= ―― 7 ― ― 0 ―――― ――― TT.TX Holz-Industrie, Möbel-Fabriken ete. 1553 an die Akt.-Ges. das Fabrikat.- u. Handelsgeschäft mit allen Firmenrechten, u. zwar die nachbezeichneten Gegenstände nach dem Bestande am 31./10. 1904, nämlich: Immobil. M. 202 148, Arb.-Häuser 26 228, Masch. 43 841, Wasserkraft 1, elektr. Zentrale 31 584, Dampf- heiz. 7168, Werkzeug 5916, Inventar 1, Klischees, Modelle u. Konstrukt. 1, Zweiggleis 1, Kassa 3057, Wechsel 457, Waren 116 119, Debit. 78 255, zus. M. 514 778; davon ab übernommene Passiven: Hypoth. 136 200, Akzepte 120 268, Schecks 1184, Kredit. 44 460, zus. M. 302 112, sodass M. 212 666 verbleiben, wofür 212 Aktien zu M. 1000 = M. 212 000 u. M. 666 bar gewährt wurden. Zur Erfüllung des A.-K. haben die noch beteiligten 3 Gründer M. 338 000 zur Gesellschaftskasse gezahlt, welche zur Abstossung der Bankschuld u. zur V ergrösserung der Fabrik bestimmt waren. Die Ges. bezweckte Weiterführung des bisher unter der Firma „Sächsische Holzwarenfabrik Max Böhme & Co.“ in Dippoldiswalde bestehenden Fabrikations- und Handelsgeschäfts, sowie überhaupt die gewerbsmässige Herstellung und der Vertrieb von Holzwaren und ähnlichen Artikeln aller Art. Spezialitäten: Holzwaren für die gesamte Elektrotechnik, Musik- und Kassengehäuse, sowie maschinell hergestellte, ornamentierte Hölzer; 1908 wurde die Fabri- kation von Sprechmaschinen aufgenommen. Ca. 325 Arb. u. Beamte. Der gesamte Grund- besitz der Ges. umfasst 101 610 dm (hiervon 5760 bebaut) in Dippoldiswalde u. Ulberndorf. Er besteht aus einem Fabrik- u. Villengrundstück, 9 Arb.-Häusern mit anstossenden Gärten u. einem Wiesengrundstück. Die aufgeführten Fabrikbaulichkeiten sind, abgesehen von einem älteren Gebäude, ausschl. fast neu errichtet u. massiv erbaut. Sie bestehen aus Zwei- bis fünfstöckigen Gebäuden u. sind durch eigenen Gleisanschluss mit der Staatseisenbahn ver- bunden. Zum Betriebe dient eine Dampfmaschine von 280 PS. sowie eine Dynamomasch. von 600 Ampere. Ausserdem findet eine vorhandene Wasserkraft Verwendung, welche bei Ausnutzung durch eine Turbine ca. 33 PS. ergibt. Die Erweiterung der Betriebsanlagen erforderte 1906 M. 180 691. 1906/07 u. 1907/08 betrugen die Zugänge M. 232 275 bezw. 369 416, wovon 1907/08 M. 328 994 auf Grundstücke, Gebäude u. Arb.-Wohnhäuser entfielen. Zugänge 1908/09 ca. M. 220 000. Die 1906/08 durchgeführte Betriebsvergrösserung war seinerzeit beschlossen worden, um die Karosseriebranche aufzunehmen. Als der Bau schon fast vollendet war, trat der Rückgang in der Automobilbranche ein, so dass die Verwaltung vorläufig Bedenken trug, den Betrieb nach dieser Richtung hin zu erweitern. Für ander- weitige Verwertung des betr. Neubaues ist inzwischen Ersatz geschafft worden, indem die Ges. 1908 eine Tochter-Ges., die Firma System-Vertrieb, G. m. b. H. in Dippoldiswalde (Stammkapital M. 25 000) gründete, welche den Vertrieb von Registraturschränken nebst Zubehör (sogen. System) betreibt. Zweigfabrik in Dresden. Das Geschäftsjahr 1909 schloss mit einem dieser nach Aufzehrung der 618 862 betragenden Vortrags und von 59 512, Unterbilanz von M. 348 348 ab. Die Ursachen für diesen Misserfolg liegen in den unvorher- gesehenen Schwierigkeiten bei Fabrikation und Einführung des neuen Artikels Sprech- maschinen. Die Dresdner Fabrik erforderte grosse Kosten, die sich nicht realisieren liessen, ebenso beanspruchte die Tochtergesellschaft System Vertrieb bedeutende Mittel, da sie zu einer bedeutenden Organisation herausgebildet wurde. Ausser den ordentl. Abschreib. (M. 159 339) machte sich 71 825 Rückstell. und M. 139 000 Delkr.-Res. nötig für den buch- mässigen Verlust der System-Vertrieb-Gesellschaft und unsichere, namentlich ausländische Forderungen. Die a. o. G.-V. v. 24./6. 1910 beschloss die Verwertung des Gesellschaftsvermögens durch Veräusserung des Vermögens im ganzen an die Kalliope-Musikwerke A.-G. in Leipzig, sowie Auflösung der Ges. Die Ges. Kalliope sollte sämtliche Aktiven und Passiven gegen eine Barzahlung von M. 60 000 übernehmen, doch trat die Kalliope-Ges. von dem Ankauf zurück. Die Lage des Unternehmens hatte sich bis funi 1910 derart verschlechtert, dass ein besseres Kaufangebot nicht zu erzielen war. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht zwecks N euanlagen lt. G.-V. v. 14./2. 1906 um M. 600 000 in 600 neuen Aktien, begeben unter Ausschluss des Bezugs- rechtes der Aktionäre zu 110 %. Hiervon wurden zunächst nur M. 100 000 voll eingezahlt, während auf die restl. M. 500 000 vorläufig nur 25 % u. das Agio eingezahlt wurden, weitere 25 % zum 15./5. und restl. 50 % zum 15./11. 1907 einberufen. Die neuen Aktien nahmen an der Div. ab 1./11. 1905 pro rata der Einzahlung teil. Hypotheken: M. 191 392 (Stand ult. Okt. 1909) auf den verschied. Grundstücken, sowie auch auf Arb.-Wohnhäuser in Dippoldiswalde zu 4 bis event. 6 %. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Spät. im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. etc., Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Ausser obiger Tant. erhält jedes Mitgl. des A.-R. eine feste jährl. Vergüt. von M. 500, der Vorsitzende das doppelte. Bilanz am 31. Okt. 1909: Aktiva: Grundbesitz 73 371, Gebäude 473 792, Arbeiterhäuser 132 510, Masch. 225 789, elekt. Zentrale 79 158, Inventar 2, Mobil. 37 796, Werkzeuge 31 280, Masch.-Werkzeuge 1952, Wasserkraftanlage 1, Gleisanlage 4533, Klischees, Modelle u. Kon- struktionen 2, Patente 1, Fuhrwesen 6284, Katalog 1, Versich. 2892, Beteilig. 24 000, Debit. 370 367, Kaut. 1830, Kassa 6544, Wechsel 1687, Material. 04 715, Holz 120 856, Waren 459 661, Verlust 348 318. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Hypoth. 191 392, Akzepte 18 362, Kredit. 918 624, Delkr.-Kto 139 000. Sa. M. 2 467 379. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1910/1911. 1. 98