2052 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen ete. Kleinbahn-Aktiengesellschaft Selters-Hachenburg in Berlin, Schöneberg, Herbertstr. 4. Gegründet: 12./3. 1900; handelsger. eingetr. 25./5. 1900. Konz. v. 4./7. 1899 auf die Dauer von 90 Jahren vom Tage der Betriebseröffnung, welche am 1./8. 1901 erfolgt ist. Die Aktionäre Kreis Oberwesterwald u. Kreis Unterwesterwald brachten das gesamte in diesen Kreisen zum Bau der Bahnlinie der Ges. und deren Nebenanlagen erforderl. Terrain auf das Grundkapital in die Ges. ein. Für diese Einlage ist jedem der genannten Inferenten der Betrag von 42 Aktien Lit. C der Ges. à M. 1000 gewährt worden Zweck: Bau u. Betrieb einer Kleinbahn von Selters über Rückeroth, Herschbach, Münders- bach, Höchstenbach u. Hattert nach Hachenburg. Länge 23,5 km, Spurweite 1 m. Den Betrieb übernahm die Akt.-Ges. für Bahnen u. Tiefbauten (Sitz in Berlin-Schöneberg) bis ult. 1912. Dieselbe vereinnahmt sämtl. Roheinnahmen für die Bahneigentümerin, bestreitet hieraus nach näherer Vorschrift des Betriebsvertrages die Betriebsausgaben und hat monatl. den Mindestbetrag von M. 4100, also jährl. M. 49 200 zuzüglich 5 % p. a. Zs. der Mehraufwendungen über das erste Anlagekapital hinaus an die Bahneigentümerin zur Bestreit. der Rückl. in die Fonds, der Verwalt.-Kosten etc. und zur Verzinsung des A.-K. abzuführen. Diese Abgabe wurde seitens der Pächterin bis jetzt noch nicht voll herausgewirtschaftet. Kapital: M. 1 664 000 in 1080 Aktien Lit. A, 500 Lit. B u. 84 Lit. Caà M. 1000. Die Aktien Lit. A sind vor den Aktien Lit. B, die Aktien Lit. B vor den Aktien Lit. C hinsichtlich des Reingewinns bezw. des Kapitals bevorzugt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Bahnanlage 1 742 093, Trennstücke 34, Effekten 18 536, Kassa 39, Bankguth. 12 574, Oberbaumaterial 781, Altmaterial 2, Kto neue Rechnung 4542. – Passiva: A.-K. 1 664 000, R.-F. 19 290 (Rückl. 2247), Ern.-F. 19 115 (Rückl. 2838), Amort.-F. 10 854 (Rückl. 1175), Betriebs-R.-F. 2954 (Rückl. 899), Bankschuld 20 000, A.-G. f. Bahnen u. Tiefbauten 4553, Div. an Aktien A 37 800, Vortrag 35. Sa. M. 1 778 603. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Unk. 2325, Zs. 1310, Zuschuss zu Schürfungs- arbeiten 4500, Gewinn 44 995. – Kredit: Vortrag 44, Pachteinnahmen 53 086. Sa. M. 53 131. Dividenden: 1901: 1½ % (5 Mon.); 1902–1909: Je 3½ % auf Aktien Lit. A. Direktion: Eisenbahn-Dir. Baurat Hugo Castner, Berlin-Wilmersdorf. Aufsichtsrat: Vors. Ing. Phil. Balke, Stellv. Justizrat Dr. jur. Karl Balke, vereid. Kurs- makler Rud. Keil, Berlin; Bank-Dir. Konsul Dr. Rich. Brosien, Rhederei-Dir. Konsul Emil Melchers, Mannheim; Landesbau-Insp. Friedolin Sauer, Reg.-Rat Paul Berger, Wiesbaden; Ober-Reg.-Rat Dr. Grünberg, Frankf. a. M.; Landrat Freih. Marschall von Bieberstein, Mon- tabaur; Oberst a. D. von Malachowski, Brahmow; Landrat Dr. Thon, Marienberg-Westerwald. Solinger Kleinbahn Akt.-Ges. in Solingen-Nord. Gegründet: 13./2. 1900; eingetr. 26./2. 1900. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erzeugung u. Ausnutzung elektr. Stromes in jeder Art, insbes. zum Bahnbetrieb, zur Beleuchtung und Kraftübertragung im Kreise Solingen und den benachbarten Kreisen und zu dem Zweck der Herstellung oder Erwerbung und des Betriebes von elektr. Bahnen, sowie Elektrizitätswerken, insbes. des Betriebes der Solinger elektr. Kreisbahn, übernommen inkl. Amort.- u. Ern.-F. M. 199 800 per 1./1. 1902 von der Union Elektr.-Ges. für M. 2 400 000. Linien: 1) Solingen-Merscheid-Ohligs-Wald-Central-Solingen; 2) Central-Gräfrath-Vohwinkel. Länge zus. 22,78 km Geleis, 21,76 km Strecke, Spurweite 1 m; oberirdische Stromzuführung. Betriebseröffnung 19./11. 1898. Wagenpark: 34 Motor- u. 18 Anhängewagen. Bahnkörper ganz auf öffentl. Strassen. Personenbeförderung 1901–1909: 3 573 538, 3 826 125, 3 878 631, 4 213 017, 4 432 360, 4 822 216, 5 057 575, 4 965 833, 4 739 974. Ab 1./1. 1903 wurde auch der Betrieb der Strassenbahnen Stadt Solingen (7,06 bezw. 9,24 km) pachtweise bis 1912 über- nommen; beförderte Personen 1903–1909: 2 163 887, 2 365 318, 2 441 163, 2 632 740, 2 776 290, 2 770 222, 2 697 877. Die im Jahre 1905 erworbene Elektrische Strassenbahn Elberfeld— Cronenberg-–Remscheid wurde 1909 mit Wirkung ab 1./1. 1909 an die Barmer Bergbahn A.-G. zu Barmen verkauft, wodurch das Bahnanlage Kto eine Verringerung um M. 1 893 476 erfahren hat. Konzession: A. Die Solinger Kreisbahn. Der Konz.-Vertrag für diese Kleinbahn ist mit den Gemeinden Solingen, Ohligs, Wald, Gräfrath und Vohwinkel bis 31./12. 1945 abge- schlossen. Nach diesem Tage gilt der Vertrag auf je weitere 5 Jahre verlängert, wenn nicht mindestens 2 Jahre vor Ablauf die Fortdauer des Vertrages seitens einer der beiden kon- trahierenden Parteien gekündigt wird. Nach Ablauf des Vertrages sind die Bahnanlagen und. Betriebsmittel den Gemeinden als freies Eigentum zu übergeben, oder es müssen auf Wunsch der Gemeinden die Bahnanlagen beseitigt werden. Am 1./1. 1912 und von da ab alle 5 Jahre sind die Gemeinden berechtigt, mit einjähriger Kündigung die Bahn zum Tax- werte zu erwerben. Der Taxwert wird aus dem Mittel des Grund-, Bau- u. Materialwertes der Anlage und des Nutzungswertes gefunden: letzterer ist so festzustellen, dass aus den Nettoerträgnissen der letzten 5 Betriebsjahre der höchste und der niedrigste Betrag ausge- schieden und der Durchschnitt der übrigen 3 Beträge zum 20 fachen Betrage kapitalisiert wird. Die Verträge, sowie die staatliche Konz.-Urkunde sind auf die Solinger Kleinbahn-