1942 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. schaftlichem Eigentum und Betrieb mit der Eutin-Lübecker Eisenbahn stehende Strecke der Lübeck-Travemünder Bahn vom Bahnhof Lübeck bis Schwartau-Waldhalle haben Doppelgleise. Die auf staatlichem Grund und Boden angelegten Hafengleise in Lübeck gehören der Lübeck-Büchener Eisenbahn und werden von ihr betrieben. Sie betreibt auch die vom Lübeckischen Staate erbaute Industriebahn zwischen der Station Dänisch- burg der Lübeck-Travemünder Bahn und dem Hochofenwerk Lübeck bei Herrenwyk von 5 km Länge. Zum Bau der 1878 eröffneten Eisenbahnbrücke über die Elbe bei Lauenburg hat die Ges. M. 1 006 105 beigesteuert, so dass diese Elbebrücke zu einem Drittel der Ges. gehört. Bahnhofsbauten: Auf Grund Vertrags v. 30./12. 1898 mit dem Hamburger Staate und der Königl. Eisenbahndirektion zu Altona ist die vorgenannte Güterbahn Wandsbek- Rothenburgsort- Lübecker Güterbahnhof nebst dem Rangierbahnhof Rothenburgsort erbaut, der frühere Lübecker Personenbahnhof in Hamburg abgebrochen, und die Lübeck-Hamburger Bahn in den am 5./12. 1906 eröffneten Hauptbahnhof Hamburg der preuss. Staatsbahn eingeführt. Der Lübeck-Büchener Eisenbahn steht ein unkündbares Mitbenutzungsrecht daran zu. Sie hat als Beitrag zu den Anlagekosten den Betrag von M. 845 000 mit 3¾ % jährl. zu verzinsen u. zu den Unterhalt.- u. Betriebskosten nach Verhältnis der Anzahl der auf der Lübeck-Hamburger Bahn u. der auf der Stadtbahn und den Staatsbahnlinien ein-, aus- und durchfahrenden Züge beizutragen. Von dem durch die Aufhebung des alten Personenbahnhofs in Hamburg verfügbar gewordenen Gelände an der Spaldingstrasse wurde der Rest von 20500 qm 1908 bezw. 1909 verkauft; Erlös abzüglich Unkosten M. 1 772 220. – Über die Verlegung des Bahnhofs in Lübeck nach der Vorstadt St. Lorenz, sowie die damit zusammen- hängenden Bahnverlegungen, den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Lübeck und Schwartau und den Bau der Nebenbahn Lübeck-Schlutup sind zwischen dem Lübecker Staate und den beteiligten Eisenbahnverwaltungen im Mai 1901 Verträge geschlossen, deren Inhalt in der G. vom 28./10. 1901 genehmigt ist. Am 11./3. 1907 wurde in Lübeck der neue Güter- und Rangierbahnhof, am 1./5. 1908 auch der neue Personenbahnhof nebst der vorerwähnten zweigleisigen Bahnstrecke eröffnet. Der neue Bahnhof in Lübeck wird von der Grossh. Mecklenburg. Friedrich Franz-Eisenbahn und der Eutin-Lübecker Eisenbahn gegen Vergütung mitbenutzt. Die Grossh. Mecklenburg. Eisenbahn ist Miteigentümerin des Bahnhofs nach Verhältnis des von ihr geleisteten Beitrags zu den Anlagekosten. Auch der Wandsbeker Bahnhof ist umgebaut und wesentlich erweitert worden. Der dortige neue Güterbahnhof ist am 1./9. 1907, der um- gebaute Personenbahnhof am 4./6. 1908 in Betrieb genommen. Zur Bestreitung der Kosten der vorerwähnten und anderer Bauten, zur Anschaffung von Betriebsmitteln und zur Rückzahlung der früheren Anleihe von M. 12 000 000 ist eine Vorrechtsanleihe von M. 19 650 000 im Jahre 1902 aufgenommen. Zur Deckung der durch die Bauten und Betriebsmittelbeschaffungen entstandenen Mehrausgaben und zur Erlangung der Mittel für künftige Bauausführungen und weitere Vermehrung der Betriebsmittel ist in der G.-V. v. 18./6. 1908 die Ausgabe von M. 4 210 000 neuer Aktien beschlossen worden. Verkehr: 1903 1904 1905 1906 1907 1908 1909 Personenzahl 3 261 696 3 621 885 3 925 600 4 325 874 5 012 648 5 508 959 5 948 193 do. Einnahme M. 2 554 416 2 742 876 2 943 545 3 153 678 3 542 381 3 836 309 4 083 305 Gütef 1170 871 1291 127 1 304 941 1 364. 443 1 650 883 1 592 780 1646 633 do. Einnahme M. 3 173 732 3 453 258 3 523 251 3 801.834 4 180 938 4 029 081 4 177 426 Die Ges. besass Ende 1909: 77 Lokomotiven, 47 Tender, 231 Personenwagen, 35 Gepäck- wagen, 1258 Güterwagen, 119 Arbeitswagen etc. Verwaltungspersonal insgesamt 2254 Beeamte u. Arbeiter. Kapital: M. 25 000 000 in 30 790 Aktien (Nr. 1–30 790) à M. 600 (Thlr. 200) und 5437 Aktien mit Doppelnummern 30 791 – 41 666 à M. 1200 u. 1 Aktie zu M. 1600, Urspr. M 7 674 000. erhöht 1860 um M. 10 800 000, dann 1891 um M. 2 316 000. Die G.-V. v. 18./6. 1908 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 4 210 000, also auf M. 25 000 000; den Aktionären wurde der Bezug von M. 3 465 000 im Verhältnis von je einer neuen Aktie von M. 1200 zu M. 7200 alten Akfien zum Preise von 150 % mit halber Div. für 1908 v. 1.–20./7. 1908 angeboten, Agio mit M. 1 976 700 in Bilanz-R.-F. Anleihe: M. 19 650 000 in 3½ % Schuldverschreib. von 1902. Zinsen und Tilgung vom Lübeckischen Staate garantiert. 3275 Stücke (Nr. „ A 13 2000, 6550 (Nr. 3276–9825) à M. 1000, 13 100 (Nr. 8826–22 925) à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch Ausl. zu pari oder dur ch Ankauf ab 1./7. 1903–1946 mit mind. 1 % plus pte Zs.; ab 1./1. 1913 kann verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist stattfinden. Verj. der Coup.: 4 Jahre (K.), der Stücke 30 Jahre (F.). Die Ausgabe dieser Anleihe erfolgte infolge G.-V.-B. v. 28./10. 1901 und auf Grund der Genehm.- -Urkunde des Lübeckischen Senats V 82. 1902. Von den neuen Schuldverschreibungen wurden nom. M. 8 767 000 zur Subskription gegen bar 20./2.–4./3. zu 99.40 % aufgelegt, M. 9 783 000 zur Einlösung von Schkuldverschreibungen der 4 % Anleihe von 1876 verwendet und der ursprünglich nach Bestimmung der preussischen Aufsichtsbehörde von der Begebung noch ausgeschlossene Rest Ende 1907 in die Fonds der Ges. übernommen. In Umlauf oder in diesen Fonds Ende 1909: M. 18 121 500. Zahlst.: Lübeck: Eigene Hauptkasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank, Mendelssohn & Co.; Hamburg: Nordd. Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank. Kurs in Berlin Ende 1902–1909: 100. 25 99.90,