2066 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Bauausführungen 1908: Wie aus den folgenden Bemerkungen hervorgeht, sind fast alle für das J. 1908 zur Ausführung vorgesehenen neuen Bauobjekte zurückgestellt worden; infolgedessen konnten grössere Baugewinne nicht zur Verrechnung gelangen. Da gleich- zeitig das Jahr durch den ausserordentlichen und aussergewöhnlichen Rückgang in den Betriebsergebnissen sehr ungünstig beeinflusst wurde, so musste ein Teil des aus dem Aktienumtausch sich ergebenden Überschusses zum Ausgleich des Fehlbetrages von M. 547 819 herangezogen werden (s. unten). Bauausführungen: Die Dürener Bahnen wurden voll- endet bis auf die südliche Ringbahn –— Güterbahn –, welche aufgegeben und durch ein neues Projekt ersetzt wurde. Nach diesem neuen Projekt soll die Ringgüterbahn nördlich von Düren über Birkesdorf geführt werden. Ferner ist noch rückständig der Ausbau der Strecke Lendersdorf-Schneidhausen-Winden und der Bau der Bahn Zülpich-Embken. Die Bauten im Kreise Euskirchen bei Zülpich konnten wegen Verzögerung des Prüfungsverfahrens noch nicht in Angriff genommen werden. Dasselbe gilt für die Umwandlung der noch als Kleinbahn bestehenden Strecken der Bergheimer Kreisbahnen in Nebenbahnen. Die vorgenannten Objekte werden sämtlich im laufenden Jahre in Angriff genommen und teilweise vollendet werden. Der Bau der Hohenzollerischen Landesbahnen wurde zu Ende geführt bis auf die Strecke Hanfertal-Sigmaringen, in welcher sehr beteutende Erdarbeiten in schwierigem Gelände auszuführen sind. Der Bau der Bahn Konstanz-Wyl wurde 1909 in Angriff genommen. Geschäftsjahr 1909: Die Ges. hat auch für 1909 keine Div. verteilt, da bei der Mehr- zahl der Bahnunternehmungen, welche von der Ges. betrieben werden oder an welchen sie mit Aktienbesitz beteiligt ist, infolge der allgem. wirtschaftlichen Depression u. insbes. des Daniederliegens der Bautätigkeit die Reinerträgnisse nicht in dem Masse gestiegen, wie es angenommen werden durfte. Vorstand u. A.-R. der Ges. haben infolgedessen beschlossen neue Geschäfte mit eigenem Risiko für die Ges. nicht mehr einzugehen; die noch in der Ausführung begriffenen Baugeschäfte, spez. die Dürener Kreisbahnen, der Bergheimer Kreis- bahnen, Wyl-Konstanz etc. (s. auch oben), werden zur Vollendung gebracht u. die Tätigkeit der Ges. im wesentlichen auf die nutzbringendere Gestaltung der sie interessierenden Bahnbetriebe beschränkt. Die Betriebs-, Zs.- u. Div.-Konten ergaben 1909 M. 351 949 gegen M. 374 260 im Vorjahre; anderseits sind die Zuschüsse für die Pachtlinien von M. 40 637 in 1908 auf M. 20 380 in 1909 zurückgegangen. Bau- u. sonst. Gewinne sind mit nur M. 17 984 ausgewiesen. Es erforderten Oblig.-Zs. M. 384 240, Generalunk., Steuern u. Zs. M. 482 397, Abschreib. (s. Gewinn- u. Verlust-Kto) wurden in der Höhe von M. 784 614 vorgenommen, so dass nach Aufzehrung des Bilanz-R.-F. ein Verlust von M. 975 383 verbleibt, welcher auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Kapital: M. 10 360 000 in 9460 Vorz.-Aktien und 900 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000 in St.-Aktien, beschloss die G.-V. v. 27./4. 1898 Erhöhung um M. 5 000 000 (auf M. 10 000 000) in 5000 St.-Aktien. Diese Aktien, div.-ber. pro 1898 u. 1899 p. r. t., ab 1900 voll div.-ber., wurden den bisherigen Aktionären mit 102 % angeboten. Die a. o. G.-V. v. 17./7. 1908 hat beschlossen, bis zu M. 4 000 000 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Gewinnberechtigung vom 1./1. 1909 ab auszugeben, welche die Gruppe der Disconto- Ges. zu pari übernimmt. Die Vorz.-Aktien haben vor den übrigen Aktien ein Vorrecht auf 5 % Div., aber ohne Nachzahlungs-Anspruch, und im Falle der Auflös. der Ges. den An- spruch auf vorzugsweise Rückzahl. ihres Nennbetrages zuzügl. 5 % jährlicher Vergütung für die Zeit vom Beginn desjenigen Geschäftsjahres ab, auf welches wegen Eintrittts der Auflös. oder Beginn der Liquidation eine Verteilung des Reingewinnes nicht stattfinden kann. Die Vorzugsaktien haben ferner Anspruch auf eine solche weitere Verteilung des Reingewinnes, dass, nachdem sie zunächst vorweg 5 % auf ihren Nennwert erhalten und nachdem alsdann die Stammaktien ebenfalls 5 % auf ihren Nennwert erhalten haben, ein von der Gen.-Vers. zur Div.-Verteilung bestimmter Überschuss des Reingewinnes auf sämtliche vorhandene Vorzugsaktien u. Stammaktien gleichmässig nach Verhältnis der Nennwerte verteilt wird. Die Stamm-Aktionäre sind berechtigt, ihre Aktien in Vorz.-Aktien in der Weise umzuwandeln, dass sie von fünf bei der Ges. mit Div.-Scheinen für 1908 u. folgenden nebst Ern.-Scheinen einzureichenden Aktien zwei Aktien der Ges. überlassen. Die restlichen Aktien werden mit einem sie als Vorz.-Aktien kennzeichnenden Vermerk an die Einreicher zurückgegeben. Die Ges. hat das Recht, den Aktionären Akt. mit anderen Nummern als die eingereichten zurück- zugeben. Frist zur Einreich. der Akt. 21./12. 1908. Bis dahin war die Transaktion wie folgt durchgeführt; a) Es sind durch Umwandlung alter Aktien und durch Zuzahlung auf alte Aktien Vorz.-Aktien entstanden im Nennwerte von M. 9 100 000; b) es sind neue Vorz.- Aktien ausgegeben worden im Nennwerte von M. 360 000; c) nicht zur Umwandlung ein- gereicht und danach als St.-Aktien bestehen geblieben sind alte Aktien im Nennwerte von M. 900 000. Das A.-K. besteht danach nunmehr wie oben aus 9460 Vorz.-Aktien, 900 St.- Aktien à M. 1000, zus. M. 10 360 000. Die der Ges. seit läng. Jahr. vertraglich gewährten Kredite sind bis zum 1./7. 1911 weiter bewilligt worden. Ein Teilbetrag dieser Kredite von ungefähr M. 4 000 000 wurde in den gleichen Nennbetrag 5 %, vom 1./1. 1909 ab div.-ber. Vorz.-Aktien umgewandelt (s. oben). Der durch die Zus. legung der Aktien freigewordende Betrag wurde nach Deckung der Ausgabekosten zu Abschreib. u. Rücklagen verwendet u. zwar zu Ab- schreib. auf Anlagen, Inventar etc. M. 740 197, do. auf Aussenstände M. 949 999, für Garantie- zuschüsse b. Braunschweig-Schöninger Eisenbahn; ferner Abschreib. auf Effekten M. 1 000 000, Dotierung des Delkr.-Kto M. 130 000, Betriebsgarantie-F. M. 215 522, R.-F. M. 24 347;