2074 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Ober-Reg.- Rat M. Cornelius, Dir. Dr. Alfred Berliner, Berlin; Rich. Ritter von Schoeller, Wien; Bank-Dir. Phil. Weiss, Budapest; J. C. Pflüger, Bremen. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank u. Fil., Berliner Handels-Ges., Delbrück Leo & Co., Nationalbank für Deutschl.; Frankf. a. M.: Gebr. Sulzbach; Hagen i. W.: Ernst Osthaus. — e― 3 3= 0 Accumulatoren- und Electricitäts-Werke-Actiengesellschaft vormals W. A. Boese & Co. in Berlin, S0. Köpenickerstrasse 154. Gegründet: 5./7. 1897; eingetr. 3./8. 1897. Letzte Statutänd. 20./6. 1903 u. 9./6. 1905. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die Übernahme der in der A.-G. aufgegangenen Firmen erfolgte ab 1./1. 1897 für M. 2 284 804, abzügl. der mit übernommenen Passiven in Höhe von M. 1 038 804, also für M. 1 246 000. 1897 Übernahme der M. 195 769 Anteilsreste der 1895 gegründeten Alt-Dammer Electricitätswerke G. m. b. H., woran die A.-G. bereits beteiligt war. Zweck: Herstellung von Accumulatoren, elektrotechn. u. mechan. Utensil. Die Vorbesitzer haben sich verpflichtet, während 15 Jahre sich an keinem Konkurrenzgeschäfte zu beteiligen oder für ein solches irgendwie thätig zu sein, ausgenommen den Fortbetrieb ihrer Geschäfte in Österreich-Ungarn, Frankreich u. Belgien. Grösse des Grundstückes Berlin, Köpenickerstr. 2534 qm. Die Auflös. der Münchner Zweigniederlassung ist bis auf Verwert. des Immobil.- Besitzes durchgeführt. 1908/09 fand ein Um- und Erweiterungsbau der elektr. Licht- u. Kraftanlage auf dem Berliner Fabrikgrundstück statt. Zirka 650 Arb. Das Altdammer Elektrizitätswerk ist 1903 in eine besondere G. m. b. H. mit vollgezahltem Kapital von M. 400 000 umgewandelt (erbrachte 1903–1908 4, 8 , 9, 98, 8½, 7½ % Zs.). Spezialität: Fabrikat. stationärer u. transportabler Accumulatoren für alle Zwecke, letztere besonders für elektr. Waggonbeleucht., für Telegraphie u. Telephonie, sowie Bau elektr. Centralen u. Strassenbahnen, Fabrikation von Traktions-, Boots- u. stationären Batterien, letztere unter Verwendung der der Ges. im In- u. Auslande patentierten Grossoberflächenplatte für Schnell- aufladung in Verbindung mit Gitterplatten. Die Ges. erwarb 1899 für Deutschland das engl. Patent Stone für elektr. Beleucht. von Eisenbahnwagen. 1902 wurde den bisherigen Betrieben eine Abteilung für Ausführung von Centralheizungs- und Lüftungsanlagen angegliedert, die Abteil. jedoch 1908 wieder verkauft. 1906 Aufnahme des Baues leichter Automobile. Die Ges. war Ende 1909 mit M. 2 358 500 an 13 versch. elektr. Centralen (G. m. b. H.) beteil. (Div. 1909 2½–7 0%). Einige Zentralen erforderten 1907–1909 noch zus. M. 39 000, 34 000 u. 34 000 Zuschuss. Für die von einzelnen Werken aufgenommene Hypoth. hat die Boese-Ges. Bürg- schaft übernommen (Ende1908: M. 475 000). 1901 erwarb die Ges. zu pari sämtl. Aktien des 1900 von ihr mit K 1 800 000 A.-K. gegründeten Schwesterunternehmens, der Accumulatoren- und Elektricitäts-Werke-A.