Woll-Wäschereien u. Woll-Kämmereien, Spinnereien, Wollgarn-Fabriken etc. 1763 1908 M.51 592. Die durch den bereits im Anfang des zweiten Quartals des Geschäftsjahres 1908 eingetretenen Umschwung in der Konjunktur herbeigeführten starken Preisrückgänge, sowie die nötig gewordene Einschränkung des Betriebes haben das Resultat für 1908 derart beeinflusst, dass nur ein Bruttogewinn von ca. M. 159 000 vorhanden ist. Zur Ergänzung der Abschreib. wurden dem R.-F. M. 30 291 entnommen. Ebenso machten sich 1909 Betriebs- einschränkungen notwendig, ausserdem litt die Ges. unter den Folgen der Vernichtung der Kunstwollfabrik, da der Neubau und die Aufnahme des Betriebes bis in den April hinein sich verzögerte. Neuerdings wurde am 15./12. 1909 die Trocknerei u. ein Maschinen- haus durch Feuer zerstört; Schaden durch Versich. gedeckt. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien (Nr. zwischen 1–1800) à M. 1000. Das urspr. A.-K. von M. 1 800 000 wurde 1891 durch Rückkauf von 200 Aktien auf M. 1 600 000 herabgesetzt. Die G.-V. v. 27./2. 1901 beschloss weitere Rückzahlung von M. 400 000. Die Rückzahlung erfolgte in der Weise, dass von je 4 emzureichenden Aktien 3 zurückgegeben, eine gegen Zahlung des Nom.-Betrages von M. 1000 zurückbehalten u. vernichtet wurde. Die Aktionäre konnten v. 3./7. 1902 ab ihre Aktien zur Empfangnahme der ihnen zustehenden Rückzahl.-Beträge bezw. Abstemp. einreichen. Hypoth.-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., aufgenommen lt. G.-V. v. 21./10. 1905 behufs Vergrösserung der Betriebsanlagen und der dadurch bedingten Verstärkung der Betriebsmittel, rückzahlbar zu 103 %, Stücke (Nr. 1–500) à M. 1000, auf Namen des Bank- hauses S. L. Landsberger in Berlin als Pfandhalter oder dessen Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1909 durch jährl. Auslos. von M. 20 000 im Juli (zuerst 1908) auf 2./1.; verstärkte Tilg. vorbehalten. Sicherheit: Erststellige Hypoth. in Höhe von M. 515 000 zu gunsten genannten Berliner Bankhauses auf den Anlagen der Ges. Wert der verpfändeten Objekte 31./12. 1905 zus. M. 890 066. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Die Anleihe ist von der Firma Abraham Schlesinger zu 98 % u. gegen Vergüt. der Ausgaben für Einführ. an der Börse bis zu M. 3000 fest übernommen. Noch in Umlauf Ende 1909: M. 480 000. Kurs in Berlin Ende 1906–1909: 99.90, 99.50, 99.50, 99.50 %. Zugelassen Febr. 1906; erster Kurs 26./2. 1906: 10. 590% Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an A.-R. (neben zus. M. 6000 fester Jahresvergüt.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez, 1909: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 483 000, Masch. 572 000, Maschinenneuanl. 108 000, Utensil. Berlin 1, fert. Ware 155 367, Rohmaterial u. Halbfabrikate 309 642, Kassa 22 531, Wechsel 3708, Debit. 492 207, vorausbez. Versich. 20 000, Dubiose 1. — Passiva: A.-K. 1 200 000, Oblig. 480 000, do. ausgel. 1000, do. Zs.-Kto 2340, R.-F. 86 774. Kred. 396 345. Sa. M. 2 166 459. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Assekuranz 6832, Zs. 12 710, Unk. 83 038, Steuern 4040, Arb.-Wohlf. 12 138, Abschreib. 35 846, Oblig.-Zs. 21 600, do. Agio 600. – Kredit: Waren- gewinn 151 872, Entnahme aus R.-F. 24 934. Sa. M. 176 807. Kurs Ende 1893–1909: 117.50, 125.50, 151, 130, 116.50, 111.25, 113, 97, 92.50, 95, 117, 128.50, 108.50, 100.50, 91.25, 84.50, 87 %. Aufgelegt 14./5. 1889 zu 149 %. Notiert in Berlin. Vom 1./8. 1902 ab werden nur noch abgest. Aktien, die auf den Aktien, Div.-Scheinen u. Talons den Stempel tragen: „Abgestempelt auf Grund des G.-V.-B. v. 27./2. 1901', gehandelt u. notiert. Dividenden 1889–1909: 11, 8½, 1½, 7, 10, 10, 10, 6, 5, 5½, 6½, 6½, 3, 4½, 6, 6½, 5, 5, 6, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Eugen Fernbach, Nathan Bernfeld. Prokuristen: D. Lipschütz, A. Jacob. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Komm-Rat Hans Schlesinger, Stellv. Rud. Goldschmidt, Rich. Dyhrenfurth, Justizrat Dr. Felix Landau, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Eigene Kasse, Abraham Schlesinger, S. Simonson, S. L. Landsberger. Ludwig Lehmann Aktiengesellschaft in Berlin, C. 3/4, Hausvogteiplatz, mit Zweigniederlassung in Rummelsburg. Gegründet: 9./1. 1901 mit Wirkung ab 1./12. 1900; eingetr. 19./3. 1901. Letzte Statutänd. 31./5. 1902, 17./3. 1908, 19./6. 1909. Gründer s. Jahrg. 1901/1902. Ludwig Lehmann in Berlin brachte in die Ges. ein die zu Berlin unter der Firma Ludwig Lehmann und zu Rummelsburg bei Berlin unter der Firma Presidentfabrik Ludwig Lehmann und zu Katscher unter der Firma Ludwig Lehmann betriebene Woll- warenfabrik nebst Handelsgeschäft mit zu Rummelsburg und Katscher belegenen Grund- stücken, Gebäuden, Maschinen, Apparaten, Utensilien, Fabrikaten, Materialien, Miets-, Lieferungs-, Anstellungsverträgen und anderen Verträgen, alles nach dem Stande vom 30./11. 1899. Hierfür wurden an Ludwig Lehmann gewährt M. 2 996 000 in 2996 Aktien der Ges. à M. 1000 und M. 1 000 000 in Teilschuldverschreib. Die Fabrik in Katscher brannte am 19./7. 1909 ab; der Schaden betrug M. 220 000, wovon M. 180 000 durch Versich. Deckung fanden. Zweck: Fabrikation und Handel mit Wollwaren, insbesondere Erwerb und Fortbetrieb des unter den Firmen Ludwig Lehmann in Berlin und Presidentfabrik Ludwig Lehmann in Rummelsburg bei Berlin betriebenen Wollwarenfabrik und Handelsgeschäfts. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 200 000. .