Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2133 Netto-Ertrag der letzten 5 Betriebsjahre nach Ausscheidung des höchsten und des niedrigsten ermittelt und dann zum 25fachen Betrage kapitalisiert wird. Erwirbt die Stadt die Anlagen erst nach 16 Jahren, so ist der Durchschnitt des Nutzungswertes mit dem 24 fachen Betrage zu kapitalisieren. Ziffer 24 ermässigt sich mit jedem weiteren Jahr um 1, bis sie für das 25. Jahr das 15 fache erreicht, für das 26.–35. stellt sie sich wie folgt: 14½, 14, 13½, 13, 12½, 12, 11½, 11, 10½, 10. Der Übernahmepreis, welchen hiernach die Stadt zu zahlen hat, soll aber niemals weniger betragen als der Buchwert. Dieser soll die ursprünglichen Anlagekosten, einschl. der Kosten der Erweiterungen unter Abzug von 1, 05 % (mit Zins auf Zins zu 4 %) für jedes der verflossenen Jahre, welche je nach dem Zeitpunkte der Inbetriebsetzung der ersten Anlage und etwaiger späterer Erweiterungen gesondert zu berechnen sind, nicht überschreiten. Über den Taxwert entscheidet im Streitfalle ein Schiedsgericht aus drei unbeteil. Sachverständigen. Ein 1904 über die Auslegung des Abs. 3 des § 18 mit der Stadt entstandener Streit ist vom Schiedsgericht zu ungunsten der Ges. entschieden. Die frühere Elektrizitäts-Ges. Felix Singer & Co. Akt.-Ges. in Berlin übernahm ab 1899 den gesamten Betrieb der Bahn und der Licht- und Kraftanlage pachtweise auf fünf Jahre und sollte an die Elektrizitätswerke in den ersten drei Jahren 35 %, in den folg. zwei Jahren 40 % der Brutto-Einnahmen abgeben; mind. aber musste diese Abgabe so gross sein, dass nach Abzug aller Spesen u. nach Dotierung aller Fonds eine Minimal- Div. von 4 % zur Ausschüttung gelangen konnte. Nach dem Pachtvertrag hat die Ges. bis zur Schlussrechnung 1908 die event. über M. 64 000 erzielten Nettogewinnüberschüsse mit der Pächterin zu teilen, bis dieselbe für ihre Zuschüsse plus 4 % Verzinsung Deckung erhalten hat. Dieser mit der Elektrizitäts-Ges. Felix Singer & Co. A.-G. bestandene Pacht- und Garantievertrag ist durch gegenseitiges Übereinkommen am 31./12. 1899 erloschen und mit allen seinen wesentlichen Rechten und Pflichten von der Berliner Bank in Berlin bezw. jetzt deren Rechtsnachfolgerin der Kommerz- u. Diskonto-Bank übernommen worden, jedoch mit der Massnahme, dass der Betrieb seit dem 1./1. 1900 wieder in die Hände der Elektrizitätswerke Liegnitz übergegangen ist. Geleisteter Zuschuss 1899–1903: M. 59 532.82, 83 381.73, 59 109.90, 46 329.88, 24 195.48. Aus dem Gewinn von 1906 er- folgte die erste Rückvergütung von M. 6210, dann 1907 M. 13 194, 1908 die letzte Zahlung mit M. 16 065, so dass ab 1./1. 1909 die Überschüsse ungeschmälert der Ges. zufliessen. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. (Wegen der früheren Div.-Garantie s. oben.) Anleihe: M. 300 000 von 1907, in 4 % Oblig. lt. G.-V. v. 1./5. 1906, Stücke à M. 1000 u. 500. Verlos. ab 1909 auf 1./10. 1909. In Umlauf ult. 1909 M. 296 000. Hypotheken: Kaut.-Hypoth. I M. 500 000 (Stadtgemeinde Liegnitz); Kaut.-Hypoth. II M. 350 000. Hypoth. M. 43 302 auf Grundstücke Charlottenstr. 2 a u. Neue Breslauerstr. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Liegnitz oder Berlin. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vorweg Dotierung des Ern.-F. nach Beschluss des A.-R. Ausserdem 1.05 % des investierten Kapitals einem besonderen Amort.-R.-F., der in Jahren, in welchen wider Erwarten Gewinn nicht erzielt wird, aus dem gesetzlichen R.-F. dotiert wird und ausschliesslich zur Sicherung der Rückzahlung des A.-K. dient. Aus dem sich sodann ergebenden Reingewinn 5 % zum R.-F., Abschreib. und etwaige Sonder- rücklagen, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 6000), Überrest Super- Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Kassa 4804, Debit. 75 400, Wechselgeld 250, Effekten 78 468, Kaut. do. 25 461, Anlage d. Amort.-F. 217 296, Grundstücke 78 952, Gebäude 212 014, Kraftstation 614 929, Wagen 226 593, Bahnkörper 281 185, Bahnstromzuführung 162 947, Werkstatt 8629, Mobil. u. Utensil. 8645, Kaut.-Hypoth. 535 000, Bekleid. 1305, Versich. 2245, Vorräte 50 818, Lichtnetz 468 761, Sparkasse 4086, Installat.-Kto 4534. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Kaut.-Hypoth. I 500 000, do. II 35 000, Grundktücks-Hypoth. 43 302, Oblig.-Anleihe 294 000, Betriebs-R.-F. I 23 795 (Rückl. 1049), do. II 29 419 (Rückl. 5195), Amort.-F. I 235 041 (Rückl. 20 098), do. II 13 856 (Rückl. 4504), Ern.-F. 17 589 (Rückl. 6955), unerhob. Div. 180, Tant. 6000, Anschluss-Kaut. 1241, Akzepte 50 000, Kredit. 97 100, Beamten-Kaut. 2761, Haft- pflichtversich. 11 095, Kto pro Diverse 1972, Talonsteuer-Res. 1755, Div. 96 000, Vortrag 2219. Sa. M. 3 062 331. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Besold. 72 844. Abgaben 25 756, Geschäfts-Unk. 16 555, Haftpflicht 5100, Personalversich. 2304, Bahnkörper-Unterhalt. 598, Kraftstation- do. 59 627, Wagen- do. 4479, Bahn-Stromzuführung- do. 1916, Lichtnetz- do. 955, Immobil.- do. 2548, Installation 39 022, Zs. 9590, Gewinn 137 776. – Kredit: Vortrag 1260, Fahreinnahme 97 329, Licht- u. Kraftabgabe 218 039, Installat. 61 032, diverse 870, verkaufte Effekten 545. Sa. M. 379 077. Kurs Ende 1898–1909: 96.75, 75.50, 49, 36.50, 50.50, 58.80, 60.25, 72.60, 73, 79, 96.50, 111.90 %. Zugel. M. 1 600 000, davon aufgelegt 23./2. 1898 zur Subskription M. 1 000 000 zu 112.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1898–1909: 0, 4, 4, 4, 4, 4, 2½, 3, 4, 4¾, 5, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Ernst Frost. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Bankier Ludw. Berl, Berlin; Stellv. Wilh. Rother, Baumeister Max Heubach, Berlin; Bankier Carl Selle, Liegnitz. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: C. H. Kretzschmar, Abraham Schlesinger; Breslau: Marcus Nelken & Sohn; Liegnitz: Selle & Mattheus, Commandite des Schles. Bankvereins.