Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 1917 Ostafrika wird als Verlängerung der von der Ges. bereits gebauten Strecke von Korogwe nach Mombo im Auftrage des Reichs-Kolonialamtes die Strecke über Mombo hinaus bis zu der am Panganistrom belegenen Ortschaft Buiko ausgeführt. Die Ges. hat im J. 1909 in den deutschen Schutzgebieten Bahnen in einer Gesamtlänge von 454,3 km mit einem Ge- samtbaukapital von M. 36 945 000 ausgeführt. Ferner bestand im März 1910 ein Auftrags- bestand an Kolonialbahnen in einer Gesamtlänge von 891 km mit einem Gesamtbaukapital von M. 67 140 000. Ferner führt die Deutsche Kolonial-Eisenbahn-Bau- u. Betriebs-Ges. den Betrieb der in Ostafrika belegenen Usambarabahn u. der in Togo belegenen Verkehrsanlagen in Lome u. der Strecke Lome–Palime auf Grund von Pachtverträgen, die mit dem Reichs-Kolonialamt getätigt sind. Die Bautätigkeit der Firma Lenz & Co. G. m. b. H., mit der die Ges. einen Interessen- gewmeinschafts-Vertrag abgeschlossen hat (s. oben), hat sich im J. 1909 gegen. das Vorjahr gehoben. Es sind von Lenz & Co. G. m. b. H. im J. 1909 Inlandsbahnen von insgesamt 80 km Länge mit einem Gesamtbaukapital von M. 4 682 000 ausgeführt, während die Bauten von weiteren 231 km Inlandsbahnen mit einem Gesamtbaukapital von rund M. 17 200 000 zum Teil in der Ausführung begriffen sind, zum Teil vorbereitet werden. Die verwalteten Betriebe umfassten Ende 1909 sechs Nebenbahnen mit 302,08 km Länge u. 37 Kleinbahnen mit 1813,57 km Länge. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Inh.-Aktien (Nr. 1– 10 000) à M. 1000, in Serien A– je 2000 Aktien. Die Reihen A–0 im Betrage von M. 6 000 000 sind bei der Gründung, die Reihen D u. E auf Grund des A.-R.-Beschlusses vom 29./5. 1909 vollgezahlt worden. Die Aktien Reihen D u. E erhielten für das Geschäftsjahr 1909 auf die erste Einzahlung von 25 % den vierten Teil der auf die Aktien Reihen A, B u. C entfallenden Jahresdividende und auf die Resteinzahlung von 75 % 4 % Zs. vom 11. bis 31./12. 1909. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., hierauf 4 % Div., vom Ubrigen 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Effekten 7 825 524, Beteilig. an d. Deutsch. Kolonial- Eisenbahn-Bau- u. Betriebs-Ges. 4 180 000, Debit. 1 126 904. – Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. 281 020 (Rückl. 52 663), Kredit. 1816023, Rückstell. für Talonsteuer 1000 Div. 840000, Zs. auf Vollzahl. des A.-K. 120 000, Tant. an A.-R. 36 036, Vortrag 22 348. Sa. M. 13 132 428. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Steuern 62 770, Zs. 13 297, Rückstell. für Talonsteuer 17 000, Gewinn 1 071 048. – Kredit: Vortrag 17 775, Eingänge an Div. u. Zs. 827 132, vertragliche Vergüt. der Deutschen Kolonial-Eisenbahn-Bau- u. Betriebs-Ges. 127 549, vertragliche Vergüt. der Firma Lenz & Co. G. m. b. H. 191 659. Sa. M. 1 164 116. Kurs Ende 1907–1909: 155.50, 165.50, 221 %. Einführung von M. 6 000 000 Aktien Nr. 1 bis 6000 an der Berliner Börse erfolgte 13./6. 1907 zum ersten Kurse von 150 %. Die M. 4 000 000 Aktien D u. E (Nr. 6001–10 000) wurden am 12./6. 1909 zu 200 % zur Zeichnung aufgelegt. Dividenden: 1901: 10 % p. r. t. 1902–1909: 8, 5, 6, 7½, 9, 11, 11, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Geh. Komm.-Rat Friedr. Lenz, Dr. jur. Alfons Jaffe. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Bankier Carl Fürstenberg, Berlin; Stellv. Geh. Komm.-Rat Rud. Abel, Stettin; Bankier Karl von der Heydt, Bankier Dr. Ed. Mosler, Gen.-Konsul Dr. Paul von Schwabach, Wirkl. Geh. Legationsrat a. D. Anton Hellwig, Geh. Komm.-Rat Hugo Oppen- heim, Dir. Dr. Schröder, Admiral Felix v. Bendemann, Berlin; Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rat Ed. Simson, Charlottenburg; Dr. jur. Eberhard Freih. von Bodenhausen, Essen. Zahlstellen: Berlin: Berliner Handels-Ges., Bank für Handel u. Industrie, A. Schaaffhaus. Bankverein, S. Bleichröder, von der Heydt & bo,; Hamburg: M. M. Warburg & Co.; Stettin: Wm. Schlutow. Allgemeine Deutsche Kleinbahn-Gesellschaft, Actiengesellschaft in Berlin, W. Linkstrasse 19. Gegründet: 4./1. 1893; eingetr. 20./1. 1893. Letzte Statutänd. 26./3. 1902 u. 4./6. 1903. Zweck: Bau u. Betrieb, Ankauf, Pachtung, Verpachtung u. Verkauf von Bahnen jeder Art, insbes. von Kleinbahnen, u. Durchführung der dazu erforderl. Finanzierungen. Die Ges. hat Bauten in eigener Regie bis zum Jahre 1899 nicht ausgeführt, sie widmete sich vielmehr hauptsächlich der Finanzierung von Bahnunternehmen und machte ihre Beteiligung bei neuen Bahnprojekten davon abhängig, dass die Unternehmer für die Ein- haltung der Baukostensumme und auf eine Reihe von Jahren für eine feste Betriebspacht vertragsmässig Bürgschaft leisteten, für deren Erfüllung ein Teil der Bausumme als Kaution einbehalten wurde. Seit dem genannten Jahre ging die Verwaltung von diesem Verfahren ab und hat die Linien der Nassauischen Kleinbahn und der Westpreuss. Kleinbahn-Akt.-Ges. in eigener Regie ausgebaut. Eine wesentliche anderung in der Geschäftslage trat ferner durch die Aufhebung der Betriebspachtverträge ein; die Ges. hat infolgedessen z. Z. rund 604 km Bahnen in Betrieb. Die Vermögensstücke an Bahnen bezw. Aktien und Anteilen solcher verteilten sich am 31./12. 1909 auf nachfolgend genannte Bahnen etc.: