Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2101 bilanz erhöhte sich 1908 um M. 129 860 u. per 25./10. 1909 um M. 95 384 also auf M. 252 868. Die a. o. G.-V. v. 25./10. 1909 beschloss die Liquid. der Ges. Die nur drei Gläubiger der Ges. dürften voll befriedigt werden, während sich die Quote für die Aktionäre je nach der Verwertung der Patente gestalten wird. Kapital: M. 1 070 000 in 1070 Aktien à M. 1000. Hypothek: M. 55 000. Geschäftsjahr: 26./10.–25./10.; bis 1908 Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 25. Okt. 1909: Aktiva: Kassa 10, Inventar 10 000, Masch. 35 000, Be- leuchtungsanl. 1000, Fabrik-Gebäude 129 209, Patente 757 142, Grundstück 40 000, Wohnge- bäude 115 000, Debit. 2942, Waren u. Material. 15 000, Versich. 259, Verlust 252 868. – „ A.-K. 1 070 000, Hypoth. 55 000, Kredit. 230 866, Vergütung an A.-R. 2566. Sa. 1 38 432 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 157 484, Handl.-Unk. 23 491, Prov. 556, Versuchskosten 9413, Zs. inkl. Hypoth. 10 856, Betriebsverlust 8462, Abschreib. 44 535. – Kredit: Miete 1933, Verlust 252 868. Sa. M. 254 802. Dividenden 1907–1908: 0 %. Liquidatoren: Erich Kaempffe, Ing. Friedr. Rautenberg, Canth. Aufsichtsrat: Vors. Willy Becker, Rechtsanw. Dr. Decke, Dir. D. Mattenklott, Breslau. Sch lesische Elektrizitäts- und Gas-Act.-Ges. in Breslau, Schweidnitzerstrasse 1, mit Zweigniederlasung in Glogau. Gegründet: 22./3. 1872 unter der Firma Schles. Gas-A.-Ges.; eingetr. 2./4. 1872. Letzte Statutänd. 12./4. 1900, 5./5. 1902, 2./12. 1904, 6./4. 1907 u. 8./2. 1909. Lt. G.-V. v. 30./7. 1898 Firma wie gegenwärtig. Zweck: a) Erwerb, Fortführung, Erweiterung u. Veräusserung bereits bestehender, sowie Errichtung neuer Gasanstalten und Elektricitätswerke jeder Art, insbes. zu Beleuchtungs-, Kraftübertragungs- u. Transportzwecken; b) Ausbeutung neuer auf die Elektrotechnik, sowie auf die Gas- u. Lichterzeugung, spec. des elektr. Lichts, bezügl. Erfindungen, namentlich auch durch Erwerb der betr. Patente; c) Erwerb u. Betrieb aller mit der Fabrikat. von Gas, sowie mit der gewerbl. Ausnutzung der Elektrotechnik in Zusammenhang steh. Gewerbe u. Geschäfte. Die Ges. besitzt u. betreibt die Gasanstalt in Glogau. Konc. bis Ende 1912; die Stadt- gemeinde ist dann berechtigt, die Anstalt nach sachverständiger Schätzung käuflich zu übernehmen; am Gewinn ist sie dergestalt beteiligt, dass sie vom Nettoertrag des Werkes abzügl. 4 % Zs. von zur Zeit ca. M. 782 000 die Hälfte, mind. aber M. 12 000 jährl. erhält. Gaserzeugung 1902–1909: 1 124 704, 1 234 882, 1 382 745, 1 452 372, 1 593 543, 1 758 765, 1 694 196, 1 715 308 cbm. Der Gasverbrauch ausschl. Verlust 1904–1909: 1 249 796, 1 351 306, 1 485 045, 1 624 725, 1 575 283, 1 571 316 cbm. Anzahl der Flammen ca. 22 000. Neu- u. Um- bauten, sowie die Erweiterung des Gaswerks erforderten 1897/1909: M. 681 190. Die Ges. hat 5./1. 1899 mit der Allg. Elekr.-Ges. in Berlin einen Vertrag wegen Erwerbung der Oberschles. Elekrizitätswerke abgeschlossen, wonach sich die Allg. Elektr.-Ges. ver- pflichtete, alle ihr aus Konc. und Verträgen, betr. die Abgabe von Elekrizität zu Licht-, Kraft- u. sonst. Zwecken im Oberschles. Industriebezirke zustehenden Rechte u. Pflichten gegen Erstattung der ihr für deren Erlangung erwachsenen Auslagen der Schles. Elektr.- u. Gas-A.-G. abzutreten, wogegen ersterer die Ausführung der Werke mit allem Zubehör übertragen worden ist. Die Oberschles. Elekr.-Werke bezwecken, das Industriegebiet Ober- schlesiens, umfassend das Länderdreieck Beuthen, Gleiwitz, Myslowitz, mit elektr. Energie für Licht- u. Kraftzwecke zu versorgen und der Oberschles. Strassenbahn den Strom für ihre elektrisch betriebenen Linien zu liefern. Zu diesem Zwecke sind in Zaborze und Chorzow 2 Kraftstationen errichtet. Mit den Städten Gleiwitz, Beuthen u. Kattowitz sind ab 24./12. 1897 bezw. 1./4. 1898 bezw. 24./12. 1898 Verträge auf die Dauer von 25 Jahren abgeschlossen. Die Stadt Gleiwitz erhält einen Anteil am Reingewinn, sobald das investierte Kapital mit mehr als 5 % sich verzinst. Die Stadt Beuthen bezieht die elektr. Energie als Gross-Abnehmerin zu Vorz.-Preisen und giebt dieselbe ihrerseits an die einzelnen Konsumenten ab, wobei jedoch ein vertragsm. feststehender Preis nicht überschritten werden darf, während die Stadt Kattowitz 10 % derjenigen Brutto- einnahmen erhält, welche aus dem Stadtbezirk Kattowitz herrühren. Sollte die Div. der Schl. Elektr.- u. Gas-A.-G. höher als 10 % sein, so steigt die Abgabe der Bruttoeinnahmen um ½ des die Div. v. 10 % übersteig. Dividendensatzes. Gleiwitz ist berechtigt, das Leitungsnetz zum Buchwert käuflich vor Ablauf der Vertragsdauer zu erwerben u. entweder den Stromlieferungsvertrag aufzulösen oder den Strom gegen einen vertragsgemäss vereinbarten ermässigten Preis weiter zu beziehen. Bei Beuthen u. Kattowitz geht das Leitungsnetz nach Ablauf der 25 jähr. Vertrags- dauer zum Buchwert in das Eigentum der Städte über, Beuthen ist jedoch berechtigt, dasselbe unter kontraktlich festgelegten Bedingungen vor Ablauf des Vertrages käuflich zu erwerben und den Vertrag aufzulösen. Gemäss den mit Beuthen u. Kattowitz abgeschlossenen Ver- trägen sind die Abschreib. auf das Leitungsnetz mit 4 % des urspr. Anlagewertes zu bemessen, sodass also die urspr. Anlagen bei Ablauf der 25jähr. Vertragsdauer unentgeltlich in der Besitz der Städte übergehen, während für Erweiterungen je nach der Zeit der Ausführung derselben ein entsprechender Buchwert bleibt, welcher von den Städten zu bezahlen ist. –