2184 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. halle mit Förderturm, Fördermasch.-Haus, Salzmühle, Kesselhaus, elektr. Zentrale, Ver- waltungs- u. Lagergebäude, Werkstätten, ein Ventilatorgebäude, Wasserturm mit Bassin, Fabrik-Provisorium, Verladehalle, Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser sowie alle sonstigen, für den Betrieb erforderlichen Anlagen. Der Ges. ist die Konzession zur Errichtung und Betrieb einer Chlorkaliumfabrik mit täglicher Verarbeitung von 300 dz Hartsalzen und sylvinitischen Salzen und 1250 dz Carnallit erteilt worden. Diese Fabrik konnte im März 1908 den Betrieb aufnehmen. Die für den Fabrikbau aufgewendeten Kosten betrugen M. 1 300 000, wovon auf Grund der mit dem Bauunternehmer und den Lieferanten getroffenen Abkommen ca. M. 1 100 000 in der Zeit zwischen dem 1. Mai 1908 und Ende 1909 zu verschiedenen Terminen zahlbar werden und aus den Eingängen des Betriebes gedeckt werden sollen. Bis zur Fertigstellung der Fabrik erfolgte die Verarbeitung der Rohsalze in einer bei dem Schachte befindlichen provisorischen Fabrikanlage. Die Alkaliwerke Ronnenberg sind am 3./3. 1906 in das Kalisyndikat aufgenommen worden; ine Beteiligungsziffer beträgt für 1910 16.76 Tausendstel. Absatz 1907: Chlorkalium inkl. Kalidünger 38 % 20 800 dz K20, Kalidüngesalz 20 %, 20 152 dz K20, do. 30 % 8779 dz K20, do. 40 % 4286 dz K: 0, Kainit 81 274 dz K:0, Rohsalze im Austausch 5190 dz K0 zus. also 140 481 dz K:0. Absatz 1908: Gruppe I 49 601 dz K:0, III 33 999 dz K20, IV 51 921 dz K20. Absatz 1909: Gruppe I 60 230 dz K20, III 44 170 dz K 0, IV 22 277 dz K20. Die Verwaltung beschloss, die bedeutenden Kosten für die erfolgte Aufschliessung des Hartsalzlagers sowie für die Schachtvertiefung von 560 m bis 653 m dem Betriebe zu belasten, und den für 1907 ver- bleibenden Bruttogewinn von rund M. 449 000 für Abschreib. zu benutzen, also eine Div. nicht zu verteilen; auch der Gewinn für 1908 M. 604 170 wurde mit M. 558 027 zu Abschreib., mit M. 2000 für R.-F. verwendet, restl. M. 44 142 zum Vortrag. Hildesia trat erst Ende 1907 in Förderung (s. unten). Der Reingewinn für 1909 betrug M. 757 859. Im Hinblick auf die ungeklärte Lage in der Kaliindustrie hat die Verwaltung die Abschreib. (M. 483 450) ent- sprechend bemessen und ausserdem einen Betrag von M. 200 000 zur Bildung eines Disp. F. benutzt, M. 12 300 dem R.-F. überwiesen und den Rest von M. 62 108 auf neue Rechnung vorgetragen. Die für die Abbauberechtigungen vertraglich zu leistenden Förderzinsen von Ronnen- berg, Hildesia, Mathildenhall, Schierenberg u. Kniestedt bewegen sich zwischen 1 u. 4 Pfg. Ppro 50 kg. Die bezüglich Ronnenberg u. Hildesia bereits geleisteten, für Mathildenhall, Schierenberg und Kniestedt noch zu leistenden Wartegelder übersteigen nicht die in der Provinz Hannover übliche Höhe. Die Gew. Hildesia hat der Stadt Hildesheim sowie den beteiligten Forstgenossenschaften einen Gewinnanteil in Höhe von 10 % des den Betrag von M. 500 000 