2190 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. mit M. 775 743 zur Abschreib. gelangte. Die Gew. Heldburg-Salzungen hat eine Gerechtsame von 11 850 432 qm (5 Normalfelder), das Grubenfeld der Gew. Wilhelmshall-Oelsburg umfasst etwa 11 Normalfelder, das der Gew. Frisch Glück zu Eime etwa 7000 Morgen u. dasjenige von Desdemona 8500 Morgen. Die Gew. Heldburg, Frisch Glück u. Desdemona sind in Förderung. Die Ges. gehört für Heldburg-Salzungen mit 12.29 Tausendsteln, für Frisch Glück-Eime mit 15.07 Tausendsteln dem Kalisyndikat an. Die Quote für Desdemona beträgt 14.86 Tausendstel. Wegen Verkauf der Gew. Wilhelmshall, Oelsburg im J. 1910 siehe unten bei Wilhelmshall. Wegen Regressansprüchen etc. aus der Gründung der Akt.-Ges. Heldburg siehe Jahrgang 1909/10 dieses Buches. Der Stand der Prozesse der Ges. im Mai 1910 war folgender: Der Prozess, den der Komm.-Rat Ribbert auf Herausgabe von 1500 Heldburg-Aktien gegen die Ges. angestrengt hatte, ist auch von dem Reichsgericht zu Gunsten der Ges. entschieden worden, während die Klage, welche die Ges. gegen Ribbert wegen M. 1 000 000 führt (es handelt sich um die zu seinen Lasten erfolgte Befreiung der Gew. Heldburg, Salzungen u. Wilhelmshall, Oelsburg, von der Oblig.-Schuld in Höhe von je M. 500 000, welche Ver- pflichtung Beklagter bestreitet) in der ersten Instanz noch nicht entschieden ist. Das Gericht hat einen umfangreichen Beweisbeschluss erlassen u. es sollen namentlich die bei der Gründung beteiligten Personen als Zeugen vernommen werden. — Den Prozess, den die Ges. gegen die Firma Friedheim & Co. auf Zahlung von M. 43 325 angestrengt hat, während Beklagte Widerklage auf Herausgabe verschiedener Mühlenteile, die ihrerseits für Rechnung des Komm.-Rats Ribbert seiner Zeit angeliefert worden sind, erhoben hat, hat die Ges. in erster Instanz gewonnen u. die Firma Friedheim & Co. ist mit der Widerklage abgewiesen worden. Gegen dieses Urteil hat indessen vorgenannte Firma im März 1910 Berufung ein- gelegt. – Eine weitere Klage hat Friedheim & Co. gegen die Ges. angestrengt auf Heraus- zahlung von M. 30 372, welchen Betrag die Ges. gemäss eines Frachtdifferenzabkommens, wonach die Ges. Klägerin M. 67 500 zu vergüten hatte, bei Provisionszahlungen an vor- genannte Firma einbehalten hatte. Der Prozess schwebt noch. – Der Hauptprozess gegen Lenders & Co., Friedheim, Rosenberg, Vaerst, auf Erstattung von zus. M. 2 223 000 Heldburg- Aktien, welche einen Gründergewinn darstellen, ist erstinstanzlich zu Gunsten der Ges. entschieden worden, er befindet sich jetzt in der Berufungsinstanz. –— Die mit der Allg. Handels-Ges. anstehenden Klagen, sowohl wegen der Höhe der zu zahlenden Provis. (die Allg. Handels-Ges. verlangt nämlich auch die Provis. von den für Rechnung des Syndikats verkauften Fabrikaten, während die Ges. sich laut Vertrag nur verpflichtet hatte, solche auf Mineralien zu zahlen), als auch wegen der Dauer des Vertrages sind noch nicht endgültig entschieden. In erster Instanz ist zu Ungunsten der Ges., die Provisionspflicht auch für Fabrikate, dagegen zu Gunsten der Ges. der Ablauf der ganzen Verträge per 10./8. 