2210 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. Zweck: Betrieb der Salzbergwerke und Fabriken der vormaligen Gew. Thiederhall. Die Ges. besitzt 6 Mutungsfelder von 11 006 601 qam mit einem Schachte u. eine Solmutung von 1 841 780 qm, sowie eine Fabrik zur Verarbeitung von Kalisalzen auf Chlorkalium etc. (Tagesleistung ca. 5000 Ctr.) und ein Areal von 144 000 qm mit drei Direktions- bezw. Wohn- gebäuden, 36 Arbeiterhäusern, eigener Gasanstalt, Eisenbahnanschluss etc. 1896 wurde auf dem Schachtgrundstück eine Saline zur Produkt. von Speisesalz errichtet. Das Kalisalzlager ist bis zu einer Teufe von 500 m erschlossen; es geschieht der Abbau der Salze auf mehreren in verschied. Höhenlagen befindl. Abbausolen. Seit Sept. 1900 Betrieb einer Sulfatfabrik. Arb.-Zahl ca. 430. Ausgaben für Reparat. u. Instandhalt. der Betriebsanlagen 1907–1909 M. 110 850, 101 033, 107 150; Zugänge 1907–1909 auf Anlage-Kti M. 181 140, 184 518, 97 817. In einem, 1899 bis 870 m Teufe niedergebrachten Bohrloch, westlich der betriebenen Grubenbaue, ist unter dem Deckgebirge eine Carnallitlagerstätte von 766, 70 m bis 778,20 m Teufe aufgeschlossen und darunter älteres Steinsalz angetroffen, welches in weiterer Teufe (870 m) in graues anhydritreiches Steinsalz überging. In seiner chem. Beschaffenheit ent- spricht das im Bohrloche nachgewiesene Kalisalz den bisher abgebauten Salzen. 1901 ist zur weiteren Ausbeute der Kalisalzlagerstätte der Ges. mit dem Abteufen eines neuen zweiten Schachtes begonnen (1908 380 m tief); die Kosten hierfür werden den Betriebsmitteln entnommen und beliefen sich bis Ende 1909 nach Abschreib. auf M. 988 927; die Arbeiten an Schacht II sind vorläufig unterbrochen, da im Schacht I gute Aufschlüsse erzielt wurden, welche das Resultat ergaben, dass in absehbarer Zeit der II. Schacht für die Förder. überflüssig sei. – Der Betrieb des Bergwerks erstreckt sich auf die Gewinnung von Stein- salz, Carnallit und Hartsalz. Das Steinsalz gelangt zum Teil gemahlen oder in Stücken zum Versande, zum Teil wird es zu Speisesalz verarbeitet, während die Kalisalze, Carnallit und Hartsalz auf Chlorkalium und Kalidünger verarbeitet werden. Mit Rücksicht auf die Ungewissheit über das Zustandekommen des neuen Syndikats bis 30./6. 1909 u. die dadurch geschaffene unsichere Lage der Kaliindustrie, hielt es die Ges. für angezeigt, von einer Div.-Verteilung für 1908 abzusehen; der Reingewinn von M. 111 611 wurde auf neue Rechnung vorgetragen. Die G.-V. v. 6./4. 1909 ermächtigte den Vorstand, von dem aus 6 Salz- u. 1 Soolmutung bestehenden Feldbesitz einen Teil von ungefähr zwei Normalfeldern, in welchen die Fortsetzung des bis 500 m abgebauten älteren Kalilagers, sowie der bis 380 m abgeteufte zweite Schacht liegen, für eine neu zu bildende Gewerkschaft, deren sämtliche Kuxe im Besitze der Ges. Thiederhall bleiben, abzuzweigen. Absatz: 1903 1904 1905 1906 1907 1908 1909 Chlorkaliuim . . dz 33 821 55 917 73 934 71 015 85 265 70 740 77915 ) — / P] % %%ꝙ 193 2 294 918 5901 Schwefelsaures Kali à 90 % 23.725 20787 24 457 22 997 10 242 19 393 18 453 Schwefels. Kalimagn. à 48 % 7804 8 562 5935 9038 5 713 12 571 6146 Kalidüngesalz 20, 30, 40 % „ 36 278 35 397 35 131 37 350 34 499 36 391 28 441 Kalidünger, mind. 38 % . . „ 2 100 4 089 4 400 5 250 Die Ges. ist Mitglied des Kali-Syndikats (siehe dasselbe). Beteilig. der Ges. im Syndikat 1910 in 12.44 Tausendsteln. Für das produzierte Speisesalz gehört die Ges. dem Ver- band Nordd. Salinen an. Die Ges. ist mit 289 Aktien à M. 1000 bei dem Kaliwerke Salzdetfurth und mit 26 Kuxen bei der Gew. Asse bei Wittmar beteiligt. Salzdetfurth hat für 1902–1909: 10, 11, 11, 13, 14, 12, 10, 9 % Div. verteilt, Asse 1903 M. 200 pro Kux, 1903 Ausbeute f. Thiederhall abzügl. Rück- vergüt. M. 5366, 1905 M. 13 000. Beide Beteil. stehen mit M. 531 662 zu Buche, Asse, nachdem auf die Beteil. an Gew. Asse infolge Wassereinbruch M. 26 000, 28 600 u. 39 000 abgeschrieben wurden; die Gew. Asse hat 1909 den zweiten Schacht fertiggestellt. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Oblig. von 1893, 4000 Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1895 bis 1925 durch jährl. Verl. im Juli auf 2./1.; verstärkte Tilg. vorbehalten. Eingetr. zur ersten Stelle auf den gesamten Besitz auf die Namen des Geh. Justizrats Semler in Braunschweig u. des Administr. Arnemann in Braunschweig in Gemässheit des Braunschw. Gesetzes v. 30./3. 1881. Coup.-Verj.: 4 J. nach Ablauf des Fälligkeitsjahres, der ausgel. Oblig. 10 J. n. F. Ende 1909 noch in Umlauf M. 2 199 000. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1895 bis 1909: 100.50, 100, 100.10, 100.40, –, 99, –, 100.10, 100.60, 101.60, 101.20, 100.60, 100, 100.20, 100.40 %. Aufgel. 17./1. 1894 zu 99.50 %. Notiert in Berln. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im II. Quartal Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Bergwerkskto 2 827 979, Grundstücke 165 104, Schacht- tiefbauten I 1 050 273, do. II 988 927, Gebäude 1 000 168, Masch. u. Apparate 854 008, Geräte u. Mobil. 29 240, Hilfswerke 173 803, Arb.-Kolonie 85 319, Debit. 234 247, Kassa 7421, Beteil. an Kaliwerken Salzdetfurth u. Gew. Asse 531 662, Kaut.-Kto 443 235, Einlage Kalisyndikat 8900, do. neues Kalisyndikat 8678, Material. 88 481, Fabrikat.-Bestände 191 984, Reserveteile 47 945. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Anleihe 2 199 000, do. Zs.-Kto 4000, Kredit. 573 251, Lohnrückstände 18 787, Kaut.-Kto 339 000, Avale 50 000, Disp.-F. 1 000 000, R.-F. 218 255 (Rückl. 9311), alte Div. 50, Anleihe-Zs. 49 612, Div. 160 000, Vortrag 125 420. Sa. M. 8 737 377. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 73 723, Anleihe-Zs. 98 955, Zs. 21 690, Aufschlussarbeiten 21 619, Abschreib. 297 530, Reingewinn 294 731. – Kredit: Vortrag