Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen See 2001 Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Febr.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotierung des gesetzl. R.-F. u. sonst. Rücklagen, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Bahnanlage 2 610 655, Bahnleitungsanlage 939 474, Wagen 1 294 946, Lichtleitungsanlage 502 042, Grundstück u. Gebäude 1 044 198, Masch., Kessel- u. Rohrleitung 970 181, Schaltbrett u. Depotleitungsanlage 70 841, Lichtkabel 295 085, Bahn- speisekabel 148 688, Accumulatoren 124 657, Gleisanschluss 6231, Zähleranlage 93 323, Trans- formatoren 70 547, Kaut.-Effekten 53 452, Effekten 2633, Disagio u. Kosten auf Oblig. 20 000, Beteilig. 117 000, Debit. 56 276, Bankguth. 468 981, Kassa 3088, Material. 157 553, Fuhrwerk 1, Pferde 1, Geschirr 1, Werkstatteinricht. 19 000, Mobil. 2000, vorausbez. Versich. u. Fahrkarten- steuer 1806, Neubau 6607, vermietete Motoranlagen 10 000. – Passiva: A.-K. 4 000 000, 4½ % Anleihe 2 380 000, 4 % do. 1 316 000, do Zs.-Kto 49 720, do. Tilg.-Kto 49 720, R.-F. 164 139 (Rückl. 16 778), Amort.-F. 216 894, Ern.-F. 546 587, Rückstell.-Kto f. Haftpflicht u. Masch.-Versich. 20 000, Beamten-Unterst.-F. 10 704 (Rückl. 3000), Kredit. 63 727, Div. 300 000, Tant. an A.-R. 15 578, Vortrag 1426. Sa. M. 9 089 278. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 265 760, Stromkosten 148 963, Wagen- unterhalt. 40 791, Gleis- u. Bahnkörper do. 25 452, Streckenausrüst. do. 5719, Kraftanlagen do. 6342, Gebäude do. 2568, Pferde do. 3129, Verwalt.- u. Handl.-Unk. 44 060, Steuern u. Ab- gaben 50 530, allg. Unk. 4520, Versicher. 11 524, Krankenkasse 4309, Alters- u. Invaliden- versich. 2825, Anleihe-Zs. 161 652, Kursdifferenz 168, Abschreib. 9293, z. Amort.-F. 27 572, Zz. Ern.-F. 100 000, Rückstell. f. Haftpflicht- u. Masch.-Versich. 20 000, Gewinn 336 783. – Kredit: Vortrag 1222, Bahneinnahme 879 383, Stromabgabe 325 752, Zählermiete 16 377, Reklame 1975, Verschiedenes 6694, Installat. 6299, Zs. 34 265. Sa. M. 1 271 969. Kurs: Die Aktien sind an keiner Börse eingeführt. Dividenden 1892–1909: 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 5, 5½, 6, 7, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Hch. Hoff, Stellv. Ferd. Grude. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Dir. W. von Tippelskirch, Düsseldorf; Stellv. Reg.-Baumeister a. D. R. Menckhoff, Oberstleutnant a. D. O. Nebelsieck, Dir. O. Oliven, Berlin; Justizrat Fr. Jos. Maur, Coblenz. Zahlstellen: Coblenz: Für Div.: Gesellschaftskasse, Franz Kolter & Co.; Berlin: National- bank für Deutschland; Berlin u. Frankf. a. M.: Disconto-Ges. Crefelder Strassenbahn A.-G. in Crefeld. Gegründet: 25./2. 1884 (eingetr. 14./3. 1884) unter der Firma Crefeld-Uerdinger Lokal- bahn; Firma geändert lt. G.-V. v. 3./4. 1900. Letzte Statutänd. v. 3./4. 1900 u. 14./4. 1905. Zweck: Erwerbung, Bau u. Betrieb von Kleinbahnen in Crefeld u. Umgebung für Per- sonen- u. Güterbeförderung, Erwerb von Grundstücken, sowie die gewerbmässige Erzeugung u. Verwertung elektr. Stromes u. die Beteilig. an gleichartigen Unternehmungen in Crefeld u. Umgegend. Eröffnet 1883, konz. bis 1923 bezw. 1899 für sämtl. Linien bis Ende 1942 verlängert. Nach dem Vertrag mit der Stadt Crefeld vom 11./13. Sept. 1899 (welcher die Konzession bis 31. Dez. 1942 ausdehnt) wurde elektrischer Betrieb eingeführt u. in Crefeld ein ebenso zu betreibendes Strassenbahnnetz (10 Linien) ausgebaut, das nunmehr einschliessl. der Fern- linien eine Betriebslänge von 63,03 km hat. Die Stromzuführung geschieht ausschliessl. durch Oberleitung nach dem System Thomson-Houston; der Strom ist von dem städtischen Elektrizitätswerk zu entnehmen u. zwar zu einem mit steigender Anzahl der verbrauchten Kilowattstunden fallenden Preise (höchster 13 Pfg. pro Kilowattst. bei Abnahme bis 800 000 Kilowattst. u. niedrigster 9,5 Pfg. bei über 2 000 000 Kilowattst.). Nach dem Vertrage mit der Stadt Crefeld hat die Ges. die Verpflichtung, eine Linie nach Willich, sowie eine solche nach dem neuen Güterbahnhof der Staatsbahn zu bauen. Ferner sollen, ausser der bereits eröffneten Traarer Linie, noch einige Strecken in Angriff genommen werden. Der Bau der neuen Linien, auch der von der Ges. zu bauenden, wird nach getroffenem Übereinkommen durch die Stadt aus eigenen Mitteln bewirkt werden. Die Strassenbahn wird lediglich die notwendigen Wagen beschaffen, das Baukapital mit 4 % verzinsen u. einen angemessenen Ern.-F. für die Linien bilden. Um etwaige Verluste bei den künftigen Linien zu decken u. dem Ern.-F. neue Mittel zuführen zu können, hat die Ges. mit der Stadt Crefeld einen Nachtragsvertrag dahin geschlossen, dass die der Ges. vertraglich obliegende Verpflichtung, wonach der Fahrpreis innerhalb des früheren Stadt- gebietes nicht höher als 10 Pfg. sein darf, aufgehoben wird, u. die Stadt sich damit ein- verstanden erklärt, dass anstelle dieses bisherigen Einheitstarifes ein Zonentarif eingeführt wird. Durch dieses Übereinkommen hofft die Ges. eine angemessene Mehreinnahme zu erzielen. Anfang Dez. 1909 wurde die von der Stadt erbaute u. von der Ges. zu betreibende Linie nach Traar eröffnet. Jetzige Bahnlinien (Spurweite 1 m): Crefeld (Gasfabr.)-Uerdingen; Crefeld (Gasfabr.)- St. Tönis; Thiergarten-St. Töniserstr.; Hüls-Fischeln; Moritzplatz-Königshof; Mörserplatz- Kaserne; Schlachthof-Frankenring; Stadtwald-Haideck; Gladbacherstr.-Friedhöfe; Frankenring- Rheinhafen; Mörserplatz-Traar. Zus. 63,03 km einschl. Weichen u. Hofgeleise, Bahnlänge 47,46 km. Ende 1900 wurde der elektr. Betrieb begonnen u. seine Einführung so gefördert, Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1910/1911. I. 126