Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. erwähnten M. 30 000 nicht eingereichter Aktien sind für kraftlos erklärt. Die auf dieselben entfallenden neu ausgegebenen nom. M. 21 000 sind am 27./4. 1908 versteigert worden. Der Gesamterlös abzüglich der entstandenen Stempel- u. sonstigen Kosten beträgt M. 9984.30. Die nicht rechtzeitig eingereichten Aktien gelangten ab 18./5. 1908 mit M. 332.81 pro Stück bei den Zahlstellen zur Einlösung. Zur Begründung der Sanierungs-Beschlüsse wurde aus- geführt, dass die Erhebungen über den tatsächlichen Wert des Ges.-Vermögens abgeschlossen u. eine Überwertung desselben ergeben hätten. Die Gew. Heldburg sei ein Werk von keines- wegs besonderer Ertragsfähigkeit; der baldigen Ertragsfähigkeit der Gew. Wilhelmshall ständen grosse technische Schwierigkeiten entgegen (inzwischen ist der Schacht ganz ersoffen), nur Frisch Glück-Eime entspreche dem Buchwert. Beim Erwerb der Desdemona-Kuxe wurde darauf hingewiesen, dass die Gew. Frisch Glück-Eime in der weiteren Förderung da- durch erheblich gehindert sei, dass ihr Besitz mit Teilen der Gew. Desdemona durchsetzt sei, für deren Benutzung bedeutende Abgaben gezahlt werden müssten. Die Verwaltung habe deshalb die sich bietende Gelegenheit, sich einen überwiegenden Einfluss an Desdemona zu sichern, benutzt und habe das Angebot, 751 Kuxe von Desdemona zum Preis von M. 8200 pro Kux gegen eine Vergütung von M. 550 000 zu erwerben, angenommen. Durch Erwerb von Desdemona steige der Wert der beiden Unternehmungen, da nunmehr ein zweckmäss. Aus- beuten des beiderseitigen Grubenbesitzes möglich sei. Auch wurde beschlossen, einen Teil der Gerechtsame von Frisch-Glück einer neuen Gew. „Elsbeth“' zu übertragen u. in ca. 1000 m südlicher Entfernung vom Schachte der Gew. Frisch-Glück einen Förderschacht niederzubringen. Hypotheken: M. 540 000 auf Wilhelmshall, M. 1 200 000 in 5 % Oblig. von 1906 auf Heldburg, M. 2 500 000 in 5 % Oblig. auf Frisch-Gwick (s. auch oben). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.); event. besond. Rückl., 4 Div., vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 25 000). Rest weitere Div. bzw. zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Kuxenbesitz 24 847 437, Kontokorrent: Komm.-Rat J. Ribbert 2 002 871, div. Debit. 686 722, Kassa 1128, Mobil. u. Utensil. 6493, Masch. u. Geräte 10 046, Kaut.-Effekten 76 999, Avale Oelsburg 15 000, do. Heldburg 11 000, do. Frisch-Glück 19 500, Kali-Syndikat Depot- u. Anteilkto 696 600, Wechsel 4655. – Passiva: A.-K. 21 000 000, R.-F. 30 864, Res.-Kto J. Ribbert 1 800 000, Res.-Kto für Debit. 76 254, Bankschulden 3 312 073, div. Kredit. 607 360, Akzepte (Depotwechsel) 677 000, Avale 45 500, Akzepte 28 657, Tant. 25 000, Kto-Abschreib. auf Kuxenbesitz 775 743. Sa. M. 28 378 454. Gewinn- u. Verlust-Konto: Aktiva: Abschreib. a. Mobil. u. Utensil. 2782, do. a. Masch. u. Geräte 4305, Tant. a. A.-R. u. Vorst. 35 000, Effekten-Kursverlust 160, Prozesskosten 11 913, Zs. u. Provis. 270 016, Gehälter 50 254, Steuern u. Abgaben 758, Miete 1981, Handl.-Unk. 28 953, Provis. 34 786, Gewinn (benutzt zu Abschreib. auf Kuxenbesitz) 775 743. – Kredit: Ausbeute Gew. Desdemona 390 500, do. Frisch-Glück 450 000, do. Heldburg 300 000, do. Wilhelmshall (Abteil. Saline Oelsburg) 48 409, freigewordene Res. 27 747. Sa. M. 1 216 657. Kurs: Die Aktien sind an keiner Börse eingeführt, doch hat sich in den Aktien im freien Verkehr (also ohne offizielle Notiz) ein lebhafter Verkehr entwickelt. Am 7./7. 1910 fanden Umsätze zu ca. 86 % statt. Dividenden 1903–1909: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Gen.-Dir. Karl Bäumler. Prokurist: J. Corsten. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Maxim. Kempner, I. Stellv. Geh. Komm.-Rat Max Leeser, Hildesheim; II. Stellv. Wirkl. Geh. Ober-Bergrat Berghauptm. a. D. Dr. Fürst, Rittergutsbes. Dr. M. Schöller, Rittergut Burg Birgel bei Düren; Rechtsanw. u. Notar Dr. Rich. Huch, Braunschweig; Bank-Dir. Otto Schneidler, Hildesheim; Bergwerks-Dir., Bergassessor a. D. Stens, Mülheim (Ruhr); Bankier O. Nelke, Berlin; Bank-Dir. E. Erkel, Hannover. Zahlstellen: Berlin u. Hannover: Bank f. Handel u. Ind.; Hildesheim: Hildesheimer Bank. Akt.-Ges. Mecklenburgische Kali-Salzwerke Jessenitz in Bergwerk Jessenitz, Mecklenburg. Gegründet: 7./5. 1888; eingetr. 21./6. 1888. Letzte Statutänd. 27./2. 1906 u. 28./2. 1908. Zweck: Betrieb von Bergbau, insbes. auf Kali und Steinsalz im Bergwerk Jessenitz; Betrieb, Errichtung u. Erwerbung von dazu erforderl. Fabriken und Anlagen zur Herstellung und Verwertung der selbstgewonnenen oder erworbenen Mineralien und. Fabrikate. Die Werke übernahmen sämtl. Rechte der früheren Schachtbau-Ges. Jessenitz, insbes. das der- selben lt. Vertrag v. 6./1. 1886 vom Gutsbes. Ch. Bessler übertragene Recht auf Ausbeutung des auf dem Gute Jessenitz befindl. Lagers von Steinsalz und anderen Salzen, sowie der Nebenprodukte; die durch ihre Mitgliedschaft an der Schutzbohr-Ges. erworbenen Anteile an Mutungen u. Beleihungen. Die Schachtbau-Gesellschaft erhielt für vorstehende Objekte M. 8 000 000 in Aktien, welche auf M. 2 000 000 Aktien Lit. A reduziert sind (s. unten). Der Grundbesitz der Ges. beträgt insges. 121 ha 37 a25 qm; er besteht aus der Erbpachtstelle Bergwerk Jessenitz (64 ha 55 a 83 qm gross) u. der Erbpachtstelle Trebs (ca. 29 ha gross, 1902 zur Anlageeiner Arbeiterkolonie erworben), welche erstere von dem Rittergute Jessenitz abgezweigt ist, sowie aus einem Grundstück in Malliss (27,99 ha gross). Die Bergbau-Ber., welche zeitlich nicht begrenzt und durch Einschränkung oder Abgaben nicht belastet ist, umfasst das gesamte Areal des Rittergutes Jessenitz (einschl. der Erbpachtstelle Bergwerk Jessenitz) von rund 1000 ha; sie ist, da das mecklenburg. Recht ein selbständiges Bergwerkseigentum nicht kennt,