Baumwoll-Spinnereien und Webereien. 1855 Dividenden: Aktien 1899–1901: 0 %; 1902–1909: 4, 8, 8, 8, 4, 12, 6, 12 % Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Emil Loeliger. Prokuristen: H. Köster, G. Fox. Aufsichtsrat: (3–7)Vors. Carlvan Beers, Stellv. Frz. Schwengers, Uerdingen; Komm.-Rat Alb. Molineus, Barmen; Konsul Hub. Hagedorn, Essen a. d. R.; Ernst Meyer-Leverkus, Elberfeld. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Barmen: Berg. Märk. Bank; Essen a. R.: Essener Credit- Aitstalt. Baumwoll-Spinnerei Unterhausen in Unterhausen in Württemberg. Gegründet: 1883, aus der Firma Solivo & Fierz in Stuttgart hervorgegang. Statutänd. 11./5. 1900 u. 30./3. 1906. Zweck: Betrieb der Baumwollspinnerei in den Fabriken der Ges. zu Unterhausen u. Honau. In den früheren Jahren wurden ausschliesslich gewöhnl. Web- garne gesponnen, während inzwischen mit einem Teil der Spinnerei auf die Anfertigung von Macogarnen u. anderen Spezialitäten übergegangen ist. Der Grundbesitz der Ges. in Unterhausen, Oberhausen u. Honau umfasst 15 ha 86 a 32 qm, von welchen 6 ha 27 a bebaut sind. An Baulichkeiten sind in Unterhausen ein Hauptfabrikgebäude mit Batteur- gebäude u. Turbinenhaus nebst Verwaltungsanbau, ein neues Maschinenhaus, ein Dampf- kesselhaus, zwei Magazingebäude, ein Wirtschaftsgebäude mit Wirtschaftsräumen u. 5 Be- amtenwohnungen, ein dreistöckiges Gebäude mit Mädchenheim u. Kleinkinderschule u. ein weiteres dreistöckiges Beamtenwohnhaus, sowie 15 Wohnhäuser für Meister u. Arb. u. in Honau ein Hauptfabrikgebäude nebst Masch. u. Kesselhaus, ein Baumwollmagazin aus Well- blech, ein Einlegereigebäude mit Bureau u. 16 Wohnhäuser für Meister u. Arb. vorhanden. 1908 weisen die Anlagen-Kti eine Erhöhung auf von M. 309 887, herrührend von: Er- stellung eines neuen Maschinenhauses in Unterhausen, Anschaffung einer neuen 1000- pferdigen Dampfmasch. nebst 3 Kesseln. In Honau wurden 4 neue Arb.-Wohnhäuser u. in Unterhausen ein neues Wohnhaus für Beamte gebaut. An Dampf- u. Wasserkräften besitzt die Ges. in Unterhausen 3 Dampfmaschinen u. 5 Kessel mit 578 qm Heizfläche sowie eine Wasserkraft-Maximal-400 HP-Turbine, in Honau eine Dampfmaschine u. 3 Kessel mit zus. 450 qm Heizfläche sowie eine Wasserkraft von maximal 120 HP in Turbinenausbau. Die Spinn- u. Vorwerkmaschinen in Honau stammen fast durchweg aus dem Jahre 1901, während in Unterhausen die meisten Masch. im J. 1889 neu aufgestellt wurden. 30 Carden u. 12 Ringspinnmasch. wurden neuerdings bezw. im J. 1907 angeschafft. Die Spindelzahl in Unterhausen beträgt 37 952 Spindeln, in Honau 26 072 Spindeln, zus. 64 024 Spindeln. Zu- gänge auf Anlage-Kti erforderten 1909 M. 142 058. Die Garnerlöse (Umsätze) betrugen 1906 für 2 529 288 kg M. 4 426 040, 1907 für 2 596 555 k M. 4 948 991, 1908 für 2 558 740 kg M. 5 103 415; Umsatz 1909: 2 354 211 kg. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Die Aktien lauten auf den Inhaber u. können auf Wunsch auf den Namen umgeschrieben u. ebenso wieder auf den Inhaber gestellt werden. Urspr. A.-K. M. 1 900 000. Reduziert lt. G.-V. v. 8./4. 1889 auf M. 1 140 000, indem für 5 alte Aktien à M. 1000 3 neue Aktien à M. 1000 ausgetauscht wurden; zugleich wurden neu ausgegeben 560 Aktien à M. 1000 zu pari, A.-K. somit M. 1 700 000. Behufs Sanierung der Ges. bezw. zur Tilg. der Unterbilanz (ult. 1905 M. 1 317 391) und zwecks Abschreib. beschloss die G.-V. vom 30./3. 1906 Herabsetzung des A.-K. von M. 1 700 000 auf M. 85 000 durch Zus. legung der Aktien 20: 1 (Frist 31./10. 1906); 100 Aktien wurden ver- nichtet. Gleichzeitig beschloss die G.-V. v. 30./3. 1906 Wiederausgabe zu pari von 1515 Stück der einzuliefernden Aktien, um das A.-K. auf M. 1 600 000 zu bringen. Diese 1515 Aktien wurden den Besitzern der bei der Herabsetzung zurückzubehaltenen 1515 alten Aktien zum Nennwerte gegen Barzahlung in der Weise überlassen, dass jeder Besitzer einer Aktie das Recht hatte, eine solche Aktie gegen bare Zahlung von M. 1000 zu beziehen; um jedem einzelnen Aktionär das Wiederbezugsrecht von einer Aktie gewährleisten zu können, wurde auf das Bezugsrecht von 100 Stück der seitens der Grossaktionäre bei der Ges. zwecks Durchführung der Reorganisation hinterlegten Aktien verzichtet. Von dem durch diese Transaktion entstandenen Buchgewinn von M. 1 615 000 wurden M. 1 317 391 zur Tilgung der Unterbilanz u. M. 297 608 zu einer a. o. Abschreib. auf Immob. u. Masch. verwendet. Ausserdem wurden durch Verzicht zweier Grossaktionäre auf einen Teil ihrer Buchforder. der Ges. M. 750 000 zur Verfügung gestellt, von denen M. 590 000 auf die Anlagekonten zur Abschreib. gelangten, während restliche M. 160 000 zur Bildung des gesetzl. R.-F. verwendet wurden. Anleihen: I. M. 1 000 000 hyp. Anleihe von 1885 in 4½ % Partial-Oblig., Stücke Lit. A, B, Cà M. 2000, 1000 u. 500. Zs. 1./3. u. 1./8. Tilg. ab 1891–1920 durch jährl. Ausl. im Juni auf 1./8. Ende 1909 in Umlauf M. 503 500. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs in Stuttgart Ende 1902–1909: 100, 100, 100, 99.50, 100, 100, 100, 101 %. II. M. 500 000 in 4 % Prior.-Oblig. v. 1889. Ende 1909 in Umlauf M. 25 000. Nicht notiert. Hypothek: M. 14 519 zu 3 % auf Arb.-Wohnhäuser, bis 1951 zu tilgen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., event. besondere Abschreib. u. Rückl., Tant. an A.-R. (s. unten), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V. Der A.-R. erhält eine feste Vergütung von zus. jährl. M. 6000, die vorbehaltlich der nachfolgenden Bestimmung zu den Unkosten des Geschäfts gehört u. als solche zu buchen ist. Wenn für ein Geschäfts-