2212 Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. Ertinghausen-Hardegsen haben 1906 begonnen. Nachdem im Herbst 1906 auch die zweite im Einfallen der Schichten angesetzte Tiefbohrung bei Ertinghausen fündig wurde und bei 682 m Teufe ein 5.3 m mächtiges Hartsalzlager mit durchschnittlich 20 % Chlorkalium er- schloss, dürfte auch mit Rücksicht auf die benachbarten Aufschlüsse nunmehr anzunehmen sein, dass sich das Kalilager über das zunächst für den Abbau ins Auge gefasste Gebiet erstreckt. 1909 ist noch eine dritte Bohrung niedergebracht, um im Anschluss daran zum Schachtbau überzugehen, mit dem 1909 begonnen wurde; im Mai 1910 130 m Teufe. Der Schacht ist so geplant, dass man mit dem benachbarten Schacht von Justus durch- schlägig werden wird; der Bau einer Fabrik ist nicht nötig, da die Anlagen von Justus für Hildasglück mitbenutzt werden können. Die Verständigung mit den Grundbesitzern hin- sichtlich der Kaligewinnungsverträge ist erfolgt; die Gew. Hildasglück erhielt auch die selbständige Salzabbaugerechtigkeit. Absatz von Justus an Kalierzeugnissen betrug: in 1907 in 1908 in 1909 Chlorkalium K0CL 54 970 46 650 dz 44 134 dz Kalidünger K20 6 850 „ 6 200 „ 4 900 Kalidüngesalz 409 16 334 5 3 11 226 „ 7 068 3 0 16 3 7061 „ 12 354 Sulfat 90 % K:804 6980 10 734 „ 11 759 Kainit 682 292 „ 698 682 „ 682 053 „ Der Absatz des Werkes, auf reines Kali berechnet, stellt sich in 1909 auf 119 520 dz gegen 121 770 dz in 1908. Der Absatz an Steinsalz betrug 1906–1907: 306 341, 337 153 dz, Siedesalz 35 953, 90 643 dz, für 1908–1909 nicht angegeben. Infolge der ausserord. Aufwendungen für unterirdische Aus- und Vorrichtungsarbeiten ergab sich für 1907 nur ein Betriebs- überschuss von M. 319 944, wovon M. 315 215 zu Abschreib. verwendet wurden; der Rest von M. 4729 nebst Gewinnvortrag aus 1906 M. 214 173, zus. M. 218 903 wurde auf 1908 vor- getragen. Von dem Betriebsüberschuss für 1908 (inkl. M. 218 903 Vortrag) M. 770 473, wurden M. 484 000 zu Abschreib. verwendet u. der Rest von M. 286 473 mit Rücksicht auf die allg. Geschäftslage u. die bevorstehenden anteiligen Ausgaben für den zweiten Schacht (Hildasglück) vorgetragen. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000 (s. oben). Anleihen: I. M. 1 500 000 in 5 % Schuldverschreib., rückzahlbar zu 102 %; Stücke à M. 400, 500 u. 1000. Tilg. ab 1905 durch jährl. Auslos. von mind. M. 30 000. Sicherheit: Hypothek zur I. Stelle. Ferner M. 150 000, die als Kaufpreis für Hardegsen gewährt wurden, zu 5 % verzinsl. mit % ab 1./3. 1901 durch jährl. Auslos. tilgbar. In Umlauf Ende 1909 noch M. 1 339 700. Zahlstelle s. unten. II. M. 600 00) in 5 % Schuldverschreib., rückzahlbar zu 102 %. Tilg. ab 2./1. 1909 durch Auslos. von 2 % des urspr. Anleihebetrages. Sicherheit: Hypothek zur II. Stelle. Zahlst. s. unten. In Umlauf Ende 1909 M. 586 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rücklagen, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss Tant. an Vorst. u. Beamte, 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von zus. M. 30 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Gewinnungsverträge 1 870 000, Bergwerksanlage: Schachttiefbau 941 183, Bergwerksgebäude 385 572, Bergwerksmasch. u. Apparate 303 095, Bergwerksgeräte 42 719, Bergwerksinventar 4405; Fabrikanlage: Fabrikgebäude 383 718, Fabrik-Masch. u. Apparate 445 678, Fabrikgeräte 7914, Fabrik-Beleucht. 4602; Salzwerksanl.: Salzwerksgebäude 262 956, Salzwerksmasch. u. Apparate 85 939, Salzwerksgeräte 427, Salz- werksbeleucht. 5692; Verschiedene: elektr. Licht- u. Kraftanl. 171 135, Wasserversorg.-Anlage 52 166, Bahnanschluss 57 699, Grubenpferde u. Fuhrwerk 7421, Grundst. 89 329, Wege u. Platz 47 012, Wohnhäus. 139 718, Mobil. u. Utensil. 34 834, Feuerlöscheinricht. 1242, Beteil. Hafenbahn Bodenfelde 8000, Material. 45 957, Sprengstoff 4696, Säcke 10 345, Futter 228, Produkte 239 291, Syndikatseinl. 21 967, Wechselbürgsch. 393 000, Wertp. 1 036 149, Wechsel 1829, Bankguth. 1548 353, Kassa 6844, Debit. 276 870. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 750 000, Anleihle II 1 339 700, do. III 586 000, do. Zs.-Kto 26 958, Wechselbürgschaften 393 000, rückst. Löhne 31 871, Frachten 17 637, Salzsteuer 41 063, rückständ. Syndikatsk. u. Vergüt. 50 000, unerh. Div. 1840, Kredit. 92 392, Gewinn 607 536. Sa. M. 8 937 999. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Bergwerks-, Fabrik- u. Salzwerksbetriebskosten 1 557 164, allg. Unk. 161 825, Steuern 27121, Zs.-Saldo 84 371, Knappschaftsgefälle u. Beiträge z. Berufsgenossenschaft 74 022, Syndikatskosten u. Vergüt. 97 933, Förderzins u. Wartegeld 58 233, Abschreib. 362 813, Gewinn 607 536. – Kredit: Vortrag 286 473, Erlös aus Rohsalzen, Fabrikaten, Stein- u. Siedesalz 2 694 899, Bank-Zs. 33 891, Gewinn auf Wertp. 464, do. Säcke 15 293. Sa. M. 3 031 022. Kurs: Die Aktien werden noch an keiner Börse notiert. Kurs im freien Verkehr am 77. 1910 112.50 %. Dividenden 1906–1909: 4, 0, 0, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Die Ausbeute der Gew. betrug 1902–1905: M. 180, 450, 480, 600 pro Kux. Direktion: Bergassessor a. D. Otto Hönnebeck. Prokuristen: Dr. V. Hornung, K. Jäger.