1736 Zoologische Gärten, Aquarien etc.

Erhöhung um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Dieselben wurden den Aktionären
18./6.–15./10. 1898 zu pari angeboten (bezogen 611 Stück), restl. 389 Stück anderweitig zu

M. 1200 resp. M. 1400 per Aktie begeben. Diese Aktien geniessen in jeder Beziehung gleiche
Reechte mit den 1000 alten Aktien à M. 300, namentl. erfolgt im Falle Liquid. des Aktien-Vereins
Verteilung des Ges.-Vermögens nach Zahl der Aktien ohne Rücksicht auf den Nennbetrag.
Die G.-V. v. 12./2. 1900 beschloss zwecks Verschönerung des Gartens weitere Erhöhung durch
Ausgabe von bis 2000 neuen Aktien à M. 1000 (also bis auf M. 3 300 000). Die Aktionäre
hatten bis 1./10. 1900 Bezugsrecht zu pari u. wurden 970 seit Ende 1900 vollgezahlte Aktien
gezeichnet, weitere 30 Aktien werden ab 25./5. 1903 zu à M. 1400 begeben, wovon Agio u.
M. 250 sofort, restl. M. 750 bis Ende 1903 zahlbar; Anmeldungen der Aktionäre bis 30./6. 1903
wurden in erster Reihe berücksichtigt. Die a. o. G.-V. v. 17./3. 1909 beschloss zwecks Neu-
baues der Restauration (s. oben) Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 (also auf M. 2 800 000)
in 500 Aktien à M. 1000, zunächst den alten Aktionären von 19./3. bis 3./4. 1909 zu M. 1150
angeboten, einzuzahlen 25 % u. 15 % Agio bei der Zeichnung, weitere je 25 % am 15./6.,
15./9. u. 15./12. 1909. Das A.-K. beträgt also nunmehr M. 2 800 000. Diese neuen Aktien
sind den alten völlig gleichberechtigt. Die a. o. G.-V. v. 21./7. 1910 soll beschliessen: 1) über
die Errichtung eines Aquariums (Baukosten ca. M. 800 000). Abänderung des § Sa des Ge-
Sellschaftsvertrags hinsichtlich des Aquariums unter Festsetzung derjenigen Bedingungen,
unter welchen die Aktionäre für sich und ihre Angehörigen das Recht auf Eintritt in das
Aquarium haben sollen; 2) für den Fall der Annahme des Antrages zu 1: Beschlussfassung
über Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 und Festsetzung der Bedingungen, ausserdem sollen
die Aktionäre zur Erwerbung des freien Eintritts auf jede Aktie M. 100 zuzahlen.

Anleihen: I. M. 1 866 600 in 4 % (früher bis 1880 bezw. 1882 6 %, dann ab 1895 5 %)
Oblig. von 1880 (lt. G.-V.-B. v. 1871, 1873 u. 1878), Stücke à M. 300 auf Namen lautend, rück-
zahlbar mit jährl. 2 % des Gesamtbetrages und 1 % der ersp. Zs. des noch in Umlauf befindl.
Anleihebetrages durch Ausl. im Dez. auf 1./4.; seit 1891 Totalkünd. zulässig. Zs. 1./4. u. 1./10.
Die Anleihe ist hypothek. nicht eingetragen. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlstelle: Berlin:
S. Bleichröder. Ende 1909 noch in Umlauf M. 857 500. Kurs Ende 1891–1909: 105, 107,
106.50, –, 103, –, 102.25, 101.25, 99.90, –, 100.75, –, 101.70, 101, 101.40, 95.75, 95.75, 100, 99 %.
Notiert in Berlin.

II. M. 2 000 000 in 4½ % Oblig., Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu pari; ausgegeben
lIt. G.-V. v. 17./3. 1909 zwecks Neubaues der Restauration u. sonst. Bauten (siehe oben u.
bei Kap.). Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1910 durch Auslos. im März auf 1./7. Verstärkte Tilg.
u. Gesamteinlös. bis 1./7. 1914 ausgeschlossen. Kurs Ende 1909: 101.25 %. Zulass. zur Notiz
an der Berliner Börse erfolgte im Juni 1909. Aufgelegt von S. Bleichröder u. Disconto-Ges.
am 24./6. 1909 zu 100 %.

Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj.

Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Maximum 10 St.

Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F. (bis 20 % des A.-K.), event. weitere Rückl., Tant.
an Beamte, der weitere Überrest des Reingewinnes kann nach G.-V.-B. entweder zur Div.-
zahlung (s. unten) oder zu besonderen Ausgaben oder zum Vortrag auf neue Rechnung
oder zur Amort. dividendenpflichtiger Aktien verwendet werden. Die Aktionäre haben zur
Förderung der Zwecke der Ges. ausdrücklich dem Rechte entsagt, die etwaigen Verwaltungs-
überschüsse vollständig unter sich zu verteilen; sie begnügen sich vielmehr mit den nach-
stehenden, ihnen zugesicherten Berechtigungen: a) Jeder Aktionär hat, solange er im Besitz
einer Aktie ist, für seine Person u. für 6 seiner Angehörigen freien Eintritt in den Zoolog.
Garten statt der Div. b) Wer mehr als eine Aktie besitzt, kann auch für jede weitere Aktie
freien Eintritt für 7 Angehörige beanspruchen. Wer von diesem Rechte keinen Gebrauch
macht, erhält für jede Aktie mit Ausschluss derjenigen, welche ihm nach der Bestimmung
zu a) dem freien Eintritt in den Garten sichert, aus dem Reingewinn des Unternehmens
nach Beschluss der G.-V. eine Dividende, die jedoch M. 50 jährlich für jede Aktie nicht
übersteigen darf (gleichviel ob à M. 300 oder à M. 1000).

Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Kassa 1970, Grundstückkto (Parzelle an der Harden-
bergstrasse) 115 306, Tiere 292 761, Gebäude u. Anlagen 2 983 711, Licht- u. Wasseranlagen,
Masch. 210 622, Neubauten 560 611, Gärtnerei 1, Pferde 1, Mobil., Utensil. u. Geräte 8976,
Aquarien u. Terrarien 1, Bibliothek 1, Verlags-Kto 1, Material. 47 603, Bankguth. f. Neubau-
zwecke 1 968 717, allg. Bankguth. 108 770, Debit. 13 632. – Passiva: A.-K. 2 800 000, 4 % Oblig.
857 700, do. Amort.-Kto 51 834, do. Zs.-Kto 9957, 4½ % Oblig. 2 000 000, do. Zs.-Kto 45 000,
Zs.-R.-F. 33 833, R.-F. 176 300 (Rückl. 748), Spez.-R.-F. 64 093, Dahrlehnskto 75 000, voraus-
bezahlte Abonnements 25 865, Pacht-Vorauszahl. etc. 54 000, Kredit. 96 672, Vortrag 22 431.
Sa. M. 6 312 689.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Zs.- u. Agio-Kto etc. 85 461, Tierpflege 43 602,
Repar. f. Mobilien 3304, Parkpflege u. Erhaltung 46 725, Konzert-Kto 102 097, Gehälter 111 220,
Remuneration 20 818, Steuern u. Abgaben 17 986, Heizung 28 480, Baureparat. 75 957, Gärtnerei
1121, Wasserwerkbetrieb 13 531, Publikation 22 368, Beleuchtung 27 181, Tiere (Abgang)
25 457, Fütterung 135 494, Löhne 36 536, sachliche Ausgaben 22 582, Versicherungen 4139,
Abschreib. 94 160, do. f. Abrisse 61 232, Gewinn 23 180. – Kredit: Vortrag 15 693, Beitrag
des Staats u. der Stadt Berlin 18 000, Pacht u. Miete 215 020, Abonnements 101 733, Eintritts-
gelder 630 325, Drucksachenverlag 12 920, gemischte Einnahmen 8948. Sa. M. 1 002 643.

Kurs der Aktien: Die Aktien werden nicht offiziell gehandelt, im Privatverkehr aber
in letzter Zeit mit M. 1350 u. darüber bezahlt.