Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 2181 angefahren. Der Schacht hat eine Gesamttiefe von 700 m und ist in 180 m Tiefe mit gusseisernen Segmenttübbings wasserdicht ausgebaut, von da ab abwärts mit Backsteinmauerung ausgekleidet. Die Förderung wurde im Dez. 1907 aufgenommen. Es sind zwei von einander unabhängige Fördereinrichtungen vorhanden. Der Bahnanschluss nach Teutschenthal u. alle Tagesbauten nebst Chlorkaliumfabrik sind fertiggestellt; der Betrieb der Fabrik, für eine Verarbeitung von täglich ca. 5000 dz Rohsalz, wurde im Dez. 1907 aufgenommen. 1908 Bau einer Bromfabrik; mit der Bromfabrikation wurde Anfang 1909 begonnen; später trat die Ges. der Bromkonvention bei. Im Jahre 1910 wurde die Sulfat-Kalimagnesia-Fabrikation aufgenommen. Die Ges. gehört seit Febr. 1908 dem Kali- syndikat an und zwar für 1910 mit 12.29 Tausendsteln. Die Ges. förderte 935 593,2 dz Kalisalze. Hiervon wurden 8242 dz als 9 % Carnallite und 41 230 dz als 12,4 % Teutschentaler Kalisalz direkt versandt. Der Rest ist auf Fabrikate verarbeitet, von denen 105 941,2 dz eff. zur Abladung gelangten. Im ganzen be. trug der Absatz 56 189,41 dz K:0 und 2032 dz Kieserit in Blöcken im Fakturenwert von M. 1 352 721.99. Förderung 1909: 992 745 dz Kalisalze, hiervon lieferte die Ges. 5879 dz. als 9 % Carnallite u. 12 245 dz. als 12.4 % Teutschenthaler Kalisalze direkt ab, während der Rest v. 974 621 dz. auf Fabrikate verarbeitet wurde. Von diesen brachte die Ges. 142 421.84 dz. eff. mit 63 943.67 dz. K:0 zum Versand. Ausserdem wurden noch 7698.9 dz. div. andere Produkte abgesetzt. Fakturenwert zus. M. 1 663 434. Zweck: Gewinnung und Verwertung von Bergbauprodukten in roher und bearbeiteter Form, Erwerb, Veräusserung, Pachtung und Ausbeutung von Bergwerken und Anlagen, welche zur Erreichung dieses Zweckes dienen, Errichtung und Betrieb von Fabriken und sonst. Anlagen hierzu, Erwerb von Grundeigentum. Letzteres beträgt jetzt etwa 54 Morgen. Belegschaft an 260 Mann. Bei Bahnhof Teutschenthal hat die Ges. ausser dem Verwalt.- Gebäude u. dem Wohnhaus für den Bergwerksbetriebsdirektor ein Zweifamilienwohnhaus für Beamte gebaut, ferner eine Brunnenanlage, auch wurde die elektr. Centrale um 500 PS. erweitert, ebenso die Kesselanlage um 3 Dampfkessel. Gewerkschaft Salzmünde: Die G.-V. v. 10./2. 1906 ermächtigte den Vorstand, zur Ver- wertung der Salze, die die Ges. durch die Schachtanlage Teutschenthal wegen zu grosser Ent- fernung nicht vornehmen kann, und zur Ausbeute der im nördlichen Teile der Berechtsame der Ges. anstehenden Hartsalze, die Hälfte der der Akt.-Ges. gehörigen Gerechtsame unter den von der Ges. festgesetzten Bedingungen an die durch die Firma Friedrich H. Krüger, Halberstadt, vertretene neue 1000 teilige Gew. Salzmünde für M. 1 500 000 zu verkaufen, woran die Ges. Krügershall mit 351 Kuxen beteiligt ist, nach gezahlter Zubusse mit M. 1 444 360 zu Buch stehend. Zu Gunsten der Ges. Krügershall waren auf die Bergwerks- berechtsame der Gew. Salzmünde M. 1 000 000 Restkaufgeld eingetragen, deren Zahlung bei Erreichung des Kalilagers im Schacht der Gew. fällig war. Krügershall hat vorerst auf Barregulierung verzichtet, und in die Löschung der Hypothek gewilligt, nachdem die Gew. M. 1 000 000 in Oblig., zu 95 % gerechnet, übergeben hat. Nach der getroffenen Verein- barung konnte Krügershall für etwa noch zur Einziehung gelangende Zubusse Oblig. zurück- geben; der Restbesitz der Oblig. konnte 1909 günstig realisiert werden. Eine Zurückgabe der Oblig. hat 1909 für Zubussen bereits in Höhe von M. 233 000 nom. stattgefunden. Die Felder von Salzmünde dieser Gew. markscheiden mit denjenigen von Krügershall. Die Gew. teufte ebenfalls einen Schacht ab, der Anfang 1909 bei 850 m Teufe das Salzlager erreicht hat. Die Gew. hat im Laufe des Jahres 1909 ihre gesamten Anlagen vollendet und erfüllt ihre syndikatiichen Verpflichtungen seit Mitte des Jahres. Sie ist deſinitiv am 1./11. 1909 dem Kalisyndikat beigetreten; Quote für 1910: 12.29 Tausendstel. Die Resultate, die die Gew. bis jetzt erzielt hat, sind günstige, sodass Krügershall demnächst auch eine Einnahme aus den Salzmünde-Kuxen erwarten kann. Am 30./6. 1910 verteilte Salzmünde die erste Ausbeute von M. 100 pro Kux. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000, voll eingezahlt. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 5½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, ausgegeben lt. G.-V. v. 6./4. 1907, Stücke à M. 2000, 1000 u. 500, lautend auf den Namen der Magdeburger Privat- bank oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1911 mit 2 % des urspr. Anleihebetrages u. ersparten Zs. Verlos. im I. Halbjahr (zuerst 1910) auf 2./1. (zuerst 1911). Ab 1./7. 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. im Betrage von M. 3 300 000 zur I. Stelle auf den Bergwerks- und Grundbesitz der Ges. Vertreterin der Obligationäre: Mitteldeutsche Privatbank. Der Erlös der Anleihe diente für den Ausbau des Werkes und für Zubussen aus der Beteiligung an dem Kaliwerk Salzmünde. Verj. d. Coup.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlstellen: Halle a. S.: Ges.-Kasse, Friedmann & Weinstock; Halberstadt: Friedr. H. Krüger, Mooshake & Lindemann; Magdeburg: Mitteldeutsche Privatbank u. deren Fil. Kurs: Die Teilschuldver- schreib. werden an keiner Börse notiert. Aufgelegt von der Magdeburger Privatbank im Mai 1907 zu 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., etwaige Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Abrechnung einer festen Jahresvergüt. von zus. M. 10 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Bergwerksgerechtsame 819 087, Kassa 740, Obligat. 11 875, Effekten 150 797, Bankguth. 452 124, Debit. 82 928, Stammeinlage beim Kalisyndikat