Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. Aufsichtsrat: Vors. Ludw. Niederleitner, Düsseldorf; Stelly. Rechtsanw. Dr. Busch, Essen; Bergassessor a. D. Ed. Schulte, Düsseldorf; Wilh. Imhof, Elberfeld; Bankier Hugo Vasen, Crefeld. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Düsseldorf: Berg. Märk. Bank. Consolidirte Alkaliwerke Actien-Gesellschaft für Bergbau u. chemische Industrie zu Westeregeln. Gegründet: 25./1. 1881 mit Wirkung ab 1./1. 1881; eingetr. 24./2. 1881. Letzte Statutänd. 4./12. 1895, 21./6. u. 15./11. 1899. Zweck: Fortbetrieb des Kali- u. Steinsalzbergwerks Douglashall zu Westeregeln u. der chem. Fabrik von Hugo Sholto Douglas ebendort (übernommen für zus. M. 13 000 000), sowie Verwertung der gewonnenen Mineral. u. Fabrikate. Nachdem Schacht I u. II 1891 ersoffen waren, wurde ein neuer Schacht III abgeteuft, der 1893 den Betrieb aufnahm. Der IV. Schacht, erbaut 1894–1896, nahm 1896 die Förderung auf, ein V. Schacht ist im Abteufen begriffen (s. unten). Es sind bedeutende Carnallitlager vorhanden, seit 1888 wird auch Kainit gewonnen. 1895/96 wurden Fabriken zur Darstell. von Brom, Atzalkal. u. Chlorkalk auf elektrolyt. Wege angelegt. 1898 wurde die Chlorkaliumfabrik vollständig umgebaut. Die Ges. ist bei dem Kaliwerke Salzdetfurth A.-G. mit 546 Aktien à M. 1000 beteiligt (Div. 1902–1909: 10, 11, 13, 14, 14, 12, 10, 9 %), sowie bei dem Kalisalzbergwerk Asse bei Wittmar mit 49 Kuxen (Ausbeute hierfür 1902–1907: M. 9800, 17 150, 24 500, 24 500, 0, 0 bezw. 1906 bis 1908 Zubusse); der neue Schacht von Asse kam 1909 in Förderung. Um den Bedarf an Brennmaterial möglichst billig und unabhängig zu decken, kaufte die Ges. 1896 von der Verwalt. der Douglas'schen Braunkohlengruben die eine u. 1900 die zweite Hälfte von den derselben in der Egeln'schen Mulde verlieh. Braunkohlenfeldern. Hierzu gehören die Braunkohlengruben der Gew. „Archibaldé“ bei Schneidlingen (1904 durch Zu- mutung von 4 Normalfeldern erheblich erweitert) u. „Bertha“ bei Westeregeln. Im Gruben- felde Caesar ist ein grosser Kohlenschacht im Abteufen begriffen. Auf dieser Schachtanlage wird eine elektr. Dampfturbinen-Zentrale von zunächst 4000 PS Kapazität (Drehstrom von 10 000 Volt Spannung) erbaut. Diese Überlandzentrale soll den Kraftbedarf für die ganzen Neuanlagen u. auch Energie für benachbarte Städte u. Dörfer liefern. Gefördert wurden 1904–1909: 3 733 386, 3 808 621, 4 471 424, 4 821 120, 4 622 054, 2 hl Braunkohlen, die z. Teil ver- kauft, z. Teil in den eigenen Betrieben verbraucht wurden. 1903 Beteilig. mit 350 Kuxen bei der Gew. Rossleben, die 1905 den Versand von Kalisalzen aufgenommen hat u. 1906 dem Kalisyndikat beigetreten ist; Ausbeute 1906–1909: M. 600, 650, 550, 500 pro Kux. – Beteil. an der Akt.-Ges. für Stickstoffdünger in Knapsack u. Westeregeln mit M. 1 650 000. