Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2141 dadurch entstanden, dass die Abrechnung über den Bau der Strassenbahn von Mattuglie nach Lovrana erst 1908 fertiggestellt werden konnte, weil die Betriebseröffnung der Bahn erst am 8./2. 1908 erfolgte; 1908 erhöhte sich der Verlust infolge geringen Absatzes um M. 87 192 auf M. 127 838. Das Engagement bei genannter Strassenbahn Abbazia-Lovrana wurde 1910 mit M. 486 000 Verlust abgestossen, sodass sich noch nach Hinzurechnung anderweitiger Abschreib. für 1909 ein Verlust von M. 620 033 ergab, somit Gesamtverlust M. 747 871. Die Ges. besitzt und betreibt die nachstehenden Zentralen in eigener Verwaltung, und zwar nach dem Prospekt von 1900 (nebst Ergänzungen): 1) Elektricitätswerk in Breitenthal b. Krumbach i. Schwaben, seit Sept. 1899 in Betrieb. Aus der Günz werden in Breitenthal ca. 290 HP. gewonnen. Vermittelst zweier Turbinen werden 2 Wechselstrom- Dynamomasch. von je 105 Kilowatt Leistung angetrieben. Zur grösseren Betriebssicherheit ist eine Dampf- maschine von ca. 150 HP. Leistungsfähigkeit mit zugehöriger Kesselanlage aufgestellt. Die elektrische Energie wird mit einer Betriebsspannung von 5000 Volt nach den Orten Krumbach und Hürben geführt. Mit diesen beiden Orten wurde seitens der früheren Firma Erwin Bubeck am 30. Okt. 1897 ein Konzeèssions- vertrag auf 45 Jahre abgeschlossen, welcher bei Gründung der Ges. gegen Verrechnung der direkt auf- gewendeten Unkosten an dieselbe überging. Vom 10. Betriebsjahre ab sind die beiden Gemeinden Krumbach und Hürben berechtigt, das Elektrizitätswerk anzukaufen, wobei der Erwerbspreis, welcher nach dem in den letzten 3 Betriebsjahren erzielten durchschnittlichen Reingewinn berechnet wird, mindestens die Anlagekosten decken, höchstens aber den doppelten Betrag derselben erreichen soll. Nach Umfluss des 45. Betriebsjahres fällt das ganze Werk den Gemeinden Krumbach und Hürben mit Ausnahme des Wasserrechtes, wofür M. 65 000 bezahlt werden müssen, zu. Mit der Gemeinde Baben- hausen und einer Anzahl kleinerer Orte wurden Konzessionsverträge geschlossen und die betreffenden Er- weiterungsbauten ausgefüht. 2) Elektricitätswerk in Illach b. Steingaden i. Oberbayern, seit 1901 in Vollbetrieb. Durch Auf- stauung u. Akkumulierung der Illach werden ca. 300 HP. gewonnen. Vermittelst zweier Turbinen werden 2 Wechselstrom-Dynamomasch. von je 105 Kilowatt Leistung angetrieben. Auch hier wurde zur grösseren Betriebssicherheit eine Dampfmasch. von ca. 150 HP. Leistungsfähigkeit mit zugehöriger Kesselanlage auf- gestellt. Die elektrische Energie wird mit einer Betriebsspannung von 5000 Volt in zwei Leitungen nach Schongau geführt und zwar berührt die eine Leitung die Orte Steingaden und Peiting, während die andere über Lechbruck, Burggen und Bernbeuren nach Schongau führt. Mit der Stadtgemeinde Schongau wurde seitens der früheren Firma Erwin Bubeck am 15. Nov. 1897 ein Konzessionsvertrag auf 30 Jahre vereinbart welcher ebenfalls bei Gründung der Ges. gegen Verrechnung der direkt aufgewendeten Unkosten an die selbe übergegangen ist. Vom 12. Betriebsjahre ab ist die Stadtgemeinde Schongau berechtigt, das Elek- trizitätswerk anzukaufen, wobei der Erwerbspreis, welcher nacfl dem in den létzten drei Betriebsjahren erzielten durchschnittlichen Reingewinn berechnet wird, mindestens die Höhe des investierten Kapftals decken, höchstens aber die doppelte Höhe desselben erreichen soll. Bei Erteilung einer Konzession nach Ablauf der Konzessionsdauer hat die Ges. unter sonst gleichen Bedingungen den Vorrang. – Des weiteren ging der am 24. März 1898 durch die frühere Firma Erwin Bubeck mit der Gemeinde Peiting auf die Dauer- von 30 Jahren abgeschlossene Konzessions- bezw. Stromlieferungsvertrag unter den gleichen Bedingungen an die Ges. über, während mit der Gemeindeverwaltung Urspring-Steingaden am 27. Nov. 1899, mit der Gemeinde Bernbeuren am 31. Dez. 1899, mit der Gemeinde Burggen am 6. Jan. 1900 ebenfalls 30jährige Verträge abgeschlossen wurden. Am 25. März 1900 wurde endlich noch mit der Gemeinde Lechbruck ein solches Übereinkommen, auf vorläufig 15 Jahre lautend, abgeschlossen, 3) Elektricitätswerk Sulzbach i. Oberpfalz, seit 15./4. 