übersteigenden Teiles der verteilten Ausbeute eingeräumt. Der Aufschluss der Felder der Gruppe Hildesia, Mathildenhall, Schierenberg, welche unter sich markscheiden, hat in der Weise stattgefunden, dass auf Hildesia 3 Bohrungen und auf Mathildenhall und Schierenberg je 1 Bohrung bis zur Teufe von 830 bis 1150 m ausgeführt wurden, durch welche die Erstreckung des Kalivorkommens über den gesamten erschlossenen Felder- komplex bergtechnisch nachgewiesen ist. Die erbohrten Kalilager in Mathildenhall wiesen 21 m Mächtigkeit auf. Die erbohrten Carnallite besitzen einen zwischen 17 und 26 % schwankenden Chlorkaliumgehalt, die Hartsalze einen solchen von etwa 30 %. Auf dem Terrain von Schierenberg wurde ein ca. 7 i starkes Sylvinlager mit einem Chlorkalium- gehalt von durchschnittlich 71 % aufgeschlossen. Gewerkschaft Hildesia. Die Ges. Ronnenberg besitzt ferner von den 1000 Kuxen der Gew. Hildesia zu Diekholzen bei Hildesheim 793 Stück, wovon 67 Stück für M. 390 000 be- tragende Restsumme des Kaufgeldes verpfändet sind. Auf jeden Hildesia-Kux sind bis M. 4950 eingezahlt worden; jetzt bei Ronnenberg mit zus. M. 5 625 200 zu Buch stehend. Die Gerechtsamen dieser Gew. erstrecken sich über eine Fläche von ca. 2225 ha = 11 Maximalfelder. Der Schachtbau ist 1897 begonnen und im Mai 1907 beendet worden und hatte erhebliche Schwierigkeiten infolge von Wasserzuflüssen zu überwinden, welche eine Verzögerung in der Fertigstellung sowie Mehraufwendungen für den Schachtbau zur Folge hatten. Der Schacht steht bis 402.40 m in eisernem Tübbingsausbau, von da an bis zu der bei 737.17 m befindlichen Schachtsohle in Mauerung. Das ip der Teufe von 588 m befindliche Sylvinlager hat eine wahre Mächtigkeit von 2.3–2.8 m und einen zwischen 77 % und 89 % schwankenden Chlorkaliumgehalt. Die Vollendung des be- triebsfertigen Ausbaues des Schachtes und der Beginn des Querschlagbetriebes auf der 720 m-Schachtsohle fand im Sept. 1907 statt. Am 19./12. 1907 waren die Kaliläger erreicht und konnte die Förderung aufgenommen werden. Die Mächtigkeit, im Mittel 10–11 m, beträgt teilweise 25– 30 m, so dass nur wenige Abbauorte in Anspruch genommen werden, um den Jahresabsatz zu decken. Qualitativ kennzeichnen sich die Hildesiasalze als Sylvinite u. Hartsalze von gutem Gehalt. Mit dem Kalisyndikat wurde 1907 zunächst ein Provisor. Lieferungsvertrag abgeschlossen, bis am 22./10. 1908 die definitive Aufnahme in dasselbe erfolgte; Beteil.-Quote 1910: 18 Tausendstel. Der Bau einer Chlorkaliumfabrik ist von der Gew. Hildesia z. Zt. nicht geplant. Als grösster Gewerke von Hildesia haben die Alkaliwerke Ronnenberg für eine im April 1908 von Hildesia aufgenommene 5 % Hypoth.-Anleihe im Betrage von M. 3 000 000 die selbst- schuldnerische Bürgschaft übernommen. Die Abladungen von Hildesia betrugen 1909: Gruppe III 28 981 dz K20, IV 96 931 dz K20, V 354 dz K:0, zus. also 126 266 dz KZ0. Der Über- schuss für 1909 der Gew. Hildesia, welcher M. 306 331 beträgt wurde zu Abschreib. verwandt.