Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Sächsische Strassenbahngesellschaft in Plauen i. V. Gegründet: 26.6. 1895; eingetr. 30./9. 1895. Statutänd. 29./1 1. 1901, 14./2. 1902, 7./4. 1903, 28. 4. 1904, 18./3. 1907, 29./3. 1910. Konz. v. 17./11. 1894 auf 50 Jahre; Betriebseröffn. 17. /11. 1894. Die Ges. erwarb das gesamte Strassenbahnunternehmen für den Preis von M. 661 870. Gründ. s. Jahrg. 1900) 1901. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Strassen- oder Kleinbahnen, „ von Städten und Ortschaften mit Elektrizität für Licht und Kraft, Errichtung und Betrieb elektrischer Zentralen, Ausführung von Installationen und Anlagen jeder Art zur Ausnützung elektrischer Kraft in jeder Form, sowie die Beteiligung an Unternehmungen, Pachtung oder Finanzierung von Unternehmungen, die gleichartige Zwecke verfolgen. Linien in Plauen: 1. Haselbrunn-Neundorf 4,6 km, 2. Oberer Bahnhof-Unterer Bahnhof 3,3 km, 3. Preiselpöhl-Dittrichplatz 2 km, letztere Linie ist über den Friedhof hinaus nach Preisel- pöhl um 0,9 km im Jahre 1906 verlängert worden, so dass die Betriebslänge ca. 10 km beträgt. Die eigene Kraftstation wurde ausser Betrieb gesetzt, da die Ges. von Ende 1904 ab den Strom aus dem städtischen Elektrizitätswerke bezieht. und zwar zum Preise von 6½ Pf. Pro Kilowattstunde bis zu einer Million Bedarf, während der Preis über eine Million Kilo- wattstunden hinaus 6 Pf. beträgt. Beförderte Personen 1899–1909: 1 358 102, 1 700 816, 1 673 689, 2 026 388, 2 615 070, 3 284 390, 3 669 600, 4 372 200, 4 523 700, 4552 600, 4 723 680. Fahrgeldein- nahme: M. 127 514, 164 610, 162 205, 197 068, 256 849, 322 581, 357 061, 425 467, 465 163, 465 991, 482 921. Besitz: 30 Motorwagen. Die Stadtgemeinde Plauen erhält für die Erteilung der Genehmigung vom 1./1. 1904 bis 31./12. 1914 pro Geschäftsj. einen Betrag von M. 3000, der zahlbar ist in den ersten 3 Monaten des nächstfolgenden Geschäftsjahres. Vom Januar 1915 ab erhält die Stadtgemeinde Plauen von dem Reingewinn des gesamten Strassenbahnbetriebs, nachdem die Aktionäre eine 4 % Div. abgabefrei erhalten haben, von dem nach Abzug der gesetzl. u. statut. Rückl. u. Tant. noch verbleibenden Überschuss die Hälfte. Nach Ablauf der Konz. (17./11. 1944) fällt die Gesamt- anlage unentgeltlich an die Stadtgemeinde. Vom 20. Betriebsjahre ab in Zeiträumen von 5 zu 5 Jahren kann die Stadtgemeinde die Bahnanlage erwerben, also zuerst 1914. Der Kauf- preis soll in diesem Falle nicht weniger betragen als der Buchwert. Kapital: M. 1 750 000 in 718 abgest. Aktien à M. 1000 (Nr. zwischen 1–751) u. 282 Aktien Em. v. 1904 u. 750 Aktien Em. v. 1910à M. 1000. Urspr. M. 750 000 in 750 Aktien (Nr. 1–750) à M. 1000. Da der Kredit, welchen die Ges. von der Dresdner Creditanstalt in Höhe v. M. 140 000 gewährt erhalten hatte, infolge Liquid. des genannt. Instituts getilgt werden musste, auch die Stadt Plauen die derzeit. Erwerb. des Unternehmens ablehnte, so beschloss die G.-V. v. 30./11. 