Elektrische Strassenbahnen. Klein- und Pferdebahnen etc. 2065 Kleinbahnen übernommen, wodurch die früheren Vereinbarungen hinfällig geworden sind. Diese Garantien laufen bis Ende 1915, wenn nicht vorher der Gesamtreinertrag der Linien in drei aufeinanderfolgenden Jahren 4½ % des Gesamtanlagekapitals erreicht hat. Die hiernach geleisteten Zuschüsse sind einschl. 4 % Zs. der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. aus den Betriebsüberschüssen zu erstatten, sobald der Gesamtertrag der sämtl. Linien 5 % des Gesamtanlagekapitals übersteigt, und zwar soll bis zur Befriedig. dieser Ansprüche die Hälfte des 5 % übersteigenden Jahresüberschusses der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. zufallen. Die Verzinsung der auf den Pachtlinien haftenden Kapitalien fällt fort, wenn die Ges. in die betreffenden Betriebsverträge eintritt oder die Bahnen nach Massgabe dieser Verträge für ihre Rechn. betreiben lässt. Gesamtzuschuss 1901–1909: M. 129 983, 85 850, 80 768, 67 581, 55 783, 55 649, 48 300, 98 507, 144 167. Die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. erhält für den Betrieb der Eigentums- oder Pachtlinien für die Oberleitung 4 % der Bruttoeinnahmen. Div. der Ver. Westdeutschen Kleinbahnen 1903–1909: 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 4, „ Ferner besitzt die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. sämtl. Aktien der Brohlthalbahn, Länge 29 km, A.-K. M. 3 700 000; die Bahn wurde 1901 bezw. 1902 eröffnet. (Div. 1901/1902 bis 1908/1909: 0, ¾, , 1½, 1½, 1¾, 1½, 0 %.) Weiter ist die Ges. mit Aktienbesitz beteiligt an der Rinteln-Stadthagener Eisenbahn mit M. 128 000 in Vorz.-Aktien (Div. 1900/1901 bis 1908/1909: 4, 4, 4½, 4½, 4¾, 4¾, 5, 5, 4.67 %) u. M. 114 000 in St.-Aktien (Div. 1900/1901 bis 1908/1909: 1½, 4, 4½, 4½, 4¾, 4, 5, 5, 4.67 %); ferner bei der Moselbahn mit M. 8 944 000; bisher keine Div. Die Ges. hat den Bau der Hohenzoll. Bahnen übernommen, deren Betrieb sie auch führt. 1909 Übernahme des Baues der Eisenbahn Wil-Weinfelden-Konstanz (Mittelthurgaubahn 40 km), von deren Oblig.-Kap. die Ges. frs. 3 000 000 übernimmt; inzwischen wurden frs. 330000 Aktien erworben. Die Ges. baute 1900/1901 die Bahnlinie Mödrath-Liblar-Brühl, als Kleinbahn seit 1./5. 1901 vollständig im Betriebe, welche zur dreischienigen Nebenbahn ausgebaut u. 1903 an eine bes. Eisenbahn-Ges. abgetreten wurde (A.-K. M. 2 000 000, wovon M. 800 000 im Besitz der Westdeutschen Eisenbahn-Ges.). Div. 1906/1907–1908/1909: 3½, 6, 6½ %. Die Ges. besitzt von den 1901–1904 erworbenen Aktien der Württemberg. Nebenbahnen frühere Filderbahn-Ges. zu Stuttgart noch M. 2 168 500. Der Betrieb dieser Bahn wird ab 1./1. 1901 durch die Betriebs-Abteil. Stuttgart der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. geleitet. Das Unternehmen wurde neu organisiert u. erweitert u. auch teilweise elektr. Betrieb eingeführt. Div. 1903–1909 auf gleichber. Aktien: 4½, 4, 3/, 4, 4, 4, 4 %, wozu Garantieleistungen der Westdeutschen Eisenb.-Ges. beigetragen haben. Im Jahre 1900 hat die Ges. die Finanzierung der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn- A.