„ W. 0 0 ― 7 $ 7 1954 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Zweck: Bau u. Betrieb von Eisenbahnen u. anderen öffentlichen Verkehrsanstalten, sowie die Ausführung von Bauten aller Art für eigene oder fremde Rechnung im In- u. Auslande; demgemäss ist die Ges. befugt: Konz. für Bahnen jeder Art nachzusuchen u. zu erwerben, Bahnen zu bauen u. in Betrieb zu nehmen oder an andere zum Bau u. Betrieb zu übergeben, dafür besondere Ges. zu begründen oder auch die erworbenen Rechte anderweitig zu ver- aussern u. zu verwerten; bestehende Bahnen u. andere öffentliche Verkehrsanstalten an- zukaufen oder zu pachten, in eigenen Betrieb zu nehmen oder den Betrieb an andere zu übertragen; Betrieb aller auf obigen Zweck hinzielenden Bank- u. Finanzgeschäfte. Die Ges. ist berechtigt, Oblig. bis zum dreifachen Betrage des jeweilig eingezahlten A.-K. aus- zugeben. Seit 1907 ist die Ges. bei der Baufirma in Österreich der Hipolit Sliwinski Ind.- u. Bau-Ges. m. b. H. (auch Ziegel- u. Dachsteinwerk) mit M. 550 800 beteiligt (für 1907–1909 ohne Gewinn; für dieses Geschäft wurden 1907 u. 1908 M. 300 000 auf Belkr.-Kto zurück- gestellt. welche inkl. weiterer M. 150 800 in 1909 auf die Anteile dieser Ges. zur Abschreib. gelangten). Dieser Ges. ist es nicht gelungen, im Baugeschäft Boden zu fassen; eine Besserung ihrer Verhältnisse ist erst zu erwarten, wenn die in ihrem Besitz befindlichen Ziegeleien höhere Erträgnisse abwerfen werden. Der Verlust der Wiener Niederlassung erhöhte sich 1906 von K 159 493 auf K 243 949, doch konnte für 1907–1909 wieder ein Gewinn von K 27 092, 102 715, 58 899 zur Verrechnung kommen. Die Ges. betreibt die in fremdem Besitz befindl. Bahnen: a) Marienborn-Beendorfer Kleinbahn; b) Polkwitz-Raudtener Kleinbahn; c) Kostener Kreisbahnen; d) Brandenburg. Städtebahn (s. unten). Die am 31./12. 1909 im Besitze der Ges. befindl. Effekten im Gesamtbetrage v. M. 5 743 965 bestehen in den nachstehend bezeichneten Aktien deutscher u. österr.-ungar. Eisenbahn-Ges.: M. 950 000 Deutsche Eisenbahn-Vorz.-Aktien, M. 1 228 000 Deutsche Eisenbahn-Stamm-Aktien, K 2 566 400 ÖOsterr. Eisenbahn-Vorz.-Aktien, K 2 399 000 Osterr. Eisenbahn-Stamm-Aktien, K 4 020 000 Ungar. Eisenbahn-Vorz.-Aktien, K 46 000 Ungar. Eisenbahn-Stamm-Aktien Die oben bezeichneten Effekten sind, soweit sie nicht einen Börsenkurs haben, mit ihrem Buchwerte in die Bilanz eingestellt worden. 1909 erfolgte der Verkauf von K 2 750 800 Leva-Garamberzenczer Lokalbahn-Prior.-Aktien u. K 937 000 Neograder Comitats-Lokalbahn-Prior.-Aktien, wogegen ein geringer Betrag von Teplitzer Elektrizitäts- u. Kleinbahn-Aktien übernommen wurde. Dadurch u. durch die weitere Begebung von K 400 000 Salzburger Eisenbahn- u. Tramway-Aktien, welche einen Gewinn erbrachten, ist der Bestand an EBisenbahn-Aktien von nom. M. 13 274 770 auf nom. M. 9 854 690 heruntergegangen. Da ferner der Betriebsvertrag mit der Nordhausen-Werni- geroder Eisenbahn-Ges. am 31./3. 1909 zu Ende gegangen ist u. es nunmehr feststeht, dass sich aus demselben keine Zahlungsverpflichtungen mehr für die Ges. ergeben werden, so ist auch der Bestand des allg. Disp.