1901 eine Zuzahl. von 30 % = M. 300 auf jede Aktie (Frist 15./1. 1902); auf 711 Aktien wurde die geford. Zuzahlung mit M. 213 300 geleistet (Stempelaufdruck: „Zuzahlung zufolge G.-V.-B. v. 29. 11. 1901 geleistet'). Die Ges. wurde somit in die Lage versetzt, allen ihren Ver- pflichtungen nachzukommen. Ferner wurden 30 Aktien zur Zus. legung eingereicht und im Verhältnis von 5:1 zus. gelegt (Frist zur Einreichung 30./4. 1902). 9 Aktien wurden der Ges. zur Verwertung für Rechnung der Beteiligten eingereicht. Von diesen 9 Aktien wurde an Stelle von 5 Stück eine neue ausgegeben. Diese neue Aktie und die nach dem obigen zus. gelegten Aktien erhielten den Aufdruck „Zus. gelegt zufolge 6――29.11. 19014. Die restlichen 4 Aktien sind nach Massgabe des für die nach dem obigen verkaufte neue Aktie erzielten Kurses ausbezahlt. Von dem durch die Zu- zahlung resp. Zus. legung der Aktien erzielten Buchgew. von zus. M. 245 300 wurden M. 94039 dem ordentl. R.-F. zugewiesen und der Rest von M. 151 260.83 dem Spez.-R.-F. zugeführt. Die G.-V. v. 28./4. 1904 beschloss Erhöhung um M. 282 000 (auf M. 1 000 000) in 282 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1. 1. 1904, übernommen von einem Konsortium zu 112 %, angeboten den Aktionären 3: 1 vom 6.–20./6. 1904 zu 116 % plus 4 % Stück.-Zs ab 1./1. 1904. Die G.-V. v. 29./3. 1910 beschloss zum „„ der sämtl. M. 1 174 000 Aktien der Geraer Strassenbahn die Erhöhung des A.-K. um M. 750 000; ausserdem wird ein Barbetrag von M. 100 gewährt. Das Bankhaus Philipp Elimeyer in Dresden übernahm die Verpflichtung, von den neuen Sächsischen Strassenbahn-Aktien einen Betrag von nom. M. 500 000 den alten Aktionären 2: 1 zum Kurse von 165 % anzubieten (geschehen v. 6.–20./5. 1910). Die G.-V. beschloss ferner die Aufnahme einer 4½ % mit 102 % rückzahlbaren fele in Höhe von M. 1 000 000 (Stücke à M. 1000 u. 500) zur Übernahme der Bankschuld der Geraer Strassenbahn A.-G. Die nicht bereits fest bezogenen M. 550 000 der Anleihe der Sächs. Strassenbahn wurden am 12./5. 1910 zu 101½ % zur Zeichnung aufgelegt. Geschäftsjahr: Kalenderfahg Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis zu 10 % des A.-K., Dotation des Ern.-F. u. des Amort.-F., an Vorst. die vekrtragsm. TFant., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 3000). Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Bahnkörper 711 089, Stromzuführung 130 282, Kraft- station 116 462, rollendes Material 397 012, Werkstatt 28 751, Gebäude I 151 448, do. II 37 338, Material. 23 894, Uniformen 1, Effekten 114 792, Kassa 3021, Versich. 2445, Inventar u. Utensil. 1, Kto Linie Südvorstadt 73 969, Debit. 32 561. –Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 126 500, Spez.-R. F. 100 000, Ern.-F. 225 000, Amort.-F. 147 500, Haftpflichtrückst. 10 477, Beamten- unterst.-F. 6774 (Rückl. 2000), unerhob. Div. 240, Kredit. 60 992, Rückstell. 9312, Tant. an Vorst. u. Beamte 4853, do. an A.-R. 7721, Div. 100 000 (Rückl. f. Talonsteuer 1500, Vortrag 22 196. Sa. M. 1 823 067.