-G. (A.-K. M. 3 950 000 u. Anleihe M. 3 950 000) übernommen und die Beteiligungen der Firma Lenz & Co. G. m. b. H. an der Nebenbahn Oschersleben-Schöningen u. der Kleinbahn Heudeber-Mattierzoll erworben, welche beiden Linien im Zusammenhange mit den Linien der Braunschweig-Schöninger Ges. seit Febr. 1902 einheitl. betrieben werden, seit dem 1./1. 1909 wird der Betrieb der Linie Heudeber-Mattierzoll von der Kleinbahn-Ges. Heudeber-Mattier- zoll durch eigene Betriebsleiter geführt. Die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. besitzt nom. M. 3 298 000 Aktien der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn; nom. M. 1 660 000 St.-Aktien Lit. A (mit 4½ % Vorrechts-Div.) u. nom. M. 227 000 St.-Aktien Lit. B der Oschersleben- Schöninger Eisenbahn, sowie nom. M. 365 000 4 % Vorz.-Aktien Lit. A der Heudeber-Mattier- zoller Kleinbahn (letzte Div. 3, 1 %). Die Braunschweig.-Schöninger Linien sind seit dem 15./2. 1902 im Betriebe. Für 1902/03–1908/09 wurde keine Div. verteilt, auch hatte die Westd. Eisenb.-Ges. für 1902 u. 1903 einen Zs.-Zuschuss für die Anleihe zu leisten (bis 1908 zus. M. 950 000, hiervon 1908 M. 949 999 abgeschrieben), für 1908/09 betrug der Zuschuss neuerdings M. 156 557. Die Zuschüsse sind vertragsm. von der B.-S.-Eisenbahn zurückzu- fordern. An dem Kraftwerk Schöningen (St.-Kap. M. 1 250 000) ist die Westdeutsche Eisenb.- Ges. mit M. 1 200 000 (davon 25 % eingez.) beteiligt. Dieses Kraftwerk, das die Grundlage für die Elektrifizierung der Braunschweigischen Bahnen bilden sollte, ist von der Braun- schweigischen Elektrizitäts-Betriebs-Ges. m. b. H. zu Schöningen errichtet worden. Das Werk hat am 1./4. 1910 den Betrieb zum Teil aufgenommen. Dem Betriebs-Garantie-F. der Westd. Eisenb.-Ges. wurden 1908 zus. M. 355 522 entnommen Die Gesamtneudotierung aus dem Rohgewinn von 1908 betrug M. 215 522 und es betrug dessen Höhe nach Zuweisung Ende 1908 M. 900 000, hierzu M. 36 000 Zs.-Zuwachs. Entnommen 1909 M. 437 662, somit Bestand Ende 1909 M. 498 337. Die Hauptwerkstätte der Ges. in Liblar betreibt auch die Herstellung von Weichen für fremde Rechn. u. dehnt ihre Thätigkeit auch auf andere Gebiete aus. Die Ges. hat 1903 die an der Brohlthalbahn und den Kreuznacher Kleinbahnen gelegenen Betriebe, die Tuffsteinbrüche in Weibern (Eifel), den Phonolith-Steinbruch in Brenk (Eifel), den Melaphyr-Steinbruch in Bockenau (Kreis Kreuznach) und die Thongruben bei Winterburg u. Sponheim (Kreis Kreuznach) zur Ausbeutung pachtweise übernommen, auch ein Sandstein- bruch bei Siegelsbach an der Nebenbahn Neckarbischofsheim-Hüffenharde wird betrieben. Zur Bewirtschaftung dieser Anlagen ist eine besondere Abteilung errichtet worden. 1907: Bruttoüberschuss M. 130 500, dagegen Gen.-Unk. u. Pachtzins M. 86 300, somit Überschuss M. 44 200. 1908 ging der Überschuss erheblich zurück u. genügte nur zur Deckung der Gen.- Unk. u. der Pacht; 1909 wurden auf die Anlagen M. 212 850 abgeschrieben, wegen Ent- lastung von Anlagen, die keine Überschüsse bringen. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1910/1911. I. 130