2200, Salz-, Kali- und Salbeter-Bergwerke. Ausübung von Bohrungen für eigene Rechnung, auch Betrieb einer Papierstoffabrik. Die Ges. verfügt über eine Gerechtsame von 20 preuss. Normalfeldern von rund 43 780 000 qm. Der am 1./10. 1905 begonnene Schacht, der in der Zeit vom 4./5. bis 10./10. 1907 den bei 455,2 m beginnenden, 26 m mächtigen Plattendolomit durchteuft und am 31./12. 1907 bei 530 m Teufe das jüngere Steinsalz angetroffen hatte, wurde 1908 um noch 181 m ver- tieft. Er erreichte das obere Kalilager in einer Mächtigkeit von 2,3 m gegen Ende März 1908, das untere in einer Mächtigkeit von 3,3 m gegen den 20. Mai 1908 und die Endteufe von 711 m am 30./5. 1908. Der innere Ausbau des Schachtes, der von Tage bis 102 m und von 447 bis 482 m in Eisen, im ÜUbrigen in Mauerung steht, wurde in der Zeit vom 30./5. bis 20./7. 1908 soweit durchgeführt, dass gegen Ende Juli mit zwei Fördereinrichtungen gefördert werden konnte. Die Füllörter der beiden Sohlen wurden bei 657 und 702 m Schachtteufe angesetzt. An Ausrichtungs- und Begleitstrecken wurden bis Ende 1908 auf der oberen Sohle 130 m und auf der unteren 567 m aufgefahren. Im J. 1909 wurden bis 31./5. auf der oberen Sohle weitere 367,5 m, auf der unteren 825 m Strecken im Kalilager getrieben. Beide Kalilager führen Hartsalz, nur vereinzelt zeigen sich im unteren Lager Einlagerungen von Carnallit. Die im Schacht und bei den ersten Auffahrungen gemachten Aufschlüsse waren auf beiden Sohlen recht gut. Die von der Befahrungskommisson des Syndikats am 23./9. und am 2./11. 1908 bei den Befahrungen der Grube genommenen- Proben wiesen einen durchschnittlichen Gehalt von 16,6 und 14,1 % K:0 aus. Da besonders die Salze des unteren Lagers ein hohes Ausbringen zeigten, wurde zunächst die Ausrichtung dieses Lagers be- trieben. Indessen wurde mit Rücksicht auf den Umstand, dass das untere Lager stärkeren Wechsel im Kaligehalt aufweist, als das obere, auch dieses letztere wieder stärker vor- gerichtet, sobald das dort fallende Salz zu verwenden war. Die dabei erzielten Aufschlüsse sind durchaus zufriedenstellend. Das Schachtgelände liegt in der Gemeinde Philipps- thal unmittelbar an der Staatsbahnstrecke Gerstungen-Vacha und ist mit dieser durch eigenen Bahnanschluss an den Bahnhof Philippsthal verbunden., Ebenso fliesst die Werra, deren Schiffbarmachung bevorsteht, nahe am Werk vorüber. Uber Tage wurden folgende Bauten fertiggestellt: Schacht-, Kauen-, Ventilator- und Mühlengebäude nebst den Mahl- und Verladeeinrichtungen, das Fördermaschinengebäude mit der elektr. Fördermaschine und der Hauptschaltanlage, eine Chlorkaliumfabrik mässigen Umfangs, sowie die zus. 850 PS. leistenden Wasserkraftanlagen in Philippsthal und Heimboldhausen. Auch vorhanden drei Beamtenwohnhäuser etc., die sämtlich auf den der Ges. gehörigen Grundstücken errichtet sind; insgesamt beträgt der Grundbesitz rund 125 preuss. Morgen. Die Papierstoffabrik Philippsthal hat die Ges. zur Ausnutzung ihrer Wasserkraft erworben. Ca. 200 Arbeiter. Die G.-V. v. 16./6. 1909 genehmigte die Veräusserung u. Verwertung der nicht unter Syndikatvertrag stehenden Grubenfelder der Ges.; der Kaufpreis beträgt M. 2 500 000. Es wurden 2 Gewerkschaften, Heimboldshausen u. Ransbach, gebildet. Von den Kuxen dieser beiden Gewerkschaften wurden je 607 Stück von den Hattorf-Aktionären bezogen, so dass noch je 593 Stück kostenfrei im Besitz von Hattorf verblieben sind. Der Versand der gewonnenen Kalisalze, zu deren Absatz mit dem Kalisyndikat ein Vertrag geschlossen wurde, begann am 4./8. 1908. Die Ges. ist sodann am 20./23. März 1909 in das Syndikat mit einer Beteiligungsziffer von 15 Tausendsteln eingetreten, die sich durch die Aufnahme neuer Werke inzwischen für 1910 auf 13,29 Tausendstel ermässigt hat. Abgeliefert wurden 1909 83 676 dz K:0 in Form von 19 781 dz 40er Düngesalz, 2800 dz 38er Kalidünger, 6075 dz Carnallit und 612 408 dz Kainit, von diesem 352 226 dz syndikat- lich und 260 182 dz aussersyndikatlich. Der hierzu sowie aus Austauschabkommen erzielte Betriebsüberschuss beträgt M. 516 629; er stellt nicht das regelmässige und volle Ergebnis eines Jahres dar, da bis zu den Sommermonaten der Betrieb und die Absatzverhältnisse noch unvollkommen waren. Bei M. 400 143 Abschreib. ergibt sich ein Reingewinn von M. 2150, der vorgetragen wird. Kapital: Bis 1909: M. 6000 000 in 5852 Vorz.-Aktien u. 148 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000 in 6000 St.-Aktien à M. 1000. Um Mittel für die Vollendung des Schachtbaues zu schaffen, beschloss die a. o. G.-V. v. 6./12. 1907 eine Zuzahl. bis 35 % = M. 350 auf jede Aktie einzufordern, wogegen ab 1./1. 1908 eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nachzahlungsanspruch u. Vorbefriedigung von M. 1350 im Falle der Liquidation gewährt wurde. Die Zuzahlung wurde auf 5710 Aktien geleistet, so dass der Ges. M. 1 998 500 zuflossen, die dem R.-F. zugewiesen wurden. Die Ges. ist berechtigt, ab 1./1. 1918 die Vorrechte der Vorz.-Aktien gegen Zahlung von M. 500 pro Stück abzulösen. In Vorz.-Aktien umgewandelt wurden 1909 weiter noch 224 Aktien; die darauf eingegangene Zuzahlung von M. 78400 ist wiederum der Rücklage zugeschrieben worden, die sich laut Bilanz ult. 1909 auf M. 1 253 681 stellt. Zur Vereinheitlichung des A.-K., das ult. 1909 aus 5852 Vorz.-Aktien und 148 St.-Aktien besteht, sollen die St.-Aktien im Verhältnis von 2: 1 zus.gelegt und M. 74 000 Vorz.-Aktien neu ausgegeben werden, so dass nach Durchführung dieser Transaktion wieder ein ein- heitliches A.-K. von M. 6 000 000 vorhanden sein wird. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Siehe bei Kap. Der A.-R. erhält neben Ersatz der Auslagen als Vergüt. jährlich M. 10 000; ausserdem 5 % Tant. von dem über 4 % des A.-K. hinaus zu verteilenden Reingewinns. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Gerechtsame 3 500 000, Schacht 1 700 000, Grund- stücke 222 536, Gebäude 734 250, Platz u. Wege 1, Wasserleitung u. Kanäle 800, Mobil. u.