1918 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. I. Eigene Bahnen: 1) Dessau-Radegast (26,25 km), Cöthen-Radegast-Zörbig (17,16 km), schmalspur. – 2) Dampfstrassenbahn Eltville-Schlangenbad (8 km), schmalspur. – 3) Klein- bahn Katscher-Gross-Peterwitz (8,8 km), normalspurig. – 4) Bieberthalbahn von Giessen nach Bieber (8,8 km), schmalspur. – 5) Kleinbahnen-Netz Neuteich-Liessau (zus. 90, 10 km). 60% Schmalspur. Kleinbahn Philippsheim- Binsfeld (8,28 km). —– II. Beteiligungen: 1) Normalspur. badische Nebenbahn Achern-Kappellrodeck-Ottenhöfen (11 km). —– 2) Normal- spur. Nebenbahn Möckmühl-Dörzbach (Jagstthalbahn; 39 km). Dieses Bahnenkonto stand ult. 1909 mit M. 6 954 945 zu Buche. Die zu 1, 2, 3, 4 u. 5 bezeichneten Bahnen werden von der Ges. selbst betrieben, der Betrieb der Bahn zu 6 ist an Reg.-Baumeister Höschele (Halle) verpachtet. Die zu 7 u. 8 genannten Bahnen werden von der Eisenbahnbau- u. Betriebs- Ges. Vering & Waechter (Berlin) betrieben. „ III. Die Ges. ist an folgenden Bahnen beteiligt: 1) Riesengebirgsbahn-Geschäftsan- teile. 2) Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn-A.-Aktien, 3) Nassauische Kleinbahn-A.-Aktien, 4) Breslau-Trebnitz-Prausnitzer Kleinbahn-Aktien, 5) Trachenberg-Militscher Kreisbahn- Prior.-Aktien, 6) Westpreuss. Kleinbahn-Aktien, 7) Elektr. Kleinbahn im Mansfelder Bergrevier- Aktien, 8) Aschersleben-Schneidlingen-Nienhagener Kleinbahn-Prior.-Aktien, 9) Alt-Lands- berger Kleinbahn-A.-Aktien, 10) Niederlaus. Eisenbahn-Vorz.-Aktien. 11) Gyulafehervar- Zalatnaer Lokalbahn-Prior.-Aktien, 12) Muranythalbahn-Prior.-Aktien, 13) Tiszapolgar- Niregyhaza, Lokalbahn-Prioritäts- Aktien, 14) Garamberzencze-Levaer Lokalbahn-Aktien, 15) Neograder Lokalbahn-Aktien. Im einzelnen ist hierzu folgendes zu bemerken: 1) Den Betrieb der unter 1 u. 3–9 bezeichneten Bahnen hat die Ges. für Rechnung der betreffenden Eisenbahn-Ges. gegen eine vertragsm. Vergüt. übernommen. Ausserdem übernahm die Ges. die Betriebsführung der Hildesheim-Peiner Kreiseisenbahn A.-G., an der sie finanziell nicht beteiligt ist. 2) Für die unter 2 bezeichneten Effekten besitzt die Ges. eine Div.-Garantie. IV. Die flüssigen Mittel bezw. die Forderungen der Ges. setzen sich zusammen wie folgt: 1) Guthaben bei Banken 1 652 614, 2) Effekten (Staatsp.) u. Oblig. 991 151, Aktien der Berliner Elektrizitätswerke M. 750 000 mit M. 1 237 500 zu Buch stehend (s. unten), 3) Guthaben bei Bahngesellschaften 1 016 617, 4) Beleihungen von Eisenbahnwerten 1 300 000, 5) Forderungen der Aussendienststellen 85 057, 6) Diverse 17 281. 1909 ist es der Ges. gelungen, sowohl die Beteil. an der Schlesischen Kleinbahn-A.-G. als auch an der Nagykaroly-Somkuter Lokaleisenbahn-A.-G. zu verkaufen. Von der Schles. Kleinbahn-A.-G. besass sie M. 7 500 000 Aktien = ¼ des A.-K., welches im J. 1903 von M. 16 000 000 auf M. 10 000 000 zus.gelegt worden war. Die Ges. hat die Schles. Kleinbahn- Aktien gegen Aktien der Berliner Elektrizitäts-Werke getauscht. Von den erhaltenen nom. M. 1 500 000 Aktien der B. E. W. wurden nom. M. 750 000 zum Kurse von 170.7 % ver- kauft, die restlichen nom. 750 000 sind z. Z. noch im Besitz der A. D. Kl.