1582 Gas-Gesellschaften. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./5. 1910 gezogen. Direktion: Rich. Dunkel, Bremen. Aufsichtsrat: Vors. Ing. Carl Francke jun., Stellv. Fritz Kellner, Prokurist Fritz Oppenheim, Bremen. Thüringer Gasgesellschaft in Leipzig. Gegründet: 4./11. 1867; eingetr. 29./6. 1871. 1872 siedelte die Ges. von Gotha nach Leipzig über. Statutänd. 23./3. 1900, 19./3. 1906 u. 20./3. 1907. Zweck: Erbauung, Erwerbung u. Betrieb von Gasanstalten u. von Anlagen zur Beleucht. u. Kraftabgabe aller Art, sowie Beteilig an solchen Unternehm. u. deren Betrieb. Die Ges. betreibt folg. Gasanstalten: Bitterfeld, Schönebeck a. E. (auch Elektrizitatswerk), Walters- hausen, Schneidemühl, Leipzig-Lindenau, Böhlitz-Ehrenberg, Leipzig-Sellerhausen, Bad Kissingen, Egeln, Wahren b. Leipzig, Torgau, Cüstrin, Bramsche (Prov. Hannover), Neun- Kkirchen (Reg.-Bez. Trier), Stolberg (Rhld.), Neustadt a. Orla, Kitzingen a. Main, Grosszschocher- Windorf, Mügeln (Bez. Dresden), das Vereinigte Gas- u. Elektr.-Werk Niedersedlitz (Sachsen), die Gasanstalten Leopoldshall-Stassfurt u. Hecklingen, Differdingen (Luxemburg), Bendorf (Rhein), Delitzsch, Zwenkau, Wilhelmshaven u. Bant, Esch (Alzette) Karlstadt (Main) u. Hildburghausen. Die Gasanstalten Waltershausen, Schneidemühl, Torgau, Neunkirchen (Bez. Trier), Kitzingen u. Hildburghausen werden pachtweise betrieben. Mit den das Ge- samtversorgungsgebiet der vorgenannten 31 Gasanstalten umschliess. Stadt- u. Landgemeinden u. selbständigen Gutsbezirken hat die Ges. bestimmte ihre Tätigkeit regelnde u. ihren Be- sitzstand sichernde Verträge abgeschlossen, soweit sie bei Erwerb. oder Erpacht. der Anlagen in solche Verträge nicht bereits einzutreten hatte. Die meisten dieser Verträge gewährleisten einerseits der Ges. eine bedingte Alleinberechtigung zur Gasversorgung oder überhaupt zur Licht- u. Kraftversorgung, andererseits sichern sie den Gemeinden Vorteile für deren eigenen Gasbezug zu, zumeist auch das Recht, nach Ablauf einer längeren Zeitdauer (15–50 Jahre) die im Gemeindegebiete belegenen Anlagen der Ges. käuflich zu erwerben. Lediglich für die Gasanstalt Stolberg (Rheinl.) besteht die vertragl. Bestimmung, dass das Werk nach Ablauf des Vertrages (1942) unentgeltl. in das Eigentum der Stadtgemeinde Stolberg zu übergeben sei. Das Gesamt-Baukto wurde 1906 mit M. 5 750 922 einschl. der Erwerbungen Wilhelmshaven, Bant u. Esch belastet. 1907–1909 betrugen die Zugänge M. 2 086 029, 2 977 211, 2 079 128. An den 1907–1909 er Bauten waren wieder sämtliche Werke beteiligt. Bei einer Reihe der Werke machte sich die Einfügung entsprechender neuzeitlicher Apparate und die Erbauung geeigneterer Öfen notwendig. Mitte 1907 wurde mit dem Rate der Stadt Leipzig ein Kaufvertrag abgeschlossen, nach welchem die in Leipziger Flur belegenen Gasanstalten Leipzig-Gohlis, Leipzig-Lindenau u. Leipzig-Sellerhausen mit den in den Stadtteilen liegenden Rohrnetzen sowie mit dem Rohr- netze in dem Vororte Schönefeld zum Gesamt-Kaufpreise von M. 9 250 000 an die Stadt Leipzig übergehen. Die Übergabe der Werke erfolgte in Leipzig-Gohlis am 31./12. 