Baumwoll-Spinnereien und-Webereien. 1829 Kapital: M. 600 000 in Aktien. Urspr. M. 480 000, erhöht lt. G.-V. v. 20./12. 1904 um M. 120 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Immobil. u. Betriebseinricht. 348 000, Debit. 551 037, Inventar u. Waren 1 005 179. – Passiva: A.-K. 600 000, R.-F. 223 241, Kredit. 1 060 063 Arb. 2912, Div. 18 000. Sa. M. 1 904 217. Gewinn 1898–1906: 28 800, 67 227, 89 952, 54 273, 76 633, 114 546, 51 383, 94 719, 114 602. Dividenden 1907–1909: 8, 2, 3 %%. Direktion: Joh. Baptist Haeffele. Aufsichtsrat: Louis Schwindenhammer, Sohn, Türkheim b. Colmar i. E.; Eugen Hartmann, Isenheim; Georg Charpentier, Valdoie b. Belfort; Georg Hanhart, Mülhausen i. E.; Louis Widerkehr, Colmar i. E. * Baumwollspinnerei-Akt.-Ges. in Gelenau i. Erzgeb. Gegründet: 3./5. 1906; eingetr. 6./7. 1906 in Ehrenfriedersdorf. Statutänd. 15./10. 1906, 10./4. u. 10./5. 1907. Gründer s. Jahrg. 1907/08. Zweck: Herstellung von Baumwollgespinnsten und Zwirnen und die Verwertung dieser Erzeugnisse. 29 112 Spindeln zur Herstellung von Strumpf- u. Webgarnen. Die gesamte Spinnerei-Anlage kam Anfang Dez. 1907 voll in Gang. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 530 000, begeben zu 104 9%, erhöht lt. G.-V. v. 15./10. 1906 um M. 470 000 u. lt. G.-V. v. 10./5. 1907 um M. 250 000, bei der Emiss. ebenfalls zu 104 % emittiert. Hypoth.: M. 550 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftsquartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude einschl. Wasserwerk u. Eisenb.-Zweiggeleis 645 611, Masch. einschl. Spinnmasch., Heizungs- u. Beleucht.-Anlagen, Feuerlöscheinricht. 922 245, Utensil. 30 109, Hypoth. 12 000, Debit. 300 734, Kassa 1662, Rimessen 22 240, Versich. 4735, Vorräte an Baumwolle, Garn etc. 352 929. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Hypoth. 550 000, Akzepte 78 044, Tratten, 14 249 Kredit. 327 659, Bankschuld 31 381, R.-F. 36 632 (Rückl. 5000), Vortrag 4302. Sa. M. 2 292 269. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 27 069, Zs. 40 757, Fabrikat.-Kto 1 458 672, Abschreib. 67 261, Gewinn 9302. – Kredit: Vortrag 4541, Garn-Kto 1 598 521. Sa. M. 1603 9622 Dividenden: 1906–1907: 0, 0 % (Baujahre); 1908–1909: 0, 0 %. Direktion: Ing. Friedr. Kusel. Prokurist: Hugo Ritscher. Aufsichtsrat: Vors. F. A. Richter, Meerane; Stellv. Fabrikbes. Albin Bauer i. Fa. S. Wolle, Aue; Emil Barth, Dresden; Fabrikbes. Adolph Harzer, Gelenau; Bank-Dir. Ernst Lübbe, Chemnitz; Fabrikbesitzer Jos. Wertheim, Meerane. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Chemnitz: Chemnitzer Bankverein. Gladbacher Baumwollmanufaktur-A.-G. in M.-Gladbach. (In Konkurs.) Gegründet: 8./9. 1897. Die Übernahme der Firma Mühlinghaus & Wülfing samt allen Immobil. (Wert M. 900 000), Masch., Zubehör etc. erfolgte für M. 1 500 000. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Der Konkurs über das Vermögen der Ges. (s. unten) wurde 7./3. 1904 eröffnet; Konkursverwalter: Justizrat Dr. Huesgen, M.-Gladbach. – Die Ges. betrieb eine mechan. Weberei, Färberei, Bleicherei, Druckerei u. Appretur. Näheres über die Einricht. u. den Betrieb S. Jahrg. 1903/1904. Kapital: M. 474 000 in 192 abgest. St.- u. 282 6 % Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Über die Wandlungen des A.-K. siehe Jahrg. 1905/1906 dieses Buches. Das gesamte A.-K. ist ver- loren. Im Nov. 1904 erfolgte eine 5 % Abschlagsverteilung (insgesamt M. 24 000 auf M. 468 287 nicht bevorrechtigte Forder.). Das Landgericht M.-Gladbach hat im Mai 1909 in dem Prozess der Gladbacher Baumwollmanufaktur A.-G. gegen das frühere Aufsichtsrats- mitglied Bankier S. Katz in Hannover sein Urteil dahin abgegeben, dass Katz zu dem Schadenersatz von M. 176 282 für zu Unrecht verteilte Div. zuzüglich 5 % Zinsen an die Konkursmasse verurteilt wird. Durch das Urteil, das gegen eine Sicherheitsleistung von M. 177 282 vorläufig vollstreckbar ist, haben sich die Aussichten der Gläubiger der Ges. er- heblich gebessert. Die Sache beschäftigte schon das Oberlandesgericht zu Köln u. das Reichs- gericht. Jetzt hat das Landgericht zu M.-Gladbach, an das die Sache wegen Festsetzung der Höhe des Schadenersatzes zurückverwiesen worden war, entschieden, dass Katz als Ersatz für den Schaden, den die Ges. durch Auszahlung von Div. u. Gewinnanteilen in den Geschäfts- jahren 1898, 1899 u. 1900 erlitten hat, M. 176 282 nebst 5 % Zinsen von M. 42 779 seit 28./10. 1898, von M. 68 897 seit 7./9. 1899 u. von M. 64 624 seit 10./10. 1900 zahlen muss. Gegen diese Schadenfestsetzung hat der Verurteilte die Berufung an das Oberlandesgericht Düssel- dorf eingelegt, das im Januar 1910 einen neuen Beweisbeschluss erliess; gleichzeitig mit dieser Berufung hat Katz den sämtl. Mitgliedern des A.-R. den Streit verkündet, welche für die Ersatzleitung ebenso haftbar seien, wie er selbst. Zurzeit stehen den M. 471 141 betragenden Konkursforderungen M. 50 052 als Massebestand gegenüber.