2198 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. M. 500 000 zu zahlen, wenn in dem niederzubringenden Schachte der Ges. das Kalilager nachgewiesen sein wird. Von diesem Zeitpunkte ab ist die Forder. mit 5 % pro anno verzinslich u. in 4 3 monat. Raten zahlbar. Zur Sicherung der Forder. ist auf das gesamte demnächstige Bergwerkseigentum der Ges. eine Hypoth. an I. Stelle einzutragen. Die Bergwerksverleihung erfolgte im Januar 1906 unter dem Namen Oberröblingen II auf ein 2 189 000 qm grosses Feld in den Gemarkungen Erdeborn, Alberstedt, Oberröblingen u. Schraplau. Durch die Bohrungen wurde die Mächtigkeit des Kalilagers von 8–45 m konstatiert. Mit der Abteufung des Schachtes wurde am 11. Juni 1906 begonnen u. bis Anfang Januar 1907 bis zu 41 m niedergebracht, als sich Wasserzuflüsse mit Schwimmsand und sonst. Schwierigkeiten bemerkbar machten. Nach- dem mit grosser Mühe der Wasserabfluss des Schachtes im August 1907 erreicht worden war, trat in der Tiefe von 170–200 m nochmals Wasser ein, sodass der Ausbau mit Tübbings von 160–208 m ab nachgeholt werden musste. Ausser einem Zeitaufwand von 2½ Monaten u. den damit verbundenen laufenden Ausgaben erforderte dies einen Mehr- aufwand von M. 120 000. Der Schacht stand bei 545 m in dem ganz wasserfreien unteren Anhydrit. Mitte August 1908 wurde das Salzgebirge bei 422 m Teufe erreicht, u. das Kali- lager am 2./12. 1908 bei 575 bis 583 m Teufe angefahren. Gesamtteufe des Schachtes jetzt ca. 600 m. Im Mai 1909 wurde der Versand von Rohsalzen aufgenommen. Die Ges. hatte für 1909 mit dem Kali-Syndikat einen provis. Lieferungsvertrag abgeschlossen. Die Auf- nahme in das Kali-Syndikat fand dann Ende 1909 statt. Beteiligungsziffer für 1910: 12.30 Tausendstel. Mit der Mansfeldschen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft hat die Ges. ein Abkommen getroffen, nach welchem die geförderten Carnallite auf deren Fabrikanlage in Wansleben verarbeitet werden. An Tagesanlagen sind errichtet: Bahnanschluss, definitives Kesselhaus mit Schornstein, elektrische Zentrale, Betriebsgebäude, 2 Maschinen- Gebäude, Schachtturm, Arbeiterraum etc. Die Konzession zum Bau einer Chlorkalium- und Bromfabrik zur Verarbeitung von 5000 dz Kalisalzen wurde erteilt, doch wurde von ver- schiedenen Seiten Einspruch erhoben. Die G.-V. v. 20./1. 1906 beschloss den Verkauf der östlichen Feldeshälfte an die Internat. Bohr-Ges. in Erkelenz für M. 1 750 000, wovon M. 1 250 000 in bar, sowie der Verzichtleistung von M. 500 000 obengenannter Hypoth., und ermächtigte die Verwaltung bis zur Höhe des Verkaufspreises Beteilig. bei einem anderen Kaliunternehmen zu erwerben oder ein anderes Grubenfeld an die Ges. anzugliedern, was durch Beteilig an der Gew. Hope geschah (s. unten). Nach Abstossung der östlichen Feldes- hälfte und Abbohrung der verbleibenden Hälfte besitzt die Ges. noch 10 preuss. Normalfelder von zus. 21 890 000 qm Flächeninhalt mit einem für Jahrhunderte ausreichenden Kalivorrat. Gewerkschaft Hope: Laut G.-V. v. 28./6. 