-F. in Höhe von M. 691 394 in voller Höhe zur Abschreib. auf den Effektenbestand verwendet worden. Durch diese Abschreib. u. durch Verkäufe ist der Buchwert der Vorzugs- u. Stamm-Aktien einschl. des Wertes der für das Jahr 1909 noch an ihnen befindlichen Erträgnisscheine auf M. 5 561 042 gegen M. 8 878 117 herabgegangen, so dass der Einstandspreis im Durchschnitt ungefähr 56.50 % gegen ungefähr 67 % im Vorjahr beträgt. Durch die Verkäufe war die Ges. in der Lage, die für die übernommenen Bauten erforderlichen höheren Beträge aus eigenen Mitteln zu decken u. so die Aufnahme von Bankkrediten zu vermeiden. Die Ges. konnte ausserdem noch grössere Rückzahlungen auf bestehende Kredite machen, so dass die Kredit. gegenüber dem Vorjahr um M. 673 469 weniger zu fordern hatten, auch Akzepte in Höhe von M. 374 000 sind eingelöst. Von grösseren Bauten, welche sich in der Durchführung befinden, ist zunächst der Bau des ca. 1600 m langen Ochsenkopftunnels der Linie Dittersbach-Glatz zu erwähnen. Ferner sind zwei Baulose der Strecke Aspang-Friedberg in Nieder-Osterreich, welche einen ca. 2400 m langen Tunnel enthalten, im Bau. 1909 wurden drei Baulose der Strecke Krems-Grein in Nieder-Österreich fertiggestellt. Kapital: M. 5 000 000 in 4822 abgest. Vorz.-Aktien (Nr. zwischen 1–5000) u. 178 St.-Aktien (Nr. zwischen 26–4965). Die Vorz.-Aktien geniessen Vorz.-Div. (s. Gewinn-Ver- teilung) u. Vorbefriedigung im Falle einer Liquid. Urspr. A.-K. M. 5 000 000 in St.-Aktien. Die G.-V. v. 30./9. 1902 beschloss zwecks Reorganisation der Ges. auf die Aktien eine Zuzahl. von 30 % = M. 300 ohne Erhöhung des A.-K. einzufordern. (Frist 15./11. 1903.) Diejenigen Aktien, auf welche zugezahlt wurde (4598 Stück) erhielten den Charakter von Vorz.-Aktien mit einer Vorz.- Div. von 5 % (ab 1./1. 1903)' Der von den Aktionären zugezahlte Betrag (abzügl. Unkosten) von M. 1 373 071 ist bei Aufstellung der Bilanz am 31./12. 1902 mit M. 338 454 zur Deckung der Unterbilanz u. mit restl. M. 1 034 616 zur Bildung eines allg. Disp.-F. ver- wendet worden. Dieser Fonds soll nur zur Deckung der Verluste aus den Div.-Garantien u. zu Abschreib. auf die Aktiva der Ges. benutzt werden. Die Bildung des Disp.-F. war aus dem Grunde notwendig, weil seiner Zeit nicht übersehen werden konnte, welche Summen auf Grund des Betriebsvertrages mit der Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Ges. noch zu zahlen sein würden u. welche hiernach zu Abschreib. auf die Aktiva übrig bleiben. Der Betriebsverlust am 31./12. 1902 M. 66 409 wurde durch Heranziehung des R.-F. gedeckt. Die G.-V. v. 3./6. 1904 beschloss Gewährung der im Statut vorgesehenen Rechte der Vorz.-Aktien an solche St.-Aktien, auf welche ohne Erhöhung des A.-K. eine Zuzahlung von 40 % ge- leistet wird, ferner Verwendung dieser Zuzahlungen zu ausserord. Abschreib., zur Deckung ausserord. Verluste und zur Deckung der Unk. dieser Transaktion. Frist 31./10. 1904. Auf 224 St. Aktien wurden M. 89 600 zugezahlt, nach Abzug der Unk. M. 85 914.