„ Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. An der A.-G. ist die Gew. Burbach selbst mit (M. 1 000 000) beteiligt. An der neu zu bildenden Gew. Alleringersleben behielt die Gew. Burbach für sich einen Besitz von 45 Kuxen. Die Kosten für den Schacht u. die Tagesanlagen der Gew. Alleringers- leben sollen aus dem Erlös einer zur ersten Stelle auf die 10 Felder eingetragenen Anleihe von M. 2 500 000 gedeckt werden, sodass eine Inanspruchnahme der Gewerke nicht erfolgt. Ferner ist zwischen den Kontrahenten vereinbart, dass vom Käufer je ein Mitglied für den Grubenvorstand von Burbach und Walbeck präsentiert wird, während seitens der Gew. Burbach ein Mitglied in den Aufsichtsrat der neu zu bildenden A.-G. u. 2 Mitgl. in den Grubenvorstand der neu zu errichtenden Gew. Alleringersleben vorzuschlagen sind. Zweck: Erwerb und Betrieb von Bergwerken, insbesondere Gewinnung u. Verwertung von Salzen, Mineralien und Fossilien jeder Art, und Vornahme aller Handlungen, welche mit derartigen Geschäftsbetrieben in Verbindung stehen. Nach dem Bauplan wurde zunächst am 30./9. 1908 mit der Niederbringung eines Schachtes auf der Berechtsame der Gew. Alleringersleben begonnen. Die Abteufarbeiten sind bis zur Teufe von 291 m vorgeschritten. Der Schacht ist bis 254 m ausgemauert, während er von da ab bis zur Sohle in Tübbings steht. Das Abteufen ist wegen der Beschaffung des Einbaues von Pumpen für die Beseiti- gung der zuzusetzenden Laugen (800 Liter pro Minute) längere Zeit unterbrochen gewesen. Die Zuflüsse werden in kurzem abgeschlossen, so dass dann das Abteufen, das sich zurzeit im Steinsalz bewegt, wieder flott fortschreiten wird. Auf den Feldern der Gew. Ummendorf ist ein zweiter Schacht im Abteufen begriffen, der bereits bei 240 m in vollständig trockenem Gebirge steht und bis 230 m fertig ausgemauert ist. Das dritte Werk ist in der Ausführung des Abteufprojektes stetig vorwärts geschritten u. zurzeit (i. Juni 1910) mit einer Tiefboh- rung bei Eilsleben zur Feststellung der Gebirgsverhältnisse für den Ansatz des Schacht- punktes beschäftigt. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Nam.-Aktien à M. 1000, die voll eingezahlt sind. Anleihe: M. 5 000 000 in 5 % Oblig. von 1908, wovon Ende 1909 M. 2 573 400 fest über- nommen u. darauf M. 2 360 204 eingezahlt waren. Der Rest wird nach und nach bezw. bei Bedarf verkauft bezw. eingezogen. Hypoth. eingetragen auf die Felder der Gew. Ummendorf u. Eilsleben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Kuxenbesitz 5 823 126, Oblig.-Bestand 2 426 600, do. Schuldner 213 195, Bankkto 3 030 582, Debit. 4751, Gew. Alleringersleben 172 004, do. Ummen- dorf 325 916, do. Eilsleben 68 953, Inventar 2016, Disagiokto 51 532. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Oblig.-Anleihe 5 000 000, Gew. Burbach-Magdeburg 1 079 027, Oblig.-Zs. 37 092, Gewinn 2558. Sa. M. 12 118 678. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Stempelkosten 1429, Oblig.-Zs. 94 911, Unkosten 47 156, Gewinn 2558. – Kredit: Vortrag 3394, Zs. 112 661, Effekten 30 000. Sa. M. 146 056. Dividenden 1908–1909: 0 %. (Schachtanlagen im Bau.) Vorstand: Dr. Gust. Roesicke, Görsdorf; Rittmeister a. D. Otto von Kiesenwetter, Friedenau. Technischer Direktor: S. Schwarzenauer, Helmstedt. Aufsichtsrat: Vors. Rittergutsbes. Freih. Conrad von Wangenheim, Klein-Spiegel; Stellv. Major a. D. Ernst Endell, Posen; Ökonomierat Max Bohnstedt, Dominium Benau; Landrat a. D. Rittergutsbes. von Davier, Seggerde; Kaufm. Gerh. Korte, Magdeburg; Geh. Bergrat Nettekoven, Braunschweig; Rittergutsbes. Henning aus dem Winckel, Logau. Deutsche Solvay-Werke, Actien-Gesellschaft in Bernburg, Zweigniederlass. in Wyhlen (Baden), Saaralben (Lothr.), Chaäteau-Salins (Lothr.) u. Rheinberg (Rheinprov.). Gegründet: 22./8. 1885 auf 50 Jahre; eingetr. 17./9. 1885. Die Fortsetzung der Ges. kann mit einfacher Stimmenmehrheit beschlossen werden. Letzte Statutänd. 10./5. u. 5./10. 1904. Zweck: Fabrikation von Natron, Kali u. Chromsalzen; Gewinnung, Verarbeitung u. Ver- trieb der zur Fabrikation genannter chemischer Produkte dienenden Rohstoffe, sowie der aus obiger Fabrikation sich ergebenden Rückstände, und zwar selbst dann, wenn die Ges. diese Fabrikation nicht selbst betreibt; Betrieb von Kali-, Steinsalz-, Braunkohlen- u. Stein- kohlen-Bergwerken. Die Ges. betreibt Fabriken u. Bergwerke in Anhalt, Preussen, Baden, Elsass-Lothringen, Hamburg. Sie besitzt in Anhalt: Bernburg: Sodafabriken (Ammoniaksoda, Kristallsoda, Ammonjiakprodukte, gewöhnliches u. pharmazeutisches Bikarbonat), Salinen, Kalksteinbrüche für eigenen Bedarf, verbunden mit der Sodafabrik durch eine ca. 1,5 km lange Drahtseil- bahn. – Osternienburg: Elektrolytische Fabrik für Atzalkalien, Chlorkalk, Chlorprodukte u. Wasserstoff; Fabrik für kaustisches Soda; Arb.-Kolonie. – Roschwitz: Kali- u. Steinsalz- bergwerke mit zwei getrennten Schächten (Kainit, Karnallit, Sylvinit u. Steinsalz), Chlor- kaliumfabrik (Chlorkalium, schwefels. Kali, konzentrierte Düngesalze, Magnesia, Salzsäure, Brom u. Bromprodukte); Arb.-Kolonie. – Plömnitz: Solebergwerk mit' 2 Schächten. Das Solebergwerk Plömnitz ist durch 4 Solleitungen von je ca. 9 km Länge mit den Soda- fabriken in Bernburg verbunden. – Osternienburg: Braunkohlenbergwerke mit 2 getrennten Schachtanlagen. Förderung 1908: 5 426 085 hl Braunkohlen. Dampfziegelei. Produktion 1908: 3 290 000 Steine. Ausgedehnte Arb.-Kolonie. – Die Ges. besitzt in Anhalt: 7 Gruben-