1900 in Betrieb. Auf Grund des am 20./3. 1899 mit der Stadtgemeinde Sulzbach abgeschlossenen, zunächst 5jähr. Konc.-Vertrages kamen vorläufig 2 Dampfmasch. von je 50–70 HP. Leistungsfähigkeit nebst zugehöriger Kesselanlage zur Aufstellung. Durch dieselben werden zwei Gleichstrom-Dynamomaschinen von je 82 Kilowatt Leistung in Betrieb gesetzt. Zur Verstärkung der Anlage wurde eine grosse Accumulatorenbatterie aufgestellt. Sollte mit Ablauf der Konzessionsdauer das Elektrizitätswerk seitens der Stadtgemeinde Sulzbach unter den vertraglichen Be- stimmungen nicht angekauft werden, so verlängert sich die Konzession stillschweigend um weitere 25 Betriebsjahre mit der Bestimmung, dass die Stadtgemeinde Sulzbach vom 10. Betriebsjahre ab wiederum das Recht hat, das gesamte Werk anzukaufen, wobei der Erwerbspreis, welcher nach dem in den letzten 3 Betriebsjahren erzielten durchschnittlichen Reingewinn berechnet wird, mindestens das angelegte Kapital decken, höchstens aber die doppelte Höhe desselben erreichen Soll. 3 Die Stromeinnahmen der 3 Werke haben sich 1909 auf M. 157 755 gehoben (i. Vorj. M. 118 034). 1903 wurde von der Ges. das von ihr selbst erbaute Elektrizitätswerk Bruneck in Tirol auf 10 Jahre gepachtet. Kabpital: M. 2 000 000 in 4 Serien A, B, C, D von je 500 Aktien à M. 1000 (Aktien-Nrn. 1–2000). Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, aufgenommen zur Verstärkung der Betriebsmittel, rückzahlbar zu 103 %, 750 Stücke (Nr. 1–750) à M. 1000 u. 500 (Nr. 751–1250) à M. 500, auf Namen des Bankhauses Doertenbach & Cie. in Stuttgart, übertragbar durch Indossament, unkündbar bis 1. Okt. 1905. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 bis längstens 1948 durch jährl. Ausl. im Okt. (zuerst 1905) von M. 4000 steigend bis M. 40 000 auf 1. April; kann ab 1. Okt. 1905 beliebig verstärkt, event. auch die ganze Anleihe mit 6 Monate Frist gekündigt werden. Sicherheit: Hypoth. zur ersten Stelle auf die drei oben genannten Elektrizitätswerke in Breitenthal, IIfach „Sulzbach. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimm. Zahlst. wie bei Div. Noch in Umlauf Ende 1909: M. 984 000. Kurs in München Ende 1900–1909: 99.50, 94, –, 89, 94.10, 98, 98.50, 95.50, 81, 72 %. Eingef. 24./10. 1900 zu 99.50 %. Hypotheken: M. 143 253 (Stand ult. 1909). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom verbleib. Überschuss event. ausserord. Abschreib. u. Rücklagen, sodann 4 % Div., vom Rest 12½ % Tant. an A.-R. (mind. M. 1000 pro Mitgl.), vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Immobil. 222 708, Mobil., Masch. u. Werkzeuge 21 875, Patente u. Gebrauchsmuster 1, Lagerbestände 38 708, eigene Elektr.-Werke 1 869 108, Inventar u. Betriebsvorräte 4901, Kassa 23 039, Wechsel 415, Effekten 717 267, Debit. 1 208 293, Avale u. Bürgschaften 65 280, Bauguth. 2133, Verlust 747 871. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Schuld- verschreib. 984 000, do. Zs.-Kto 753, do. Tilg.-Kto 1007, Hypoth. 143 022, Bank-Kredit. 1 172 334, Kredit. 69 161, Avale u. Bürgschaften 65 280, Rückstell. f. Abwicklung d. österr. Geschäfte 486 044. Sa. M. 4 921 604.