Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 10949 Sächs. Industriebahnen-Gesellschaft, Akt-Ges. in Dresden. Gegründet: 4./11. 1905; eingetr. 15./12. 1905. Gründer: Deutsche Bank Fil. Dresden. Allg. Deutsche Credit- Anstalt, Abt. Dresden, Otto Petzold, Rud. Sturm, Johs. Dallmer, Dresden Zweck: Erbauung, Erwerb u. Betrieb von Bahnen jeglicher Art, sowie Erwerb von Konc. zum Bau u. Betrieb derartiger Bahnen. Die Ges. baut zunächst die Normalspurbahn von Mittweida über Neudörfchen nach Dreiwerden u. Ringethal (die sogen. Zschopauthalbahn, Länge 10.30 km). Eröffnung einer Teilstrecke im Okt. 1906. Der Rest am 25. Jan. 1909. Der Betrieb wird von der Gen.-Direktion der Sächs. Staatseisenbahnen geführt. Kapital: M. 1 000 000 in 200 St.-Aktien u. 800 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000; Ende 1908 mit 50 % Einzahlung, Vollzahlung im Juli 1909 geleistet. Geschäftsjahr: Kalenderj j. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div. an Vorz.-Aktien, dann 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Über- schuss 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. an beide Aktienarten. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Mittweidaer Gütereisenbahn: Baukosten einschl. Betriebsmittel 1 954 294, Grunderwerbskto 363 598, Zweiggleisanlage 52 794, Debit. 5349, Kaut.- Wechsel (bei Staatsbehörden hinterlegte Sicherheiten) 211 500, vorausbez. Prämie 1531. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kredit. einschl. Avale 1 536 318, R.-F. 3723, Ern.-F. für Oberbau 8870, do. für Betriebsmittel 448, do. für Verbindungsgleis Dreiwerden 271, Amort.-F. 4000, Gewinn 35 436. Sa. M. 2 589 068. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern, Gehälter 9363, Betriebsausgaben 42 847, Zs. 62 847, Abschreib. auf Zweiggleise 2854, Rückstell. für Ern.-F. 8260, z. Amort.-F. 4000, Gewinn 35 436. – Kredit: Vortrag 15 3 Frachteinnahme 150.332. Sa. M. 165 609. Dividenden 1905–1908: 0 % (Baujahre); 1909: ? %. Direktion: Alwin Wenzel, Wilh. Bösselmann. Prokurist: R. Sturm. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat P. Millington Herrmann, Stellv. Rechtsanwalt Dr. W. Lötzsch, Bank-Dir. Konsul Charles W. Palmiée, Dresden; Bürgermeister Hektor Freyer, Mittweida. Santa Catharina-Eisenbahn Akt.-Ges. in Berlin, W. 56, Schinkelplatz 1/4. Verwaltungsbureau in Blumenau (Brasilien). Gegründet: 26./2. 1906; eingetr. 2./2. 1907. Gründer: Bank für Handel u. Ind., S. Bleich- röder, Deutsche Bank, Disconto-Ges., A. Schaaffhausen'scher Bankverein, Berlin. Letzte Statutänd. 26./3. u. 28./10. 1907, 26./6. 1908, 20./7. 1910. Zweck: Bau, Ausrüstung u. Betrieb einer Eisenbahn im Staate SantaCatharina in Brasilien. Bei der Gründung hat die Ges von der Hanscatischen Kolonisations-G. mn. b. H. in Hamburg die seitens der Staatsregierung von Santa Catharina durch Dekret Nr. 227 vom 26./9. 1904 erteilte Eisenbahnkonzession übernommen. Die Konzession, die auf Betreiben der Ges. 1907 in wesentlichen Punkten abgeändert wurde, umfasst den Bau von Eisenbahnen von Blumenau— Hammonia, Hammonia-Rio Negro und Hammonia-Coritybanos. Ausserdem ist damit eine umfangreiche Landkonzession für das noch wenig erforschte Gebiet am Westarm des Itajahy verbunden, das als besonders geeignet zur Besiedelung und reich an wertvollen Hölzern gilt. Zunächst wird die Linie Blumenau–Hansa von ca. 70 km mit Im Spurweite gebaut; die Ausführung ist dem Bau- und Betriebskonsort. Herrmann Bachstein – Arthur Koppel in Berlin übertragen worden. Betriebseröffnung sukzessive ab 3./5.–1./10. 1909. 1907 wurde die Konstituierung der Ges. auch nach brasilianischem Rechte durchgeführt und die Firma bei der Junta Commercial (Handelskammer) in Desterro registriert. Dur ch einen Nachtrags- vertrag mit der Regierung des Staates Santa Catharina ist 1909 die Eisenbahn-Konz. von Coritybanos bis zu einem noch zu bestimmenden Punkte der Sao Paulo Rio Grande Eisen- bahn ausgedehnt worden, ohne dass damit irgend welche Belastung für die Ges. verknüpft war. Im Fall des Weiterbaues ist eine einmalige Subvention von Rs. 10 $ 000 (ca. M. 20 000) pro betriebsfertigen Kilometer angeboten w orden. Die früher von der Ges. mit der Fluss- dampferges. (Companhia Fluvi al) in Blumenau abgeschlossene Interessengemeinschaft ist dadurch erweitert worden, dass sich die Ges. durch den Erwerb des grössten Teils des A.-K. einen massgebenden Einfluss auf deren Verwaltung verschafft hat, um den regel- mässigen Anschluss und Umschlagsverkehr der Eisenbahn für die Strecke von Blumenau nach dem Seehafen Itajahy. sicherzustellen. Kapital: M. 6 660 000 in 6660 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 400 000, erhöht lt. G.-V. v. 28./10. 1907 um M. 2 600 000, begeben zu pari; die G.-V. v. 26./6. 1908 beschloss weitere Erhöhung um M. 3 000 000, begeben zu pari, voll eingezahlt seit 1909; nochmals erhöht It. G.-V. v. 20./7. 1910 um M. 660 000 (also auf 6 660 000) in 660 Aktien zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Bahnbau-Kto 6 407 255, Bankguth. 103 277, Effekten 118 542, Debit. 52 023. Passiva: A.-K. 6 660 000, R.-F. 10 377, Gewinn 107 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 11 668, Spez.-R.-F. 10 377, Gewinn 10 Kredit: Vortrag 17 786, Zs. 7179. Sa. M. 32 766. 20. 7206 720