-G. in Wien. Die Aktien finden sich in der Bilanz unter Effekten und stehen abzüglich 78 % geleisteter Rückzahlungen mit M. 336 600 zu Buche. Das Wiener Unternehm. ist bis auf den Immobil.-Besitz liquidiert. Zwecks Erfüllung der aus demselben noch laufenden Verpflichtungen u. zur Wahrnehmung der Interessen der Boese-Ges. in Österreich-Ungarn hat sich die Berl. Firma mit M. 85 000 an der 1./7. 1903 gegründ. Accumulatoren- u. Elektricitäts-Werke-Commandit-Ges. A. Biel & Co. in Wien beteiligt. Der Fabrikationsgewinn in Berlin erhöhte sich 1907 auf M. 876 699, verminderte sich aber 1908 auf M. 735 772. Der Bruttogewinn stieg auf M. 484 574, sodass nach Abzug der gesamten Abschreib. in Höhe von M. 231 915, ein Reingewinn v. M. 252 659 verblieb. In der ord. G.-V. v. 30./5. 1908 wurde beschlossen, von der Verteilung der vorgeschlagenen Div. für 1907 abzusehen u. den Rest-Gewinn nach Dotier. des R.-F. zur Stärkung der Betriebsmittel auf neue Rechnung vorzutragen. Auch die Genussscheine erhielten infolge- dessen für 1907 keine Div., ebenso wurde für 1908 an dieselben keine Div. ausgeschüttet. Dieses Verhalten führte zu verschiedenen Anfechtungsprozessen von Genussschein-Inhabern gegen die Ges. Wegen der ungünstigen Resultate d. Geschäftsj. 1909 siehe unten bei Sanierung. Kapital: Bis 1910: M. 4 500 000 in 4441 als solche abgestempelte Vorz.-Aktien und 59 St.- Aktien, sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000 (vollgezahlt seit 1./10. 1898, M. 1 500 000 nahmen am Erträgnis 1898 nur zur Hälfte teil), erhöht lt. G.-V. v. 10./5. 1899 um M. 1 500 000, dividendenberechtigt für 1899 zur Hälfte, übernommen von einem Konsortium zu 2 2― angeboten den Aktionären 2: 1 v. 8.–19./6. 1899 zu 127 %. Agio mit M. 285 282 in den R.-F. Von den neu begebenen M. 1 500 000 dienten M. 75 000 zur Rückzahlung einer Hypothek, M. 485 000 zu Erweiterungen der Anlagen und der Verstärkung der Betriebsmittel. Zur Tilgung der Bankschulden u. Versorg. der Ges. mit genügendem Betriebskapital beschloss die G.-V. v. 20./6. 1903 folgendes: Auf jede Aktie wird eine Zuzahl. von M. 400 eingefordert. Frist 25./6.–10./8. 1903. Hierfür erhielt der Aktionär einen auf Namen lautenden, durch Indossament übertragbaren Gewinnanteilschein, unter gleichzeitiger Umwandlung seiner Aktie in eine Vorz.-Aktie. Die Gewinnanteilscheine erhalten ab 1./1. 1904 aus dem Reingewinn nach Dotierung der Res. bis 6 % Div. = M. 24 pro Schein, die Vorz.-Aktien vom gleichen Zeit- punkt an bis 6 % Div., letztere mit Nachzahlungsanspruch. Die Gewinnanteilscheine sind derart zu amortisieren, dass mind. des nach vollständ. Dotierung der Gewinnanteilscheine u. Vorz.-Aktien verbleib. Reingewinnes hierzu verwendet wird. Alsdann erhalten die St.- Aktien bis 4 % Div. u. der hierauf sich etwa ergebende Rest wird zwischen Vorz.- u. St.- Aktien gleichmässig geteilt. Bei Auflösung der Ges. werden zuerst die Vorz.-Aktien samt etwaigen Div.-Rückständen befriedigt, sodenn die Gewinnanteilscheine zu à M. 400 eingelöst. am Rest stehen Vorz.- u. St.-Aktien gleiche Rechte zu. Die Zuzahl. erfolgte auf 49016 Aktien,