1908 Bekleidungs-Industrie. Berlin-Rüdersdorfer Hutfabriken, Act.-Ges. in Liquid. Sitz in Berlin, Kontor in Rüdersdorf (Mark). Gegründet: 6./1. 1890. Die G.-V. v. 7./8. 1905 beschloss Auflös. der Ges. Dieselbe über- nahm bei ihrer Gründung für M. 284 580 in Hyp., M. 1 307 000 in Aktien u. M. 384 bar die Hutfabriken von Rosenberg & Sussmann in Berlin u. Herm. Rosenberg in Rüdersdorf. Die Fabrik in Berlin (4200 an) an der Fruchtstr. 8 ist 1901 von der Reichspostverwaltung für M. 855 740 angekauft. Die Einricht. ist der Ges. geblieben. Aus dem Erlös sind M. 500 000 zur Rückzahlung auf das A.-K. reserviert worden (s. bei Kap.). Die Fabrik in Rüdersdorf (41 024 qm), wo die Herstellung seit 1899 konzentriert wurde, liegt am Kanal. Nach den Berichten des Liquidators pro 1908 u. 1909 erhöhte sich 1908 die Unterbilanz auf M. 464 923 u. 1909 auf M. 468 222. Die Verwalt. hofft, in absehbarer Zeit einen Verkauf der Immobil. herbei- führen zu können; dieselben sind wegen ihrer Lage schwer veräusserlich. Von Masch., Formen etc. wurde bereits verschiedenes veräussert. Die auf dem Grundstück der Ges. lastende Hypothek von M. 150 000 wurde am 1./4. 1906 zurückgezahlt. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 abgest. Aktien (Nr. zwischen 1–1500) à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000; die G.-V. v. 26./3. 1902 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 500 000 durch Rückzahl. an die Aktionäre in der Weise, dass gegen Einreichung von 3 Aktien 2 abgest. zurückgegeben, die 3. aber zum Nom.-Wert bar ausbezahlt und vernichtet wird; Frist bis 31./1. 1904. Nicht eingereichte Aktien werden für kraftlos erklärt. Die Mittel zur Rückzahl. wurden aus dem Erlös des Berl. Grundstücks u. dem Bankguth. der Ges. entnommen (s. oben). Die Transaktion war Ende 1905 bis auf M. 6000 alte Aktien, die noch nicht eingereicht waren, durchgeführt. Als erste Liquidationsrate gelangten ab 10. 10. 1906 M. 150 = 15 %, ab 2./1. 1908 die zweite Rate mit M. 50 = 5 % auf jede Aktie zur Verteilung. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Juli. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke 242 000, Masch. 45 158, Utensilien 855, Fuhrwerk 225, Feuerversich. 1064, Kassa 491, Debit. 1366, Lager 1600, Bankguth. 40 466, Verlust 468 222. – Passiva: A.-K. 800 000, Rücklage I 1000, ‚‚ l .. M. 801 450. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 464 923, Handl.-Unk. 3790, Steuern 1064. – Kredit: Zs. 915, Formen 624, Waren 17, Verlust 468 222. Sa. M. 469 779. Kurs Ende 1890–1905: 111, 89, 74.60, 70.10, 77, 85.50, 90.75, 88, 79, 83, 65, 72.75, 71.75, 58.50, 49, 35.50 %. Aufgelegt 12./4. 1890 von Meyer Ball zu 121 %. Notiert in Berlin. Ab 15./5. 1903 versteht sich die Notiz nur für abgest. Stücke und seit 11./9. 1905 frei Zs., ab 7./1. 1907 pro Stück in Mark frei Zs. und zwar nur für solche Stücke, auf die die I. u. II. Liquidationsrate mit M. 150 bezw. 50, zus. also M. 200 zurückgezahlt sind. Kurs Ende 1906– 1907: M. 178.40, 169, dann im Jan. 1908: M. 119; im Mai u. Juni 1909: 115 % bezw. 114.50 %; seitdem nicht notiert. Dividenden 1889/90–1904/1905: 8, 6, 6, 5, 5, 5, 5, 5, 3, 4½, 1½, 0, 1, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidator: Herm. Koepisch, Kalkberge (Mark), Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Siegfried Sachs, Stellv. Th. Quehl, Jul. Prager, Bau- u. Maurer- meister S. Weile, Bankier Moritz Helfft, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Gebr. Arons. Brandenburger Hutfabrik vorm. Wilh. Meinicke Act.-Ges. in Brandenburg a. H. Gegründet: 9./9. bezw. 16./9. 1897. Letzte Statutänd. 27./12. 1899, 30./12. 1901 u. 20./12. 1903. Zweck: Anfertig. u. Vertrieb von Hüten u. Filzstumpen, insbes. Erwerb u. Fortbetrieb des von der Firma Wilh. Meinicke Wollfilzhutfabrik betriebenen Handelsgeschäfte. Als Gegenwert der Einlagen wurden dem Vorbesitzer 1000 Aktien gewährt. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000 in 1100 Aktien; die G.-V. v. 30./12. 1900 beschloss die Annahme der von einem Aktionär gemachten Offerte, der Ges. 500 Aktien im Nennwerte von M. 500 000 für den Preis von M. 100 000 zum Zwecke der Vernichtung abzutreten; die gleiche G.-V. beschloss die Herabsetzung des A.-K. von M. 1 100 000 auf M. 600 000 zur Beseitigung der Unterbilanz und zu Abschreib. Geschäftsjahr: 1./12.–30./11.; früher bis 1903 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Nov. 1909: Aktiva: Grundstücke 192 069, Gebäude 240 274, Masch., Werk- zeuge 168 889, elektr. Beleucht. 1, Formen u. Modelle 14 438, Pferde u. Geschirre 1, Patente 1, Kassa 465, Wechsel 2023, vorausbez. Versich. 1366, Unfallversich. 229, Debit. 117 152, Waren 361 271, Verlust 57 327. – Passiva: A.-K. 600 000, Disp.-F. 30 000, R.-F. 29 000, Kredit. 496 510. Sa. M. 1 155 510. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 43 404, Diskont u. Zs. 21 069, Abschreib. 23 936, Debit. 15 000. – Kredit: Vortrag 4158, Generalwaren 41 925, Verlust 57 327 (gedeckt a. R.-F. u. Disp.-F.). Sa. M. 103 411. Dividenden 1897/98–1908/1909: 0, 0, 0, 5, 3½, 4, 4½, 4, 3, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Fritz Meinicke, Max Meinicke, Wilh. Meinicke. Aufsichtsrat: Vors. Wilh. Meinicke, Herm. Schlee, Karl Blell sen. Zahlstelle: Brandenburg: Brandenb. „. 66%..