„ „ Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Anlagen sind Ruprechtsau, Schiltigheim, Stadt u. Dorf, Kehl u. Bischheim. Länge des Kabel- netzes 428 km. Versorgt wurden Ende 1909: 315 551 Glüh-, 2679 Bogenlampen u. 2729 Mo- tore mit 11 751 HP., ausserdem 105 Strassenbahnmotorwagen bei 64, 470 km Geleislänge. Nutzbar abgegeben wurden 1902–1909 ausser Eigenverbrauch 5 067 700, 5 971 520, 6 613 476, 7 855 925, 9381314, 10 591 909, 13 003 859, 14 629 607 Kw. Ein neues Elektrizitätswerk in Strassburg ist im Bau u. kommt im Herbst 1909 in Betrieb, umfassend eine Dampfturbine von 3000 Kw. Leistung, sowie 4 Kessel u. 1150 qm Heizfläche. Diese neue Zentrale wird zur Aufnahme von 20 000 Kw. Masch.-Leistung eingerichtet, die jeweils nach Bedarf beschafft werden sollen. Nach den Verträgen mit der Stadt Strassburg von 1895, 1898 u. 1899 war das Recht zur Benutzung d. städt. Strassen u. Plätze u. zur Stromlieferung kein ausschliessliches, doch war der Ges. bei gleichen Bedingungen d. Vorzug vor Dritten eingeräumt. Auch für die Versorgung d. Gemeinden Schiltigheim, Bischheim und Kehl mit Elektrizität wurde der Ges. die Genehmigung erteilt. Die Stadt Strassburg hatte an dem über 5 % des Anlagekapitals hinausgehenden Reingewinn einen Anteil von 25 % und weitere 25 % von dem Reingewinn über 9 %. Nach Ablauf von 15, 20, 25, 30, 35 u. 40 Betriebsjahren, von Ende 1896 ab gerechnet, ist die Stadt Strassburg zur käuflichen Übernahme des Werks berechtigt. Als Basis für die Ankaufssumme dient das An- lagekapital unter Abzug von 2½ % des Herstell.-Preises für jedes verflossene Jahr. 1908 ist mit der Stadt Strassburg eine neue Abmachung getroffen, wonach die Stadt auf ihren konzessionsgemässen früheren Rückkauf verzichtet und die Konzession auf 40 Jahre verlängert, auch ist sie nicht befugt, Strom an Dritte abzugeben, noch Dritten die Benutzung städtischer Strassen zu diesem Zwecke zu gestatten. Immerhin hat sich die Stadt vorbehalten jeder- zeit Wasserkraftanlagen von mind. 3000 HP. zu errichten oder errichten zu lassen, zwecks Versorgung von Strassburg u. Umgebung mit elektr. Energie. Als Gegenleistung gewährt das Elektrizitätswerk der Stadtgemeinde einen höheren Gewinnanteil (10 % vom Bruttogewinn). 1906 wurden die im Umkreise von 30 km um Strassburg liegenden Gemeinden an das Leitungsnetz der Ges. angeschlossen u. hierfür Freileitungsnetze mit 12 000 Volt primärer, 125 Volt sekundärer Spannung gebaut. Die Elektrizitätswerke in Molsheim sind 1905 gegen M. 235 000 neuer Aktien von der Elektrizitäts-Lieferungs-Ges. in Berlin erworben u. lang- fristige Verträge mit ca. 40 Gemeinden in Baden u. Elsass abgeschlossen. 1905 Erwerb der Elektrizitätswerke in Brumath u. Wasselnheim, 1908 solcher in Oberehnheim, Benfeld und Kork (Baden). 1907 wurde das gesamte oberirdische Leitungsnetz mit einem Versorgungs- gebiet von rund 90 000 Einwohnern fertiggestellt. Die Ges. versorgt jetzt 52 Gemeinden im Unter-Elsas u. 9 Gemeinden in Baden. Eine zweite Drehstrom-Turbo-Dynamo für 1000 Kw.- Leistung ist seit Herbst 1907 in Betrieb. Durch Vertrag mit der Strassburger Strassenbahn- Ges. ist dem Elektr.