Bäder, Quellen-Produkte, Wasch-Anstalten etc. 1607 Bad Arienheller A.-G. in Arienheller bei Rheinbrohl. (In Liquidation.) Gegründet: 24./11. 1899 mit Nachtrag v. 7./5. 1900; eingetr. 12./5. 1900. Gründer und Gründungshergang siehe Jahrgang 1900/1901. Die G.-V. v. 20./1. 1905 beschloss die Auflös. der Ges. Die G.-V. v. 22./10. 1908 sollte die Beendigung der Liquid. beschliessen. Kapital: M. 419 000 in 419 Aktien à M. 1000, wovon M. 374 000 eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 22. Okt. 1908: Aktiva: Konto ausstehender Einzahl. auf Aktien 45 000. Ver- lust 543 951. – Passiva: A.-K. 419 000, Hypoth. 148 166, Kredit. 21 785. Sa. M. 588 951. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Grundstücks-Verlust 250 000, Gebäude do. 202 262. Mobil. do. 60 000, Aktieneinzahlungs-Kto 45 000, Kto pro Diverse 31 689. Sa. M. 588 951. – Kredit: Verlust M. 588 951. Dividenden 1900–1904: 0 %. * Liquidator: G. A. Fröbus, Wiesbaden. Aufsichtsrat: Vors. Louis Stelting, Neuwied. Admiralsgarten-Bad in Berlin, NW. 7, Friedrichstrasse 102. Gegründet: 9./9. 1872; eingetr. 14./9. 1872. Letzte Statutänd. 24./2. 1902, 25./1. 1905, 24./2. 1906 u. 26./7. 1907. Zweck: Betrieb von Bade- u. Heilanstalten, sowie von Waschanstalten u. sonst. industr. Anlagen. Erricht. einer grossen Badeanstalt auf dem für M. 750 000 angekauften, 227 dR. grossen Grundstück des ehemaligen Restaur. Admiralsgarten, Friedrichstr. 102, eröffnet 27./10. 1874, das Schwimmbassin 1./7. 1879. 1890 wurde dieses Bad zu einem russ.-römischen Bade der Neuzeit entsprechend umgebaut. 1887 Ankauf des Grundstückes Alexanderplatz 3 für M. 394 072 zur Erricht. einer Badeanstalt mit 50 Wannenbädern u. eines russ.-röm. Bades. Dez. 1887 wurde in 230 m Tiefe auf dem Grundstück Friedrichstr. eine Solquelle von 3 % Salz- gehalt erbohrt; 1888 wurden am Alexanderplatz, Oranienplatz, Weddingplatz, sowie Friedrich- strasse 8, Paulstr. 6, Lützowstr. 74 weitere Solquellen entdeckt. 1889 wurde in Hirschgarten b. Köpenick eine weitere Solbrunnenbohrung gemacht, infolgedessen der Ges. von der Union- Bau-Ges. vertragsm. 262 qR. Terrain unentgeltl. abgelassen wurden; das Solbad Hirschgarten wurde 26./7. 1890 eröffnet. 1887/88 wurden folg. Grundstücke zur Erricht. von Filialbade- anstalten angekauft u. diese 1889/90 eröffnet: 30 qR., an Friedrichstr. 102 anstossend, für M. 120 000, Alexanderpl. 3 für M. 394 072, Friedrichstr. 8 (Solquelle Martha) für M. 376 085, Lützowstr. 74 (Solquelle Bonifacius) für M. 163 999, Louisenufer 22 (Oranienplatz) für M. 370 024, Paulstr. 6 (Solquelle Paul I) für M. 129 502, Reinickendorferstr. 3 (Weddingpl.) für M. 117 985, Leibnizstr. 87 (Charlottenburg) für M. 97 161, 1891 mit M. 22 000 Gewinn wieder veräussert, u. Wilhelmstr. 27 (Gr.-Lichterfelde) für M. 22 787, 1903 für M. 47 000 wieder verkauft. – Bade- Einnahmen 1895–1907: M. 383 412, 393 930, 386 570, 402 603, 417672, 447 790, 447 200, 438 016, 413 003, 407 147, 400 259, 396 213, 366 738. Ausserdem erhielt das Admiralsgarten-Bad den Pacht- gewinn pro 1906 M. 164 724.64, pro 1907 M. 104 732.45. Die G.-V. v. 25./1. 1905 beschloss Ankauf der sämtl. M. 1 500 000 Aktien der Savoy Hotel A.-G. in Berlin zu 150 %. Siehe diese Ges. (Div. dieser Ges. 1900–1909: 10, 10, 10, 10, 12, 16, 5, 4½, 4½, 4½ %) unter Erhöhung des A.-K. um M. 2 250 000 Vorz.-Aktien. Das Hotelgrundstück, Friedrichstr. 103 belegen, ist 3161 qm gross, hat eine Feuerkasse von M. 1 458 900 u. ist mit M. 4 442 000 Hypoth. belastet. Eine Veräusserung der Savoy-Hotel-Aktien darf nur mit Genehm. der G.-V. erfolgen. Der Betrieb des Savoy-Hotels hat seit dem 1./1. 1906 das Admiralsgarten-Bad in eigne Regie übernommen. Dieses Hotel wird 1910 einer gründlichen Renovation unterzogen. Nachdem Anfang 1907 Adolf C. Eberbach die Majorität der Aktien der Admirals- garten-Bad-Ges. erworben hatte, ging infolgedessen u. lt. a. o. G.-V. v. 26./7. 1907 die Ver- waltung an die sogenannte Eberbach-Gruppe über (s. unten). die nur ca. 3½ Monate im Amte war, aber trotzdem die Ges. mit vielen Schulden belastete. Näheres hierüber s. in Jahrg. 1909/10 des Handbuches. Im Geschäftsj. 1908 ist es gelungen, im Vergleichswege diese Hypotheken- schulden zu vermindern und den Rest, welcher in der Zeit vom 1./4.–1./10. 1908 fällig sein sollte mit Ausnahme eines Betrages von M. 419000, von dem M. 19 000 am 1./7. 1908 M. 400 000 am 1./10. 1908 fällig werden – auf jeweils zwei Jahre unter teilweiser Ermässigung des Zinssatzes zu prolongieren. Die a. o. G.-V. v. 7./12. 1907 wählte infolgedessen einen vollständig neuen A-R.; inzwischen war bereits der frühere langjährige Vorst. J. Norden wieder in sein Amt berufen worden u. ausserdem Ernst Rachwalsky, dagegen war das Eberbachsche Vorst.-Mitgl. O. Hillengass aus der Direktion geschieden, Melchior Schwoon bereits am 1./10. 1907. Die G.-V. v. 7./12. 1907 beschloss die Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen gegen die Mitgl. des A.-R. sowie des Vorst., die zur Zeit A. C. Eberbachs, also von Ende Juli bis Anf. Nov. 1907 tätig waren; nachdem bereits verschiedene Termine in dieser Regress- angelegenheit vertagt wurden, schwebt die Angelegenheit z. Z. noch. Ein gleichzeitig gegen O. Hillengass, Melchior Schwoon u. Justizrat Dr. Hirschel, unter der Beschuldigung, sie hätten als Mitgl. der Verwalt. des Unternehmens sowie des Savoy-Hotels absichtlich zum Nachteil der beiden Ges. gehandelt, anhängig gemachtes Strafverfahren wurde Anfang 1910 eingestellt. Die obengenannten Zivilprozesse werden hierdurch nicht berührt.