Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 108 503, Bergwerksbetriebs- u. Fabrikat.-Ertrag 666 182, Ackerpacht u. Wohnungsmiete 4664, Div. a. 289 Aktien der Kaliwerke Salzdetfurth 28 900. Sa. M. 808 251. Kurs der Aktien Ende 1899–1909: 116, 104, 103, 98.75, 99, 103.75, 148.90, 125.10, 100, 87.75, 106 %. Zugelassen M. 4 000 000, wovon zur Subskription aufgel. M. 2 500 000 20./7. 1899 zu 115 % durch die Zahlst. Erster Kurs 25./7. 1899: 135 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1893/94 (1½ Jahr): 8 %; 1895–1909: 3½, 6, 6, 8, 8, 8, 8, 5½, 5½, 6, 8, 7, 5, 0, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Carl Hugo, Alfr. Fink. Prokurist: R. Schulz. Aufsichtsrat: (3–7) Geh. Justizrat Max Winterfeldt, Gen.-Konsul Herm. Rosenberg, Berlin; Amtsrat Wm. Kuntzen, Nortenhof; Dr. W. Rathenau, Berlin; Geh. Justizrat Semler, Braunschweig. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Berlin: Berl. Handels-Ges., Nationalbank f. Deutschl.* Bergbau-Akt.-Ges. Justus in Volpriehausen (Hannover). Gegründet: 12. bezw. 22./12. 1905 mit Wirkung ab 1./9. 1905; eingetr. 22./1. 1906 in Uslar. Gründer: Rechtsanw. Alfred Sauer I, Gewerkschaft Justus I Cöln; Geh. Komm.-Rat Wilh. Boeddinghaus, Elberfeld; Fabrikant Herm. Remkes, Crefeld; Bank-Dir. Friedr. Lucan, Düsseldorf. Die A.-G. übernahm das gesamte Eigentum der Kali-Steinsalz-Gewerkschaft J ustus I in Cöln mit Ausnahme des Eisenerzbergwerkes Justus T in Mudersbach (Kreis Altenkirchen-Sieg) u. eines Betrages von M. 285 000 vom Bankguth. gegen Gewähr. von 4000 Aktien à M. 1000 = M. 4 000 000. Die restl. 1000 Aktien wurden von der Berg. Märk. Bank zu 175 % übernommen u. den Kuxen-Inh. bis 4./11. 1905 zu 185 % angeboten. Die durch die Begeb. dieser restl. M. 1 000 000 Aktien erhaltenen Mittel dienten zum weiteren Ausbau des Werkes. Von den Einlagen der Gew. Justus I entfallen: a) ihre sämtl. Grundstücke (9 ha 93 a 29 qm) nebst allen Gebäuden, Anlagen, Maschinen u. sonstigem Zubehör M. 3 402 7 33.91; b) ihre sämtlichen Fabrikgeräte, Werkzeuge, Mobilien, Utensilien, Feuerlöscheinricht., Fuhrwerke, Grubenpferde, Materialien, Säcke und Produkte M. 273 574.34; c) Forderungen abzügl. eines Betrages des Bankkontos von M. 285 000 mit M. 636 938.58; d) sämtliche Wertpapiere M. 249 198.35; e) Rechte aus ihren sämtl. Gewinnungsverträgen mit den Pfarr- und Schulgemeinden von Volpriehausen u. Schlarpe, sowie mit Grundeigentümern von Lichtenborn der Ausübung nach, zum Werte von M. 2 316 473.20, zus. also M. 6 878 918.38. – Dagegen übernahm die Akt.-Ges. die sämtl. Schulden der Gewerkschaft Justus I, nämlich: 1) eine Kaufpreisschuld von M. 54 900; 2) Hypothekenschulden von M. 2 085 000; 3) die Zs. bis zum 1./9. 1905, aus- machend M. 40 585.83, u. selbstverständlich die weiteren Zs.; 4) alle übrigen Schulden mit M. 698 432.55, zus. M. 2 878 918.38. Für den nach Abzug der Schulden verßleibenden Betrag von M. 4 000 000 gewährte die Akt.-Ges. der Gewerksch. Justus I 4000 Aktien von je M. 1000 (. oben). Die Gerechtsame liegen in der Gemarkung Volpriehausen u. 20 anderen Ort- schaften des Kreises Uslar. Die Ges. besitzt auch die Gerechtsame der früheren Kalibohr- Ges. Hardegsen in 5 Ortschaften des Kreises Moringen, für M. 150 000 erworben. Der bei Volpriehausen erbaute Schacht ist seit Febr. 1901 endgültig fertiggestellt, er hat eine Teufe von 550 m u. 3 Kalilager durchfahren. 1902/1903 Bau einer Chlorkalium- u. Sulfat- fabrik für eine tägl. Verarbeitung von 3–4000 dz Rohsalz bezw. Darstellung von 100–150 Ztr. höchstprozentigem Kaliumsulfat. Auch Salinenbetrieb u. Steinsalzbetrieb. Beteiligung im Kalisyndikat 1910; 14.85 % in Tausendsteln der Gruppe I–V. Von dem Rechte der Quotenübertragung gemäss § 29 des neuen Syndikatsvertrages machte die Ges. Gebrauch, indem sie ihren gesamten Lieferungsanteil am Absatze des Kalisyndikats mit Wirkung ab 1./1. 1910 an verschiedene Kaliwerke für die Dauer des Syndikatsvertrages übertrug. Seit 1908 ist die Ges. auch Mitgl. des Verbandes Norddeutscher Salinen. Auf den Abbau und Förderstrecken der Zeche Justus sind 1906 streichende und spies- eckige Verwerfungen überfahren worden, welche die Lagerungsverhältnisse des Salzes er- heblich beeinflussen und an verschiedenen Stellen auch das Kalilager stark disloziert haben. Die Ausrichtung dieser Verwerfungen hat begonnen. Dieselbe ist auf den tieferen Sohlen zwischen 595 und 627 m im südlichen Teile der Ostseite bereits von Erfolg be- gleitet gewesen, denn hier ist das Kalilager wieder in abbauwürdiger Beschaffenheit über- fahren worden. Nach Norden hin ist auf der 540 m-Sohle durch Horizontalbohrungen die weitere Aufschliessung des Kalilagers ebenfalls in die Wege geleitet worden. Im Ver- hältnis zu der bislang unter Abbau genommenen ist die unverritzte Feldesfläche eine 80 ausgedehnte, und nach den Oberflächenaufschlüssen der letzteren erscheinen ihre Lagerungs- verhältnisse grösstenteils um soviel günstigere zu sein, dass kein Grund zu der Befürchtung vorliegt, dass das Grubenfeld Justus nicht genügende Mengen abbauwürdiger Kalisalze bergen werde. 1907/08 gestalteten sich die Abbauverhältnisse weiterhin günstig. Um sich aber die Nachhaltigkeit des Bergbaues auf längere Zeit zu sichern, wurde die Erwerbung der Anteile der benachbarten Bohr-Ges. Dortmund beschlossen; bis Okt. 1906 gingen 751 Anteile für M. 541 249 an Justus über. Es ist geplant, auf der erworbenen Gerechtsame ein selbständiges Werk mit Schachtanlage ins Leben zu rufen und für dieses eine neue Syndikatsquote zu erlangen. Der erste Schritt hierzu ist durch Gründung der Gewerk- schaft Hildasglück (vormals Kalibohr-Ges. Dortmund) bereits getan. Die Vorarbeiten zur Etablierung eines Bergbaues in den Feldern dieser Gew. in dem Justus benachbarten 39*