1874 Verschiedene Spezial-Fabriken der Textil-Industrie. Die G.-V. v. 29./S. 1906 genehmigte Erwerb des Gesamtvermögens der im August 1906 mit M. 400 000 A.-K. gegründeten A.-G. für Kunstlederfabrikation in Mannheim. Durch den Vertrag mit der Mannheimer Ges. gewinnt das Unternehmen einen Konsumartikel, der ganz unabhängig von den Einflüssen der Mode ist und der einen grossen Absatz und guten Ver- dienst verspricht. Die bislang in Mannheim betriebene Kunstlederfabrikation wurde nach Kelsterbach verlegt und für den Grossbetrieb ausgebaut; die Mannheimer Besitzung wurde veräussert, die Kosten für die Neu- und Umbauten sowie für Beschaffung der ziemlich grossen Anzahl der für den erweiterten Betrieb nötigen Maschinen wurden aus den laufenden Mitteln gedekt. Die Halbfabrikate zur Herstellung der Kunstseide stellt die Ges. in einer neuen, seit Juni 1906 im Betriebe befindlichen Anlage jetzt selbst her. Weiter ist im Oktober 1906 die Fabrikation von Roh-Celluloid aufgenommen, wodurch dem Unternehmen ebenfalls cein Artikel angegliedert ist, der in seiner Stetigkeit ausgleichend auf die der Mode doch immerhin unterworfene Kunstseidefabrikation einwirken soll. Zum Erwerb der A.-G. für Kunstlederfabrikation in Mannheim (siehe oben) erhöhte endlich die G.-V. v. 29./8. 1906 das A.-K. um M. 150 000 (auf M. 3 650 000) in 150 neuen, ab 1./7. 1907 div.-ber. Aktien, die dem Mannheimer Unternehmen, dessen A.-K. M. 400 000 beträgt, zu 300 % überlassen wurden. Agio-Gewinn mit M. 300 000 in R.-F. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 %z. R.-F. (ist erfüllt), event. bes. Abschreib. u. Rückl., Tant. an Vorst. u. Beämte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Nach Erhöh. des A.-K. auf M. 3 000 000 gilt noch folgendes: Wenn der zur Verteil. gelangende Reingewinn mehr als 15 % des eingez. A.-K. beträgt, kann die G.-V. beschliessen, dass der Überschuss über diese 15 % zur Tilg. von Hypoth. und Patentwerte oder zu Abschreib. oder Dotierung von Spez.-Res. verwandt werde. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Liegenschaften u. Gebäude 1 447 921, Maschinen u. Geräte 1 465 551, Patente 1, Waren 1 937 269, Debit. 1 762 505, Wechsel 31 680, Effekten 1, Kassa 5824, Arbeiterheim G. m. b. H. 183 522, Abteilung Kunstieder 570 599, do. Turikum 460 704, do. Celluloid 410 272. – Passiva: A.-K. 3 650 000, Kredit. 1 420 474, R.-F. 1 754 087, Extra-R.-F. 638 000, unerhob. Div. 300, Delkr.-Kto 21 044, Arb.-Unterst.-F. 120 992, Extra-Abschreib. 225 000, Div. 292 000, z. Krankenkasse 10 000, Tant. an A.-R. 25 581, do. an Vorst. u. Grat. 29 752, Vortrag 88 620. Sa. M. 8 275 853. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Brenn-, Betriebsmaterial. u. Betriebskraft 414 882, Saläre u. Löhne 1 357 945, Reparat. u. Neuanschaffungen 105 062, Provis. u. Prämien 196 612, Gen.- Unk. 325 030, Abschreib. 147 210, Gewinn 670 954. – Kredit: Vortrag 34 143, Waren 3 183 554. Sa. M. 3 217 698 Kurs: In Frankf. a. M. Ende 1902–1909: 138, 319, 501.50, 515, 437.25, 227, 203, 188 %. Zugelassen Juli 1902. Erster Kurs 14./7. 1902: 125 %. Sämtl. Aktien sind seit Januar 1908 zugelassen. – In Zürich Ende 1904–1909: frs. 1610, –, –, —–, —, —– per Stück. Dividenden 1900-–1909: 5, 8 % p. r. t., 9, 15, 35, 35, 20, 15, 10, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Carl Becker, Kelsterbach; Dr. Friedr. Lehner, Zürich. Prokuristen: Dr. E. Locher, Dr. H. Zürcher, Dr. Carl Schniter, Emil Baur, Dr. F. Joseph, Friedr. Dietler, Dr. Alfred Lehner, Dr. H. Detraz. Aufsichtsrat: (7–10) Vors. Komm.-Rat Fabrikant Emil Amann, Bönnigheim; Stellv. Geh. Komm.-Rat Bank-Dir. Carl Friedr. Hedderich, Darmstadt; Joh. Arn. Walter Bodmer, YJaeé Gottfr. Hürlimann, Zürich; Bank-Dir. Jean Andreae jr., Berlin; Ing. Oscar Berend, London; Komm.-Rat Ernst Ladenburg, Frankf. a. M. Zahlstellen: Kelsterbach: Ges.-Kasse; Darmstadt, Berlin, Frankf. a. M., Hannover, Leipzig, Strassburg i. E.: Bank f. Handel u. Ind.; Heilbronn: Rümelin & Co.; Zürich: Züricher Depositbank. Vereinigte Schuhstoff-Fabriken in Fulda. Gegründet: 6./7. 1882; eingetr. 6./8. 1882. Letzte Statutänd. 10./4. 1900 u. 29./3. 1904. Zweck: Betrieb mech. Webereien, Färberei u. Appretur, sowie Fabrikation von Schuh- stoffen, Teppichen u. Möbelstoffen. Kapital: M. 1 000 000 in 1400 Aktien (Nr. 1–1400) à M. 500 u. 300 Aktien (Nr. zwischen 1401–1980) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 700 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./11. 1888 um M. 580 000 (auf M. 1 280 000) in 580 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. In der G.-V. v. 29./3. 1904 wurde beschlossen, aus den flüssigen Mitteln der Ges. M. 280 000 eigene Aktien à M. 1000 einschl. der Div. für 1905 nicht über pari zurückzukaufen; an Stelle der zurückgekauften Aktien traten 280 Genussscheine, die ebenso wie die Aktien, nachdem diese 4 % Div. vorweg erhalten haben, am etwaigen weiteren Reingewinn u. im Fall Auflös. der Ges. an dem sich ergebenden Überschuss über das A.-K. teilnehmen. Demgemäss wurden die Aktionäre auf- gefordert, ihre Angebote bis 30./6. 1904 einzureichen. Der Rückkauf ist 1905 perfekt geworden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je M. 500 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 0 des jeweil. A.-K. (ist erfüllt), dann bis 4 % Div., vom verbleib. Überschuss stehen 20 % dem A.-R. zum Zwecke der Verteilung von Tant. zur Verf.; davon bezieht der A.-R. 10 %, das Ubrige kann derselbe dem Vorst. u. den Beamten in vertr. Weise, sodann aber auch solchen Mitgl. des A.-R., welche mit einer besond. Tätigkeit im Interesse der Ges. beauftragt sind, zuweisen, oder auch zu Unterstütz. u. Vergüt. an Beamte