― ‚―‚‚‚‚ ――――== ――― * 0 ................................ Hotels und Restaurants. 1633 Zweck: Bau u. Betrieb von Hotels oder von anderen zu geselligen oder Vereinszwecken dienenden Baulichkeiten in Städten des Deutschen Reiches. Die Ges. besitzt u. betreibt das in der Mohrenstr. 1–5 in Berlin auf einem 278½ dR. grossen Terrain belegene Hotel „Der Kaiserhof. Das „Kurhaus-“ Heringsdorf wurde Mitte 1908 an Max Gundlach für M. 1 400 000 mit ca. M. 256 918 Verlust verkauft. Ferner besass die Ges. in der Kaiserhofstr. 1 in Berlin, gegenüber dem Hotel, ein 86 ã qR. grosses Grundstück mit Mietshaus, welches 1905 für M. 970 000 mit M. 350 000 Gewinn verkauft ist, der zu Abschreib. Verwendung fand. Des weiteren besass die Ges. das in der Neustädt. Kirchstr. 6–7 in Berlin belegene, 162½ qR. umfassende „Hotel Continental“'. Letzteres war mit allem vor- handenen Inventar, bis Ende Sept. 1912 an Hoftraiteur Lorenz Adlon für M. 130 000 Jahrespacht verpachtet, wobei der Pächter ausser der Grundsteuer alle anderen Lasten zu tragen hatte. Bis zum gleichen Termin besass er ein jederzeitiges Vorkaufsrecht auf das „Hotel Continental“' für M. 3 350 000 einschl. Inventar unter Anrechnung der vom Käufer zu übernehmenden M. 2 000 000 betragenden Hypoth. auf den Kaufpreis. Das Optionsrecht wurde Mitte 1908 ausgeübt u. der Verkaufspreis bereits bezahlt, wobei für die Ges. ein Buch- verlust von M. 94 954 resultierte. Der „Kaiserhof“ hat eine Strassenfront von 267,5 m, ca. 240 Zimmer sowie grosse Fest- u. Restaurationsräume. Ausserdem betrieb die Ges. auf dem Kurfürstendamm 238 in gemieteten Räumen ein Café u. Konditorei (Romanisches Café), welches zum 1./6. 1909 zum Preise von M. 225 000 (Buchwert M. 35 600) verkauft wurde. Schliesslich betreibt die Hotel-Ges. eine Weingrosshandlung. Der Ges. wurde die Bewirt- schaftung des deutschen Restaurants in der Brüsseler Weltausstellung im J. 1910 übertragen. 1906/1907 hat ein sehr erheblicher Umbau des Hotel Kaiserhof stattgefunden, verbunden mit einer durchgreifenden Renovierung der Restaurations- u. Wohnräume. Kosten hierfür bis ult. 1906 M. 2 492 855, 1907 M. 1 360 588. Die G.-V. v. 20./2. 1906 beschloss, den A.-R. zum Erwerb des in Bremen befindlichen Hillmann'schen Hotels für M. 3 000 000 von der Hillmanns Hotel G. m. b. H. zu ermächtigen. Beim Ankauf sind an die Berliner Ges. übergegangen: Immob. im Werte v. M. 2 200 000, Mobil. 704 000, Getränke und Küche 96 000, zus. M. 3 000 000. Der für diese Objekte gezahlte Preis M. 3000 000 ist erlegt durch Überlassung von M. 2 000 000 kurzfällig. Hypoth. der Berliner Hotel-Ges. an die Vorbesitzerin'), sowie durch Übernahme der für die Gothaer Grundkreditbank zu 4½ % auf Hillmann's Hotel an 1. Stelle eingetrag. Hypoth. v. M. 1 000 000. Das Grundstück Hillmann's Hotel in Bremen umfasst 2315 qm, wovon 2168 qm bebaut sind. Es besteht aus Erdgeschoss u. 5 Stockwerken. Das Hotel enthält etwa 230 Zimmer mit 300 Betten. Das Gebäude ist einschl. Mobil. mit M. 1 500 000 feuerversichert. Die a. o. G.-V. v. 15./8. 