1909, ferner in Leipzig-Lindenau am 31./12. 1910, Leipzig-Sellerhausen am 34./12. 1911, Der Kauf- preis für die zu übergebenden Werke war fällig mit M. 1 000 000 in bar am 1./7. 1908, ferner fällig mit M. 1 200 000 am 2./1. 1910, mit M. 4 000 000 am 2./1. 1911, mit M. 3 050 000 am 2./1. 1912. Der Stadtgemeinde steht es jedoch frei, die drei letztgenannten Zahlungen ganz oder teilweise mit 4 % Leipziger Stadtschuldscheinen zu leisten. Wenn auch mit dem A bgange dieser drei verkauften Werke ein beträchtl. Teil des Gasverkaufes der Ges. ausfällt, so lässt die stetige Aufwärtsbewegung des Gasabsatzes bei den der-Ges. verbleibenden Werken, und ins- besondere in den von ihr versorgten Vororten von Leipzig einen allmählichen Ausgleich und damit eine gewinnbringende Weiterverwendung des Erlöses aus den genannten Gasanstalts- verkäufen erwarten. Gasabgabe aller Werke 1900–1909: 18 845 132, 18 033 094. 19 095 364, 22 021 598, 23 751 835, 23 828 218, 28 614 579, 31 063 176, 31 093 215, 32 684 380 cbm. Ende 1909 wurden 373 205 Privat- flammen von der Ges. mit Gas gespeist (an 64 883 Gasentnehmer) u. waren 1233 Gasmotore mit 5068 HP. angeschlossen. Verbrauch an Kohlen 1900–1903: 757 269, 709 895, 742 747, 858 316 hl; 1904–1909: 77 809, 78 287, 94 187, 103 058, 102 431, 106 426 t. Der Koksgewinn aus der vergasten Kohle betrug 1909: 72 199 873 kg u. der Teergewinn neben der Gaserzeugung 5 725 756 kg. Die Gesamtlänge der Strassenrohrnetze belief sich ult. 1909 auf 1460.1 km. (Ende 1909 waren 196 Beamte u. Angestellte beschäftigt, während die Zahl der im Laufe des Jahres beschäftigten Arbeiter sich wiederum auf etwa 2000 stellte.) Kapital: M. 6 750 000 in 9700 St.-Aktien (Nr. 1–9700) à Tlr. 100 = M. 300, 2000 Prior.- St.-Aktien (Nr. 1–2000) à Thlr. 100 = M. 300 u. 2160 St.-Aktien (Nr. 1–2160) à M. 1500; samtl. Aktien lauten auf den Inhaber. Die Prior.-St.-Aktien geniessen 6 % Vorz.-Div. mit event. Nachzahlungsverpflichtung. A.-K. betrug urspr. Taler 150 000 = M. 450 000, erhöht bis 1890 successive auf M. 4 500 000 (inkl. M. 600 000 im Jahre 1874 begebener Vorz.-Aktien.) Auf G.-V.-B. v. 18./3. 1891 sollte dann das A.-K. zum Ankauf neuer Gaswerke u. zur Stärkung der Betriebsmittel der Ges. um M. 1 500 000 (von M. 4 500 000 auf M. 6 000 000) durch Aus- gabe von 1000 Aktien zu M. 1500 erhöht werden. Auf je M. 4500 Aktien oder Prior.-Aktien konnte vom 4.–16./5. 1891 eine Neu-Aktie zu M. 1500 zu 140 % bezogen werden. Von dieser Emiss. blieben M. 243 000 unbegeben. Diese 162 noch nicht begebenen St.-Aktien à M. 1500 gelangten lt. G.-V. v. 19./3. 1906 mit Div.-Recht ab 1./1. 1906 zur A usgabe: sie wurden von einem