1910 angenommen. Im Geschäftsjahr 1909 zeigten die im Betriebe befindlichen Gewerkschaften Heldburg, Frischglück u. Desdemona ein erfreuliches Bild fortschreitender Entwicklung. Der Berg- werksbetrieb ist, sowohl unter, wie auch über Tage in regelmässiger, ungestörter Weise verlaufen; es sind auch die Gewinnresultate der drei Gewerkschaften befriedigend gewesen. Der Gesamtumsatz der 3 Gewerkschaften betrug 1909 M. 5 598 993 gegenüber M. 5 419 165 im J. 1908 u. unter Zugrundelegung der durchschnittl. Syndikatspreise vom J. 1908 4942102 gegen M. 4 839 208 im Vorjahre. Es haben deshalb die drei Werke zus. nur einen Mehrum- satz von M. 102 894 erzielt, der hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, dass die Gewerk- schaft Desdemona in die Reihe der Hartsalzwerke aufgenommen worden ist u. infolgedessen eine höhere Beteiligungsziffer erhalten hat. Wenn die Ges. trotz des verhältnismässig geringen Mehrumsatzes auf ihren Gewerkschaften einen Betriebsüberschuss von M. 2138023 erzielt hat, gegenüber M. 1 478 491 im J. 1908, so ist das Ergebnis dem erfolgreichen Be- mühen zu verdanken, die Werke mit grösster Wirtschaftlichkeit zu betreiben. Die Gew. Heldburg hat die Förderung u. den Versand von Steinsalz aufgenommen; auch wird dem- nächst eine Saline von zunächst kleinerem Umfange errichtet werden. Über einzelne Ge- werkschaften ist für 1909 folgendes zu berichten: Ge w. Heldburg-Salzungen: Bei dieser Gew. ist 1905 mit der A.-G. Saline u. Solbad Salzungen ein Abbauvertrag zustande gekommen, der die betr. gegenseitigen Verhältnisse gegen Zahlung einer angemessenen Förderabgabe an Salzungen regelt. Die Gesamtförderung an Kalirohsalzen betrug 1907–1909 794 551, 654 197, 692 465 dz. Es wurden folgende Hart- salzmengen abgesetzt: 267 883, 303 526, 299 790 dz. Nach der chemischen Fabrik wurden ge- fördert u. dort auf Chlorkalium verarbeitet 523 868, 350 671, 392 675 dz. Der Absatz an Kieserit betrug 1908 u. 1909 18 456, 7601 dz. Der sich beim Bergwerks- u. Fabrikbetriebe ergebende Brutto-Überschuss betrug M. 666 472. Hiervon sind in Abzug zu bringen für Gen.-Unk., Bergwerksabgabe, Anleihe-Zs., Syndikatsspesen etc. M. 216 997, für Abschreib. M. 120 000, sodass ein Reingewinn verbleibt in Höhe von M. 329 474. Hiervon wurden an die Akt.-Ges. Heldburg M. 300 000 als Ausbeute abgeführt u. M. 15 000 als Tant. gezahlt, sodass M. 14 474 als Vortrag verbleiben. Gew. Frisch-Glück: Es gelangten 1909 zum Versand: Chlorkalium à 80 % K C1 52 737,67 dz, Kalidünger à 38 % Ka 0 4900 dz, Schwefelsaure Kalimagnesia à 48 % K: 804 13 260,52 dz, Kalidüngesalz à 20 % K: 0 25 381 dz, do. à 30 % Ke 0 4246, 95 dz, do. à 40 % K. 0 34 755,50 dz, Kainit (Gruppe IV) 538 149,75 dz, Carnallit (Gruppe V) 266 dz oder, auf Ke 0 umgerechnet, 119 556,40 dz gegen 121 367,96 dz im J. 1908. Unter dem als Kainit ab-