1908 beschloss die Verpachtung von Hillmann's Hotel in Bremen an die Hotelbetriebs-Ges. m. b. H. in Bremen (St.-Kap. M. 300 000) auf 10 Jahre für M. 130 000 jährlich mit der Verpflichtung das Hotel spätestens im Jahre 1918 für M. 2 700 000 (also mit ca. M. 245 964 Verlust) käuflich zu übernehmen. Mitte Juli 1907 Ankauf des von Adolf C. Eberbach in Angriff genommenen Hotelbaues Hotel Atlantic in Hamburg. Dieses Wertobjekt stand ult. 1908 mit M. 7 533 368 zu Buch, wovon M. 2 990 000 durch eine Hypoth. beschafft sind. Zum völligen Ausbau u. zur Ein- richtung waren noch ca. M. 3 500 000 notwendig (Zugang per 31./12. 1909 mit M. 2 937 815 ausgewiesen). Das Hotel Atlantic hat im Mai 1909 den Betrieb eröffnet. In dieses Hotel wurde der Betrieb des angekauften Hamburger Restaurants Franz Pfordte verlegt (Kauf- preis hierfür M. 150 791). Nach dem Aufsichtsratsprotokoll vom 4./7. 1907 sollte das Hotel Atlantic zu den Selbstkosten zuzüglich einer Provision von M. 450 000 von Adolf C. Eberbach erworben werden. Ein notarieller Kaufvertrag ist niemals abgeschlossen worden. Adolf C. Eberbach hat eine Abrechnung über die Selbstkosten niemals erteilt; ebensowenig sind diese von der alten Verwalt. festgestellt worden. Nach den inzwischen stattgehabten Ermittelungen muss die jetzige Verwalt. annehmen, dass die Beträge, welche vor u. nach dem 4./7. 1907 an Eberbach oder für dessen Rechnung an Dritte gezahlt wurden, die Selbst- kosten Eberbachs zuzüglich des ihm von dem A.-R. zugebilligten Zuschlages von M. 450 000 um etwa M. 2 000 000 übersteigen. Es musste daher dieser Betrag aus den geleisteten Zu- zahlungen (s. Kap.) auf das Hotel Atlantic zur Abschreib. gebracht werden. Sanierung 1908: Nach dem Bericht des A.-R. waren die Schwierigkeiten des Unter- nehmens 1907/08 im wesentlichen durch zwei Ursachen hervorgerufen. Erstens hat der im J. 1905 begonnene Umbau u. die Neueinrichtung des Kaiserhofhotels u. des Kurhauses in Heringsdorf annähernd M. 5 000 000 beansprucht. Da durch die Kapitalsemission von 1905 nur M. 2 000 000 bare Mittel beschafft worden waren, so mussten die weiteren Ausgaben im Wege des Kredites gedeckt werden, u. zum Teil ist die Regulierung der Rechnungen über die Fälligkeit hinaus verzögert worden. Die zweite Ursache der Schwierigkeiten ist der im Juli 1907 vom A.-R. beschlossene Ankauf des von Adolf C. Eberbach in Angriff genommenen Hotelbaues Hotel Atlantic in Hamburg. Dieses Wertobjekt stand Ende 1907 bei der Berliner Hotelgesellschaft mit etwa M. 7 000 000 zu Buch. Der A.-R. erachtete diesen Einstandspreis für erheblich zu hoch u. schlug den Aktionären vor, den durch Zuzahlung von 40 % auf die Aktien der Ges. zufliessenden Buchgewinn zur Abschreib. auf das Konto Hotel Atlantic zu verwenden (geschehen, siehe oben). Für Fertigstellung u. Einrichtung des Hotel Atlantic „angfristige Obligationen sollten erlegt werden, dies ist nicht geschehen u. ist dies Gegenstand von ZivibStrafprozessen geworden, da die gegebenen kurzfälligen Hypotheken zu höheren Zinssätzen die Ges. schädigen. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1910/1911. I. 103