1762 woll-Wäschereien u. wWoll-Kämmereien, Spinnereien, Wollgarn-Fabriken etc. Die Thatsachen kamen bei der Inventuraufnahme per 31./12. 1903 ans Tageslicht. Zur eingehenden Prüfung der Bücher u. Verhältnisse wurde die Deutsche Treuhand-Ges. in Berlin berufen, die feststellte, dass die Fälschungen bis etwa 1895 zurückreichen; da fast alle Unterlagen zu den Reinschriften vernichtet sind, so war ein klares Bild von den Vorgängen nicht zu erhalten; jedenfalls ist die Div. und Tant. für 1902 zu unrecht verteilt, da in Wirklichkeit am 31./12. 1902 ein grosser Verlust vorhanden war. Die G.-V. v. 9./4. 1904 setzte zur Prüfung der Sachlage einen 7gliedrigen Vertrauensausschuss ein, der in der G.-V. v. 19./5. 1904 Bericht erstattete. Danach ist die Forderung der Ges. an den Silverberg'schen Nachlass von über M. 255 000 mit M. 200 000 von dem Massenverwalter anerkannt, wovon bis 1907 75 % u. 1909 noch M. 31126 eingingen. Der Fehlbetrag von M. 297 275 aus 1903 ist 1904–1907 unverändert geblieben, verdient wurden nur die Abschreib. Zugänge auf Grundstück-, Gebäude- u. Masch.-Kti erforderten 1906–1909 M. 134 879, 298 502, 47 241, 35 421. Die Anlag. wurden 1906 u. 1907 durch, vollständigen Umbau und Modernisierung rentabler gemacht. Umsatz 1906 M. 2 636 000, 1907 M. 2 818 432, 1908 nicht veröffentlicht, 1909 M. 2 376 000. Die Betriebe konnten 1908 nur mit 59 % der Produktion des Vorjahres aufrecht erhalten werden. Das Ge- schäftsjahr 1908 schloss infolgedessen mit einem Betriebsverlust von M. 130 456 ab; hierzu traten die Abschreib. mit M. 126 746, so dass der Gesamtverlust M. 257 203 für 1908 beträgt. Derselbe, sowie der bereits bestehende Verlustsaldo von M. 297 274, somit insgesamt M. 554 478 wurden auf neue Rechnung vorgetragen. Betriebsüberschuss des J. 1909 M 84 594, hierzu M. 31 126 Eingang aus der Silverbergischen Nachlassmasse, zus. 115 721, welcher Betrag zu Abschreib. verwendet wurde, sodass d. Verlustsaldo mit M. 554 478 bestehen blieb. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht am 31./12. 1893 um M. 100 000, am 14./3. 1894 um M. 100 000, am 28./6. 1894 um M. 750 000, am 31./12. 1895 um M. 550 000 und lt. G.-V. vom 30./3. 1898 um M. 500 000 (auf M. 3 000 000) in 500, ab 1./1. 1898 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären zu 118 %. Den Antrag der Verwaltung, zur Sanierung der Ges. das A.-K. im Verhältnis 3:2 zus. zulegen, lehnte die G.-V. v. 24./4. 1906 ab. Anleihe: M. 750 000 in 4½ % Oblig. von 1895, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1896 in 31 Jahren durch jährl. Ausl. im März auf I. Okt.; von 1900 an event. mit verstärkter Tilg. oder Gesamtkündigung. Ende 1909 noch in Umlauf M. 532 000 (M. 6000 in eigenem Besitz der Ges.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahresvergütung von zus. M. 6000), Rest Super- Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke 102 966, Gebäude 975 689, Masch. 818 081, Utensil. 36 952, Mobil. 2029, Eisenbahnanschluss 18 441, Kantinenbau 38 603, Heizungsanlage 11 199, Klärungsanlage 10 143, Kassa 2179, Wechsel 54 314, Debit. 1 038 031, Material. 482 531, Waren, Ganz- u. Halbfabrikate 298 435, Avale 7500, Verlust 554 478. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Oblig. 532 000, do. Zs.-Kto 6378, Unterst.-Kasse 11 877, Kredit. 272 589, Bank- schulden 621 230, Avale 7500. Sa. M. 4 451 577. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 554 478, Material. 1 945 159, Löhne 417 449, Frachten 42 568, Olein 28 426, Zs. 67 665, Unk., Versicherung, Steuern etc. 216 243, Kohlen 43 422, Delkr.-Kto 23 753, Abschreib. 115 721. – Kredit: Fabrikat.-Ertrag 2 869 283, Delkr.-Kto 31 126, Verlust 554 478. Sa. M. 3 454 888. 5 Kurs Ende 1896–1909: 128, 127.40, 127, 130, 104.90, 90, 97, 117.25, 68, 65.75, 50.50, 40, 44, 46.50 %. Aufgel. 15./5. 1896 zu 123 %, eingef. am 20./5. 1896 zu 127 %. Not. in Berlin, Düsseldorf. Dividenden 1891–1909: 6½, 8, 10, 6, 8, 8, 8, 8, 8, 0, 0, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Hch. Heisterkamp, Hugo Andereya. Prokuristen: Leop. Ruland, Jos. Schneider. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Wilh. Trimborn, Elberfeld; Stellv. Peter Werhahn, Neuss; Bank-Dir. Herm. Wolff, Cöln; Fritz Schöller, Elberfeld; Bruno Heck, Fabrikbes. M. Stern, Rheydt. Zahlstellen: Bedburg: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank; Elberfeld, Düsseldorf, Cöln, Aachen, Ruhrort, Hagen i. W., Crefeld, M.-Gladbach u. Bonn: Berg. Märk. Bank; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne. 0 * 0 * Berlin-Luckenwalder Wollwaarenfabrik, A.-G. vormals Wilhelm Müller in Berlin, Neue Friedrichstrasse 38–40, mit Filiale in Luckenwalde. Gegründet: 12./4. 1889; eingetr. 29./4. 1889. Letzte Statutänd. 19./12. 1899 bezw. 27./2. 1900. Die Firma besteht seit 1861, das Etabliss. in Luckenwalde seit 1878. Bei der Gründung wurde das Wollwarengeschäft der Firma Wilh. Müller in Berlin und Luckenwalde mit Arbeitsstätten in Nowawes, Neurode und Katscher 1./1. 1889 für M. 1 868 480 erworben. Die Fabrikation von Damen-Konfektionsstoffen, Plüschen u. Krimmern wurde 1897 aufgegeben, der Betrieb in Wünschelburg und Neurode eingestellt u. das Grundstück in Nowawes 1903 verkauft. Grösse des Grundstückes in Luckenwalde 13 984 qm, wovon 7730 qm bebaut sind. Die Anlagen sind 1906 durch Neubau erweitert (Kostenaufwand M. 318 541), wodurch eine Erhöhung der Produktion erzielt wurde. 1907 Pachtung eines grösseren Fabrikgrundstücks samt Dampfanlage auf 10 Jahre (im Nov. 1907 in Betrieb genommen), unter Sicherung des Vorkaufsrechtes auf das Grundstück; Zugänge auf Haus- u. Masch.-Kti 1907 zus. M. 77 794;