909 war dann die ganze Fabrik, welche mit 4 Papiermasch. arbeitet, in Betrieb gesetzt. Die Ges. hat mit der Zellstofffabrik Waldhof die Vereinbarung ge- troffen, dass sie von dieser jede gewünschte Menge und jede gewünschte Sorte von Zell- stoff geliefert bekommt, wodurch das neue Unternehmen auf die höchste Stufe der Leistungsfähigkeit gestellt werden wird. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000, hiervon übernahmen Geh. Komm.-Rat C. Haas M. 1 400 000, Bank-Dir. Dr. R. Ladenburg M. 500 000, W. Lenz M. 200 000, Dir. Dr. Hans Clemm M. 300 000, Geh. Komm.-Rat Dr. Adolf Clemm M. 300 000 u. Dir. Herm. Clemm M. 300 000. Die G.-V. v. 30./6. 1908 beschloss Erhöhung um M. 2000000 welche 1909 von der Zellstofffabrik Waldhof in Mannheim zu pari plus 4 % Stück-Zs. ab 8./1. 1907 angenommen wurden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Fabrikgrundstück, Eisenbahn- u. Strassenanlage 626 745, Gebäude, Wasserwerk- u. Kanalanlagen 2 281 447, Masch. u. Apparate 3 870137, Mobil., Geräte, Werkzeuge 94 745, Kassa u. Wechsel 30 722, Debit. 520 920, vorausbez. Zs. u. Unfall- versich. 11 675, Waren u. Materialien 581 269, Avale 12 000. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Kredit. 1 945 761, Tratten 1 050 000, Löhne 7203, Avale 12 000, Gewinn (Vortrag) 14 697. Sa. M. 8 029 662. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 60 994, Handl.-Unk. 64 512, Gründungs- kosten, Stempel etc. 73 546, Kranken-, Invalid.- u. Unfallversich. 8105, Bade- u. Speiseanstalts- Betriebs-Unk. 1929, Abschreib. 6051, Gewinn 14 697. – Kredit: Zs. 199 172, Waren-Kto 30 664. Sa. M. 229 837. Dividenden 1907–1909: 0, 0, 0 % (Baujahre). Direktion: Gen.-Dir. Wilh. Lenz, Dir. Rud. Fischler. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Carl Haas, Fabrikant Emil Engelhard, Rechtsanw. Dr. Wilh. Haas, Geh. Komm.-Rat Dr. Adolf Clemm, Dir. Dr. Hans Clemm, Dir. Herm. Clemm, Bank-Dir. Dr. Rich. Ladenburg. % %%%.. Gegründet: 26./6. 1884; eingetr. 10./7. 1884. Letzte Statutänd. 19./12. 1899, 27./4. 1900, 18./5. 1904, 28./4. 1905, 30./4. 1907, 3./12. 1907 u. 23./12. 1908. Zweck: Produktion u. Verkauf von Holzzellstoff, von sonst. Papierhalbstoffen u. von Papier jeglicher Art. Die Ges. arbeitet nach dem Bisulfitverfahren u. besass Ende 1909 11 358 ha Fichtenwald., davon 1906 230, 1907 315, 1908 7188 u. 1909 ca. 2000 ha hinzugekauft. Die für den Betrieb nötige Kraft wird durch 67 Dampfmasch. mit einer Gesamtleist. von 8815 HP. geliefert. An Dampfkesseln sind 65 Stück mit 7639 qm Heizfläche vorhanden. Es sind 24 Kocher und 10 Langsiebmaschinen im Betriebe. Die erforderliche Menge des reinsten Wassers liefert ein weitverzweigtes Netz von 80 einzelnen Rohrbrunnen. 5 Dampfmaschinen mit einer Stärke von ca. 700 HP. sind zu diesem Zweck aufgestellt und liefern pro Minute ca. 50 000 1 krystallhelles Wasser. Die Fabrik besitzt eig. Metallgiessereien sowie 1 grosse Reparaturwerkstätte. Der Grundbes. der Ges. in Mannheim umfasst 44 ha 35 a 20qm, davon ent- fallen auf das Fabrikgrundstück 345 465 qm, wovon 70 726 qm bebaut sind; dasselbe wird von 12.5 km Schienengeleise durchzogen, ausserdem dienen hauptsächl. zum Transport des Holzes noch ca. 3.6 km Schmalspurgeleise. Sämtl. Anlagen sind 1905–1909 umgebaut; auch 1910 finden weitere Neu- u. Umbauten statt. Beamten- u. Arb.-Zahl 1909 1694 Pers. Produktion an Zellstoff 1899–1907: 47062 415, 49 276 569, 47 994 322, 46 911 833, 49 489 509, 50632 268, 51 422 693, 54 398 799, 61 002 965 kg; später jährlich 65 000 000–70000 000 kg. Die Abschreib. auf Immobil. u. Einricht. betrugen bis Ende 1909: M. 15 433 762. – 1899 hat die Mannbeim. Ges. die erworb. Konz. zur Erbauung der Nebenbahn Waldhof- Sandhofen an die Bahn-Ges. Waldhof A.-G. in Mannheim (A.-K. M. 600 000) u. die im Laufe der Zeit angekauften Grundstücke, so- weit solche nicht zum Fabrikbetrieb verwendbar waren, an die Immobil.-Ges. Waldhof A.-G. in Mannheim (A.-K. M. 600 000), letztere mit M. 434 019 Gewinn, verkauft. Die Gründer beider Ges. waren verpflichtet, die Aktien al pari plus M. 20 für Kosten etc. den Aktio- nären der Zellstofffabrik Waldhof bis 2./10. 1899 zur Verf. zu stellen.