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten bei Westeregeln 1908 u. 1909 M. 133 866 bezw. 256 184. Die Schachtneubau-Kosten M. 117 628 wurden 1908 abgeschrieben, ebenso 1908 u. 1909 je M. 200 000 auf Bergbau-Konz.-Kto. 1906 gelangten auf Beteiligungs-Konten M. 306 190 zur Abschreib., 1907 M. 453 900, 1908 M. 373 000, 1909 M. 500 000. Am 21./1. 1898 ist der Ges. vom Oberbergamt Halle das Bergwerkseigentum verliehen in 2 Feldern von 380 200 bezw. 308 600 qm, belegen in der Gemark. Hadmersleben, behufs Gewinnung des vorkommenden Steinsalzes nebst den mit demselben auf der näml. Lager- stätte vorkomm. Salzen. Die Mutungen führen die Bezeichnungen „Ladenburg I“, „Laden- burg II“; daselbst ist bei Hadmersleben eine neue Schachtanlage V im Abteufen begriffen, im April 1909 bei 440 m Teufe stehend; bei 125 m wurde das Salzlager angetroffen. Die Unk. werden aus bereiten Mitteln gedeckt. –— Die Beteiligung im Kalisyndikatsvertrag betrug im Mai 1910 23.56 in Tausendsteln. Von dem Gesamtabsatz der Syndikatswerke entfielen 1905–1909 zur Lieferung auf die Consol. Alkaliwerke: Chlorkalium 53 828, 69 876, 71 585, 59 814, 62 914 dz, schwefelsaure Fabrik.: 20 436, 23 795, 39 778, 36 585, 34 457 dz, Kali-Dünge- salze 20–40 %: 24 164, 47 083, 25 690, 23 254, 21 837 dz, Kali-Rohsalze 157 247, 95 871, 82 446, 86 616, 78 123 dz. Ausserdem lieferte die Ges. Kieserit in Blöcken u. kalziniert: 32 245, 35 982, 23 570, 4266, 28 474 dz. Die G.-V. vom 14./5. 1908 ermächtigte den Vorstand unter Zustimmung des A.-R. Teile des Bergwerkseigentums und der Bergwerksanlagen an neu zu gründende Gewerkschaften zu übertragen. Es handelt sich um die Zerschlagung der etwa 32 Normalfelder grossen Ge- rechtsame des Unternehmens in drei Teile. Es werden zu diesem Zweck zwei neue Kali. gewerkschaften errichtet, die etwa 11 bezw. 7 Normalfelder überwiesen erhalten (siehe unten), während bei dem Stammwerk etwa 15 Normalfelder verbleiben. Die hier erfolg. Neugrün- dungen von Kaliunternehm. unterscheiden sich von den zahlreichen Felderteilungen der übrigen Kaliwerke wesentlich dadurch, dass in die neuen Gew. sofort vollständige Schacht- anlagen der Westeregeln-Ges. inferiert werden, dass also zwei fertige, fördernde Werke hin- gestellt werden, die selbständige Quoten am Absatz des Syndikats verlangen. Im Anschluss an den G.-V.-B. v. 14./5. 1908 (siehe oben) erteilte das Oberbergamt zu Halle a. S. der Ges. im Sept. 1908 bezw. Febr. 1909 die Genehm., dass das ihr gehörige Konsolidierte Kali- u. Steinsalzbergwerk Douglashall in folgende drei selbständige Felder geteilt wird: 1. in das Kali- u. Steinsalzbergwerk Tarthun, 22 500 000 qm gross, in den Gemarkungen Tarthun, Egeln, Etgersleben, Bleckendorf, Westeregeln, Hakeborn u. Kroppenstedt, belegen, 2. in das Kali- u. Steinsalzbergwerk Hadmersleben, 14 000 000 qm gross, in den Gemarkungen Hadmers- leben, Gross-Germersleben, Westeregeln u. Kroppenstedt, 3. in das Kali- u. Steinsalzberg-