-G. Auch besass die Ges. das gesamte Prior.-A.-K. der Nagykaroly-Somkuter Lokaleisenbahn-A.-G., das Jahre hindurch eine ausserordentlich geringe Verzinsung erbrachte. Die Verkaufsmöglichkeit der Aktien bot sich dadurch, dass benachbarte Schmalspurbahnen ein Interesse an dem Erwerb dieser Bahn zum Zwecke einer Fusion hatten. Von dem Aktienkapital der Garamberzencze- Levaer Lokaleisenbahn-A.-G. besass die Ges. am 1./1. 1909 nom. K 1 470 400 Prior.-Aktien und erwarb im Berichtsjahre nom. K 2 746 000, sodass sich nun in Sa. nom. K 4 216 400, Prior.-Aktien im Besitz der Ges. befinden, die rd. 82.7 % des Prior.-Kap. und rd. 60 % des gesamten A.-K. dieser Ges. ausmachen. Aus diesen Geschäften ergibt sich eine wesentliche Veränderung der Bilanzzahlen insofern, als auf der Aktivseite sich das Konto für Aktien u. Geschäftsanteile von Bahngesellschaften entsprechend ändert, u. auf der Passivseite die Differenz zwischen den Verkaufspreisen u. dem Buchstand durch Herabminderung des Allg. Abschreib.-Ktos ausgeglichen wird. Es waren auf Allg. Abschreib.-Kto zu verrechnen für die Schlesischen Kleinbahn-Aktien M. 9 579 458, u. für die Nagykaroly-Somkuter Aktien M. 1 446 037. Damit ist das Allg. Abschreib.-Kto in seinem wesentlichsten Betrage nun für die Zwecke verwendet worden, für welche es s. Zt. gestellt war. Es verbleibt auf diesem Konto ein Bestand von M. 2 950 665, welcher als Gegenposten für die unter Effekten-Kto, Kto für Aktien u. Geschäftsanteile von Bahngesellschaften u. Bahnen-Kto in der Bilanz stehenden Werte zu gelten hat. Für das Bahnenkto ist ausserdem ein Amort.-F., dem jährl. eine je nach Konc.-Dauer berechnete Rückl. zugeführt wird. vorhanden. Sanierung: Die im Jahre 1901 eingetretene Verschlechterung der allgemeinen Ver- hältnisse, welche eine gewinnbringende Verwertung vorhandener Vermögenswerte un- möglich machte, ferner die ungünstigen Betriebsergebnisse verschiedener Bahnen, die sich im Besitz der Gesellschaft befanden, oder an denen sie beteiligt war, veranlassten dieselbe, im Laufe des Jahres 1901 eine Zwischenbilanz aufzustellen. Diese ergab, dass die Erträgnisse aus den Vermögenswerten zur Deckung der Zinsen für Obligationen und sonstigen Schulden nicht ausreichten. Die Ges. sah sich daher veranlasst, eine ausserord. G.-V. auf den 19./9. 1901 zu berufen u. inderselben den Antrag auf Einsetzung einer Revisions- kommission zu stellen. Auf den 5./10. 1901 wurde in Gemässheit des Gesetzes betr. die ge- meinsamen Rechte der Besitzer von Schuldverschreib. eine Versammlung der Obligations- besitzer einberufen u. in derselben der Antrag auf Wahl einer Gläubigervertretung gestellt. Die Versammlung wählte als solche die Deutsche Treuhand-Ges. u. setzte derselben einen Ausschuss zur Seite. Auf Grund der vorgenommenen Prüfung der Verhältnisse der Ges. machten Revisionskommission, Gläubiger-Vertretung und Ausschuss den auf den 6./3. 1902 einberufenen Generalversammlungen der Aktionäre und der Obligationäre folg. Vorschläge