1906 beteiligte sich die Ges. mit 251 Kuxen bei der Gew. Hope (Prov. Hannover), erworben für M. 2200 pro Kux, weil sie selbst nur Carnallit in ihren Feldern nachgewiesen habe, der Besitz von Hartsalz, das in den Feldern von Hope erbohrt wurde, aber sehr nutzbringend sei. Der Ankauf der 251 Hope-Kuxe erfolgte für M. 803 200, worauf im Jahre 1907 M. 251 000 Zubusse einzuzahlen waren, eine weitere Zubusse von M. 350 000 bis M. 400 000 dürften noch eingefordert werden. Zwischen dem Adler-Kaliwerke u. Hope wurde eine Interessengemeinschaft hergestellt. Die tausend- teilige Gew. Hope mit Verwaltungssitz zu Lindwedel ist Eigentümerin sämtl. Geschäftsanteile (M. 300 000) der am 7./8. 1906 errichteten Bergwerks-Ges. Hope m. b. H. mit dem Sitze in Köln. Letztere ist Eigentümerin von etwa 1750 der insgesamt sich auf 3020 belaufenden Aktien der Kali- werke Adolfs Glück, Akt.-Ges. in Lindwedel, u. von 497 Bohranteilen der tausendteiligen Kali- u. Ölbohr-Ges. Adolfs Glück in Berlin. In der Gesamtheit der Kuxe der Gew. Hope vereinigt sich daher das gesamte Eigentum der Bergwerks-Ges. Hope und je etwa zur Hälfte das Eigentum der Akt.-Ges. Adolfs Glück und der Bohr-Ges. Adolfs Glück. Alle drei letzt- genannten Ges. befassen sich mit der Aufsuchung und Gewinnung von Kalisalzen in der Provinz Hannover, also mit sogen. Grundeigentümerbergbau. Die Bergwerks-Ges. Hope m. b. H. hat Salzgewinnungsverträge mit den Grundeigentümern der Gemarkung Hope, Kreis Fallingbostel, Reg.-Bez. Lüneburg, abgeschlossen. Die Verträge umfassen ein Gebiet von etwa 650 ha, also einen Komplex von etwa 3 preussischen Normalfeldern. Im Süden und Osten angrenzend an die Gemarkung Hope liegt die Gerechtsame der Kaliwerke Adolfs Glück Akt-Ges. in Berlin (siehe diese Ges.), umfassend etwa 3500 ha, also etwa 16 preussische Normalfelder. Das Interessengebiet der Bohr-Ges. Adolfs Glück liegt weiter östlich von den genannten Gebieten; es umfasst rund 4500 ha. Die Ergebnisse der Bohrungen Hope sowie von Adolfs Glück rechtfertigen den Schluss, dass in dem bezeichneten Bohrgebiet ein zus. hängender Salzzug vorliegt, der sich quer durch die beiden Gerechtsame erstreckt. Die Gew. Hope hat am 11./1. 1907 die Einforderung einer Zubusse von M. 1 000 000 be- schlossen. Mit den Schachtbauarbeiten des Unternehmens Hope-Adolfs Glück ist bereits 1909 begonnen worden. Die Bergwerksges. Hope hat in 1909 ebenfalls mit ihrem Schachtbau begonnen. Die Schächte beider Unternehmungen, ca. 1060 im von einander entfernt, werden auf Grund behördlicher Genehmigung durchschlägig. Kapital: M. 3 250 000 in 1964 Vorz.-Aktien und 1286 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 250 000 in 3250 St.-Aktien; übernommen zu pari von den Firmen Wulkow & Cornelsen, Hamburg; Internat. Bohr-Ges., Erkelenz; Friedr. Krüger, Halberstadt; Joh. Ohligschläger, Aachen; Gebr. Röchling, Saarbrücken. Zur Beschaffung neuer Betriebs- mittel beschloss die G.-V. v. 16./5. 1908 die Zuzahlung von M. 400 auf jede Aktie (Frist 11./6. 1908). Diejenigen Aktien, auf die zugezahlt wird, werden Vorz.-Aktien, die ab 1909 eine jährl. Vorz.-Div. von 6 % erhalten, ausserdem besitzen sie Nachzahlungs-