Verschiedene Special-Fabriken der Textil-Industrie. Vereinigte Smyrna-Teppich-Fabriken A.-G. in Berlin, C. 19 Kurstrasse 49, mit Zweigniederlassungen in Schmiedeberg i. Riesengebirge, Cottbus, Hannover-Linden. Gegründet: 26./9. 1894; eingetr. 20./12. 1894. Letzte Statutänd. 4./4. 1907. UÜbernahme der Teppichfabriken von Gevers & Schmidt in Schmiedeberg i. Riesengeb., Oscar Prietsch in Cottbus und Dehmann, Spoerer & Friedrichs in Hannover-Linden für M. 2 452 089. Ab 1./1. 1899 wurde die Lindener Smyrnateppichfabrik Erblich & Michels samt allen Beständen käuflich erworben und der Kaufpreis aus den liquiden Mitteln der Ges. gedeckt. Die Fabrik ist mit der Lindener Filiale der Firma vereinigt u. diese durch einen Neubau auf einem erworbenen Nachbargrundstück bedeutend vergrössert. Die Ges. besitzt z. Z. in Berlin ein in der Kur- strasse 49 belegenes, ermietetes Geschäftslokal, von welchem aus der gesamte kaufmännische Betrieb geleitet wird, während die Fabrikation in den Fabriken zu Cottbus, Linden bei Hannover und Schmiedeberg i. R. betrieben wird. Das der Ges. in Cottbus gehörige Grund- stück liegt an der Berliner Strasse 16 und umfasst eine vollständig bebaute Gesamtgrund- fläche von 3121,60 qm; ausserdem hat die Ges. von der Firma Ernst Michaelis & Co., Cottbus, die der genannten Firma gehörigen in Cottbus, Eichenpark Nr. 1, belegenen Räumlichkeiten auf unbestimmte Zeit gemietet. Der Mietzins wird nach der Zahl der aufzustellenden bezw. im Betriebe befindlichen Masch. bestimmt. Das in Linden an der Fössestrasse Nr. 79 belegene Grundstück umfasst einen Flächenraum von 4500 qm, von denen rund 3650 qm bebaut sind. Von dem Schmiedeberger Grundstück der Ges. (27 564 qm gross), sind rund 4700 qm bebaut. In allen drei Fabriken der Ges. wird neben der Knüpfteppich-Fabrikation die Anfertigung von mechan. Teppichen und Läuferstoffen betrieben. Für ihre Fabrikate spinnt die Ges. sämtliche Wollgarne selbst in ihren Spinnereien in Schmiedeberg und Cottbus; sie besitzt ausserdem auch eigene Färbereien in Schmiedeberg und Linden, während die Färberei in Cottbus der Firma Ernst Michaelis & Co. übertragen ist. 1906 Erweiterung der mechan. Betriebe, fernerer Ausbau derselben fand 1907 statt, und zwar speziell zur Verwertung neuerworbener Patente. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1908 u. 1909 M. 81 933 bezw. 43 806. Die verschiedenen Betriebe sollen nach u. nach in Cottbus zen- tralisiert werden. Daselbst hat die Ges. 1909 zu diesem Zweck ein an ihre Fabrik an- stossendes Grundstück erworben, auf dem im Laufe des Jahres 1910 ein grosser Anbau errichtet werden soll. Rückgang des Umsatzes durch mangelnden Zollschutz verursachte scharfe Konkurrenz mit geringwertigen orientalischen Fabrikaten und infolge Rückganges der Rohmaterialienpreise erforderliche Minderbewert. der Vorräte ult. 1908 beeinträchtigten das Resultat des J. 1908 so ungünstig; dass sich nach M. 76 658 Abschreib. auf Anlagen etc. ein Verlust von M. 47 724 ergab, der aus dem R.-F. gedeckt wurde. 1909 dauerten die für 1908 angegebenen ungünstigen Verhältnisse an, nur mit dem Unterschiede, dass die sämtl. Rohmaterialien im Preise stiegen, denen entsprechende erhöhte Verkaufspreise nicht folgen konnten. Zweck: Fabrikat. von Teppichen u. verwandter Artikel u. Handel mit solchen. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1907, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 auf den Namen der Deutschen Treuhand-Ges. in Berlin. Zs. am 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1912 durch jährl. Auslos. von 1½ % u. ersp. Zs. im Januar auf 1./4. Ab 1913 e stärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Sicherheit: Gesamthypothek zur I. Stelle auf den Grundbesitz nebst Fabriken zu Schmiedeberg, Cottbus u. Hannover-Linden. Die Anleihe diente zur „ von Hypoth., Abstossung von Bankkredit u. zu Betriebserweiterungen. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Berlin: Ges.-Kasse, Deutsche Bank, dieselbe auch in Dresden u. Leipzig. Kurs in Dresden: Ende 1907–1909: 100, 100, 100 %. Aufgelegt 23./5. 1907 zu 100.25 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von zus. M. 5000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 734 489, Masch. 369 503, Mobil. u. Utensil. 59 300, Pferde, Wagen u. Geschirr 2, Teilschuldverschreib.-Disagio-Kto 26 000, Be- stände: Wolle, Garne u. Materialien aller Art, fertige u. halbf. Waren 836 100, vorausbez. Versich. 700, Betriebsmuster 3, Debit. 489 813, Kassa 7813, Wechsel 23 459, Reichsbank-Giro- Kto 9768, Bankguth. 135 216, Effekten 101 633. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Teilschuld- verschreib. 800 000, do. Zs. Kto 913 5, R.-F. 58 680, Beamten-Unterst.-F. 42 012, Eredit. 81 793, Gewinn (z. R.-F.) 2181. Sa. M. 2793 803. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust an Debit. 1248, Teilschuldverschreib.-Zs. 36 000, do. Agio 2000, Geschäfts-, Verwalt.- u. Reisekosten, Provis. etc. 180 928, Atelier u. Muster- kosten 84 700, Abschreib. a. Anlagen 76 656, do. a. Konsortial-Kto 5000, Gewinn 2181. – Kredit: Waren u. auf Betriebskto 381 607, Zs. u. Agio 7107. Sa. M. 388 715. Kurs Ende 1897–1909: 123, 121, –, 131.50, 132, 123, 124.50, –, 103.80, –, 71, 66, 66.60 %. Aufgelegt 29./12. 1896 zu 115 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1895–1909: 5, 7, 7½, 8, 8½, 9, 7½, 6½, 4, 5, 4½, 4½, 4, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: F. Mende, Schmiedeberg; A. C. Erblich, Hannover- Linden; F. Koch, Berlin. Prokuristen: H. Vester, H. Heil.