-Werk die gesamte Stromlieferung für den Strassenbahnbetrieb bis Ende 1925 gesichert. Kapital: M. 11 750 000 in 11 750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000, erhöht zur Tilg. von Bankschulden u. Deckung von Anlagekosten lt. G.-V. v. 11./3. 1905 um M. 1 000 000 in 1000 ab 1./7. 1905 div.-ber. Aktien. Hiervon sind 235 Stück an Zahlungsstatt für das von der Ges. erworbene Untere Breuschtal-Elektrizitätswerk der Elektrizitäts-Lieferungs-Ges. in Berlin überlassen worden. Die restlichen 765 Aktien sind zu 175 % von der Bank für elektr. Unternehmungen in Zürich mit der Verpflichtung übernommen u. davon 500 Stück den Aktionären 9:1 v. 25./3.–8./4. 1905 zum gleichen Kurse angeboten. Zur Rückzahlung von Bankschulden u. zur Bestreitung der Anlagekosten für Erweiterungen beschloss die G.-V. v. 12./3. 1906 weitere Erhöhung des A.-K. um M. 2 000 000 (auf M. 7 500 000) in 2000 neuen Aktien, übernommen von der Bank für elektr. Unternehm. in Zürich zu 153 %, angeboten den Aktionären 1833 Stück 3: 1 v. 17.–31./3. 1906 zum gleichen Kurse, vollgez. seit 1./7. 1906. Aktien u. Schlussscheinstempel zu Lasten der Ges. Die Aktien von 1906 waren für 1906 nur für 6 Mon. mit 5 % div.-ber. Nochmals erhöht zur Ausdehnung der Anlagen lt. G.-V. v. 29./12. 1908 um M. 4 250 000 (auf M. 11 750 000) in 4250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, welche der Stadt Strassburg am 2./1. 1909 zum Kurse von 115 % überlassen worden sind. Die Stadt Strassburg besitzt nunmehr ungefähr die Hälfte des A.-K. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. lt. Beschl. d. A.-R. v. 15./11. 1901, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1910 bis längstens 1935 durch jährl. Ausl.; ab 1910 ver- stärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 Monate Frist vorbehalten. Die Anleihe wurde von einem Bankkonsortium zu pari übernommen und von diesem zu 101 % zur Zeichn. gestellt; sie diente zur Deckung der restl. Anlagekosten für das Kabelnetz nach den Vororten und der maschinellen Erweiterung. Keine hypoth. Sicherheit. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. sonstige Abschreib. und Rücklagen, 4 % Div., vom Übrigen 7½ % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Der Gewinnanteil der Stadt Strassburg.beträgt 25 % des nach Dotierung des R.-F. und nach Abzug von 5 % Zs. auf das Anlagekapital verbleibenden Reingewinns. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Grundbesitz 92 512, Gebäude Zentrale 1 859 804, Dampfkessel 1 046 995, Dampfmasch. u. Apparate 3 103 085, Kabelnetz 4 674 719, Hausanschluss 1 023 513, Gebäude, Transformatorenstationen 301 486, Strassenarbeiten 648 503, Elektrizitäts- messer 1 312 289, Betriebs-Utensil. 107 012, Mobil. 66 092, Stations-Beleucht. 48 267, Labora- torium 15 077, Werkstatt 54 081, Lager 5942, bad. Fernnetz 642 793, elsäss. do. 4 192 927, Kassa 30 186, Betriebsmaterial. 53 507, Versich. 81 717, Fahrzeuge u. Kleider 37 182, Waren 70 536, Hauptpost-Installation 19 340, Beisteueranlagen 226 472, Installat. auf Ratenzahl. 89 773,