Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2147 Rheinisch-Westfäl. Elektrizitätswerk in Essen (Ruhr), vertreten durch die Direktoren Wilh. von Tippelskirch in Düsseldorf und Bernhard Goldenberg in Essen (Ruhr); Provinzialverband der Provinz Westfalen, vertreten durch Landeshauptmann Dr. jur. et phil. W. Hammer- schmidt, Münster i. W.; Hugo Stinnes, Mülheim (Ruhr); Verlagsbuchhändler Ferd. Schöningh, Paderborn. Zweck: Versorgung der Stadt Paderborn und ihrer Einwohner, der Gemeinde Neuhaus, des Sennelagers und seiner Einwohner mit elektrischer Energie für Licht, Kraft und andere Zwecke; Übernahme und Betrieb der vorhandenen und noch zu erbauenden Strassenbahn sowie die Versorgung angrenzender Orte oder Gemeinden mit elektrischer Energie. Die Ges. übernahm von der Westfäl. Kleinbahn-A.-G. die elektr. Strassenbahn Paderborn-Neu- haus-Senne; in Aussicht genommen ist der Bau einer neuen Kleinbahnstrecke von Pader- born u. Lippspringe nach Schlangen, sowie der Bau eines Elektrizitätswerkes in Paderborn. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Namen-Aktien à M. 1000. Eingezahlt Ende 1909 M. 300 000. Die Aktien können in Inh.-Aktien umgewandelt werden. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 271 775, Masch., Kessel- u. Rohrleitung 25 662, Gleis-, Oberleitungs- u. Lichtleitungs-Anlage 522 930, Wagen 38 383, Inventar- u. Werkstätteneinricht. 10 013, Akkumulatoren 26 763, Neubaukto (Zentrale u. Be- triebsbahnhof) 911 803, Debit. 48 347, Vorräte 8291. – Passiva: A.-K. 900 000, Westfälische 900 000, Kredit. 43 834, Ern.-F. 7029, Amort.-F. 7164, Reingewinn 5941. Sa. 1 863 970. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ern.-F. 17 910, z. Amort.-F. 7164, Reingewinn 5941. Sa. M. 31 016. – Kredit: Einnahmen abzügl. Ausgaben M. 31 016. Dividende 1909: 0 %. Direktion: Dir. Wilh. von Tippelskirch, Düsseldorf. Aufsichtsrat: Vors. Hugo Stinnes, Mülheim(Ruhr); Bürgermstr. Otto Plassmann, Paderborn; Landesrat Pothmann, Münster i. W.; Amtsrichter Thomas, Mülheim (Ruhr); Ferd. Schöningh. Paderborn; Dir. Goldenberg, Essen. Planiawerke, Aktiengesellschaft für Kohlenfabrikation in Plania bei Ratibor, Zweigniederlassung in Berlin NW., Königgrätzerstr. 6. Gegründet: 7./10. 1895 (eingetr. 8./4. 1896) unter der Firma Akt.-Ges. für Fabrikation von Kohlenstiften vorm. F. Hardtmuth & Co. Firma geändert wie gegenwärtig lt. G.-V. v. 29./12. 1898. Statutänd-: 30./12. 1899, 24./4. 1900, 25./4. 1904, 21./4. 1906, 20./4. 1910. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Errichtung, Erwerb, Betrieb u. Veräusserung von Anlagen zur Erzeugung von Kohlenfabrikaten, insbes. für elektrotechn. und elektrochem. Zwecke, sowie sonstiger industr. Anlagen aller Art. Das Werk der Ges. befindet sich in Plania in unmittelbarer Nähe der Stadt Ratibor (O.-S.); es umfasst, nachdem es in der Zwischenzeit durch Zukauf von Nach- bargrundstücken erweitert, gegenwärtig einen Flächenraum von ca. 50 000 qm. Die Fabrik- anlagen, welche durch Anschlussgeleise mit der Staatseisenbahn verbunden sind, sind durchweg mit den neuesten masch. Einricht. auf dem Gebiete dieser Spezialfabrikation aus- gerüstet. Es werden elektr. Kohlen aller Art hergestellt, insbes. Bogenlichtkohlen für elektr. Beleucht., sowie Elektroden für elektrochem. u. elektrotechn. Zwecke, ferner Kohlenbürsten (Schleifkontakte), galvan. Kohlen und dergl. Die Nebenbetriebe, wie Gaserzeugungs- anlagen, Chamottefabrik, sowie eine Russfabrik dienen z. Z. ausschliessl. den Hauptbetriebs- Abteil. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1906 u. 1907 je ca. M. 200 000, 1908 ca. M. 160 000; 1909 umfangreiche Betriebserweiterungen mit M. 543 224 Kostenaufwand Etwa 650 Arbeiter. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 gleichwertigen Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 260 000 in 1260 St.-Aktien. Die G.-V. v. 1./6. 1898 beschloss Herabsetzung auf M. 630 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2: 1 und Ausgabe von M. 630 000 in Vorz.-Aktien à M. 1000, sodass das A.-K. dann M. 1 260 000 in 630 St.-Aktien u. 630 Vorz.-Aktien betrug. Die G.-V. v. 29./12. 1898 beschloss zwecks Beseit. der Unterbilanz weitere Herabsetzung der St.-Aktien 6: 1 auf M. 105 000 u. die G.-V. v. 24./4. 1900 Ausgabe von noch M. 700 000 in Vorz.-Aktien, begeben zum Nennwert; das A.-K. betrug danach M. 105 000 in St.- u. M. 1 330 000 in Vorz.-Aktien, zus. M. 1 435 000; auch haben die Grossaktionäre der Ges. ihr 1901 Forder. im Betrage von M. 1 465 208 erlassen. Die G.-V. v. 25./4. 1904 beschloss Gleichstell. der Aktien (die Vorz.- Aktien bekamen 4 % Div. vorab) u. zwecks Tilg. von Bankschulden u. zur Erweiterung der Werke Ausgabe von M. 565 000 neuen, ab 1./1. 1904 div.-ber. Aktien, bezogen von den bisherigen Aktionären zu 110 %. A.-K. demnach jetzt wie oben M. 2 000 000. Genussscheine: 1260 Stück, ausgegeben lt. G.-V. v. 20./4. 1897, welche v. 1./1. 1897 ab % des nach Verteil. von 10 % Div. auf das jeweilige A.-K. verbleib. Reingewinns erhalten. Die Ges. ist jederzeit berechtigt, aber nicht verpflichtet, die sämtl. Genussscheine gegen Zahl. von M. 400 pro Stück zurückzukaufen. Die Genussscheine lauten auf Namen, können durch Blankoindossament übertragen werden, gewähren kein Stimmrecht und keinerlei Anteil am Gesellschaftsvermögen. Die G.-V. v. 8./4. 1908 ermächtigte die Verwalt. die Genussscheine bestmöglichst nicht über M. 200 pro Stück anzukaufen, geschehen 1909 für zus. M. 252 000; hiervon bereits M. 90 000 aus dem Gewinn von 1907 zurückgestellt u. M. 162 000 aus dem Gewinn von 1908 dazu verwendet. 135*