2144 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1907: Herstellung u. Legung des Kabels Moen-Libau-St. Petersburg der Grossen Nordischen Telegraphen-Ges. in Kopenhagen von 1513,5 km Länge. 1908 wurden verschiedene Vorrats- Kabel hergestellt, ebenso mit der Fabrikation des Kabels für die Deutsch-Südamerikan. Telegraphen-Ges. begonnen, deren Kabelstrecken Borkum – Tenerife (4064 km) in 1909 u. deren weitere Strecke Tenerife–Monrovia (3335 km), 1910 zur Verlegung kamen; die Rest- Strecke Monrovia – Pernambuco wird 1911 von den Norddeutschen Seekabelwerken verlegt werden. 1909 auch Fabrikat. u. Leg. des Kabels Triest–Süd-Dalmatien (397 km) für die österr. Regierung. Zahl der in der Fabrik beschäftigten Arbeiter 1909 durchschnittl. 373 Mann, ferner waren tätig 51 Handwerker u. 67 Beamte u. Meister. Die Werkstätten wurden verschiedentlich erweitert. Das geschäftliche Verhältnis zu der Firma Felten & Guilleaume Lahmeyer A.-G., den Land- u. Seekabelwerken A.-G. u. der Deutsch-Atlant. Telegraphen- Ges. ist vertraglich festgelegt. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 6./3. 1900 um M. 2 000 000 in 2000 Aktien, angeboten den Aktionären zu 101.25 %. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 30./6. 1902 um M. 2 000 000 in 2000 Aktien angeboten den Aktionären zu 102.25 %. Die Akt. befinden sich je zur Hälfte im Besitz der Deutsch-Atlant. Telegraph.-Ges. in Cöln u. der A.-G. Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke in Mülheim a. Rh. Genussscheine: 6000 Stück. Der Land- u. Seekabelwerke A.-G. zu Köln a. Rh. wurden da- für, dass diese Ges. zu gunsten der Norddeutschen Seekabelwerke A.-G. auf ein von ersterer bereits eingeleitetes Projekt, betr. Erricht. eines Seekabelwerkes in Nordenham, verzichtete, Genussscheine in der Anzahl der jeweils ausgegebenen Akt. gewährt. Diese Genussscheine lauten auf den Inhaber u. berechtigen z. Bezuge von ein Drittel derjenigen auf je nominal M. 1000 eingezahltes A.-K. entfallenden Div.-Beträge, um welche die jährlich festzusetzende Div. 5 % dieses A.-K. übersteigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstücke 231 350, Gebäude 1 174 212, Masch. 952 970, Fabrik-Utensil. u. Werkzeuge 24 183, elektr. Messinstrumente ctce. 52 985, Bureau-Utensil. 3, Konsum- und Verwaltungsgebäudeeinricht. und Utensil. 8, Kabeldampfer 1 537 495, vorausbez. Versich. 44 381, Kaut. 47 008. Vorräte u. fert. Fabrikate 6 055 135, Kassa 20 671, Debit. 843 541. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 377 373 (Rückl. 67 507/ Spez.-R.-F. 530 000, (Rückl. 285 461), Kaut. 47 008, Pens.-Prämien-F. 425 640 (Rückl. 35 000), Beamten-Unterstütz.- Kasse 71 332 (Rückl. 20 000), Arb.- do. 81 635 (Rückl. 20 000), Div.- u. Amort.-F. 760 000, Kredit. 1 755 071, Tant. 127 024, Div. 600 000, Gewinnanteil auf Genussscheine 150 000, Vortrag 58 862. Sa. M. 10 983 948. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 315 001, Abschreib. 690 029, Gewinn 1 363 855. — Kredit: Vortrag 13 700, Fabrikations-Kti 2 187 962, Kabelverlegung u. Reparat. 167 225. Sa. M. 2 368 887. Dividenden 1899–1909: Aktien: 0, 0, 0, 0, 0, 8, 15, 5, 0, 4, 10 %; Genussscheine: –, „–, –, –, 15, 50, –, –, 25M. Direktion: Ernst Diederichs. Prokuristen: Ludw. Schneidt, Ewald Dreyling. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Max v. Guilleaume, Stellv. Ob.-Reg.-Rat Heinrich Schröder, Komm.-Rat Louis Hagen, Cöln a. Rh.; Komm.-Rat Dr. ing. Emil Guilleaume, Dir. Steven, Dir. Schleifenbaum, Mülheim a. Rh.; Geh. Ober- Finanzrat Wald. Mueller, Ministerial-Dir. a. D. Hoeter, Geh. Justizrat Dr. Riesser, Geh. Reg.-Rat Samuel, Berlin; Fabrikbes. Franz Clouth, Köln-Nippes. Sächsische Elektricitiits-Lieferungs-Gesellschaft, Akt.-Ges. in Oberlungwitz (Sachsen). (Firma bis 1910: Betriebs-Akt.- Ges. Deutscher Elektricitätswerke vormals Magdeburger Elektricitätswerk). Gegründet: 22./9. 1898 u. Nachträgen vom 5./6. u. 14./7. 1899, für Rechnung der Ges. a 1./1. 1898; eingetr. am 17./10. 1899 in Magdeburg, am 11./12. 1906 in Berlin, am 18./3. 1909 in Oberlungwitz. Letzte Statutänd. 11./12. 1899, 12./11. 1906, 22./2. 1907, 19./2. 1909 u. 1910; Sitz seitdem in Oberlungwitz, vorher in Magdeburg bezw. Berlin, Firma seit 1910 wie oben. Die Allg. Elektric.-Ges. zu Berlin brachte das von ihr gemäss Vertrag vom 28./4. bezw. 2./5. 1895 mit der Stadt Magdeburg fertiggestellte Elektrizitätswerk in Magdeburg nebst allem Zubehör zum Herstellungspreise von M. 1 321 612 in die Ges. ein. Gründung s. auch Jahrg. 1902/03. Zweck: Gewerbsmässige Ausnützung der Elektrizität in Magdeburg u. Umgegend, sowie Erwerb u. Betrieb sonstiger Elektrizitätswerke. Der Magistrat der Stadt Magdeburg hat von dem ihm vertragsm. zustehenden Rechte, das Werk nach 10 Jahren von der Betriebseröffn. an gerechnet zu übernehmen, Gebrauch gemacht u. das Werk am 16./8. 1906 für M. 4 545 489 bar übernommen. Nach Verkauf des Magdeburger Elektrizitätswerkes änderte die Ges. die Firma lt. G.-V. v. 12./11. 1906 wie oben. Dieselbe G.-V. beschloss den Ankauf der Ueberland- zentralé Elektrizitätswerk an der Lungwitz für ca. M. 3 900 000; Leistung jetzt 4000 Kilowatt. 40 Ortschaften sind an das Werk einschl. Jahnsdorf u. Burkhardtsdorf angeschlossen. 1907 Erwerb des Elektrizitätswerkes Jahnsdorf für M. 215 000 u. des Elektrizitätswerkes Burk- hardtsdorf für M. 150 000. Die Zugänge für den Ausbau der Anlagen der Werke betrugen 1908 u. 1909: Lungwitz M. 573 314, 661 391, Jahnsdorf M. 64 143, 4713, Burkhardtsdorf M. 48 620, 7298.