Petroleum-Industrie. Zweck: Handel mit Benzin u. Mineralölen und allen daraus oder in Verbindung damit zu gewinnenden Erzeugnissen sowie Waren ähnlicher Art. Die Ges. ist berechtigt, die Produkte zu gewinnen oder zu verarbeiten. Die Ges. errichtete Fabriken in Brunsbüttelkoog am Kaiser-Wifhelm-Kanal und Zabrze, die den Betrieb Mitte bezw. Ende 1907 aufnahmen. Das ungünst. Resultat für 1908 ist, zum grössten Teil auf den Zusammenbruch der Bank- kommandite Gebr. Klopfer in München zurückzuführen, bei dem die Ges. mit M. 810 377 beteiligt war. Auf diese Beteilig. hat die Ges. nunmehr 70 % = M. 567 261 abgeschrieben; auf den noch zu Buch stehenden Betrag von M. 243 006 gingen 1910 5 % ein. Ausserdem ergab sich nach Abzug des Gewinnvortrages aus dem Vorjahre in Höhe von M. 28 491 ein Betriebs- verlust von M. 193 088. Zu Abschreib. werden (einschl. M. 23 452 für Debit.) M. 164 078 ver- wandt. Ferner wird für event. weitere Verluste auf Kontokorrent eine Rückstellung auf Delkr.-Kto in Höhe von M. 42 963 vorgenommen. Infolge einer Beanstandung der Waren- abrechnungen pro 1908 seitens der Rohbenzinlieferanten mit M. 260 000, die im Schieds- gerichtsverfahren 1910 zu Gunsten der Ges. erledigt wurde, war eine weitere Rückstellung von M. 160 000 notwendig. Insgesamt ergab sich somit für 1908 ein Gesamtverlust von M. 1 127 391. Im ersten Halbjahr des Jahres 1909 hat sich der Verlust um ungefähr M. 150 000 erhöht, so dass der Vorstand gemäss § 240 H.-G.-B. von dem Verlust der Hälfte des A.-K. der G.-V. v. 25./6. 1909 Kenntnis gab. Die gleiche G.-V. sollte über Sanierung des Unternehmes beschliessen, doch konnten keine definitiven Beschlüsse gefasst werden. Nachdem der Verlust ult. 1909 um M. 338 362, also auf M. 1 465 754 gestiegen war, beschloss die G.-V. v. 3./5. 1910 die Liquidation der Ges., besonders auch mit Rücksicht auf den Preis- kampf in der Petroleum-Industrie. Die Mitgl. des Vorstandes wurden zu Liquidatoren er- nannt; diesen wird ein Liquidationsausschuss beigeordnet. Die Liquidatoren dürfen das Unternehmen nur mit mindestens 70 % des Buchwertes verkaufen; wenn das ganze Unter- nehmen nicht bis 1./8. 1910 verkauft ist, wird dem Liquidationsausschuss die Erlaubnis ge- geben, einzelne Fabriken zu verkaufen. Schliesslich wurden sie beauftragt, bis spät. 1./11. 1910 eine a. o. G.-V. einzuberufen. In den Liquidationsausschuss wurden 3 Vertreter der Majorität u. 2 Vertreter der Minorität sowie von jeder Partei ein Stellvertreter gewählt. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht It. G.-V. v. 16./11. 1907 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908. Von dem neuen A.-K. übernahm M. 500 000 die Internationale Bohr-Ges. in Erkelenz zu pari zuzügl. Kosten. Die restlichen M. 500 000 wurden zu den gleichen Beding. einem Konsort. überlassen. Das- selbe hat die Aktien den bisherigen Aktionären 3:1 v. 7.–21./12. 1907 zu 110 % angeboten. Der Zweck der Kapitalserhöhung war die Aufnahme des Schmierölgeschäfts. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalb j. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1909: Aktiva: Fabrikanlagen 1 001 245, Lager-Anlagen 66 640, Waren- vorräte 909 329, Fabrikmaterial. 22 346, Transportmittel 191 016, Mobil. u. Utensil. 22 154, Kassa u. Bankguth. 73 808, Wechsel 2371, Effekten u. Kaut. 34 900, Debit.: a) Diverse 474 751, b) Peétroles de Grosnyi für Zinsen-Differ. 74 245, b) Bankkomm. Gebr. Klopfer i. Liq. (Rest) 243 006, voraus verrechn. Versich., Pacht u. a. Spesen 35 425, Avale 186 500, Pétroles de Grosnyi Saldo Warenabrechnung 174 629, do. Differenz auf Vorräte für Abrechn. 1910 400 845, Verlust 1 465 754. – Passiva: A.-K. 2 500 000, R.-F. 1499, Hypoth. 109 800, Kredit.: a) Petroles de Grosnyi (Russie) für Rest der Bankschuld 640 195, do. für Waren 1 465 080, b) Diverse 101 371, Res. für unverrechn. Spesen 10 201, Rückstell. auf schweb. Prozesse 77 963, do. für event. Verlust auf Debit. 52 111, Avale 186 500, Res. für beanstand. Differenz aus Waren-Abrechn. mit Petroles de Grosnyi von 1908 160 000, noch nicht anerkannte Zinsen- berechnung do. 74 245. Sa. M. 5 378 968. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 127 391, Fabrikat.- u. Gen.-Unk. 363 475, Zs. 177 196, Abschreib. auf Anlagen u. bewegl. Inventar 91 164, Delkr.-Res. f. event. Verluste auf Forder. u. durch schweb. Prozesse 76 000. – Kredit: Erträgnis 365 436, Ein- gang auf bereits ausgebuchte Forder. 4036, Verlust a. 1908 1 127 391, do. in 1909 338 362. Sa. M. 1 835 227. Dividenden: 1907; 0 % (Baujahr); 1908–1909: 0, 3%. Liquidatoren: Maxim Neumann, Arthur Moes. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Josef Waterkeyn, Bankier John Aulit, Industrieller Jean Waterkeyn, Jos. Joris, Florent Voets, Antwerpen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Nationalbank f. Deutschl.; Frankf. a. M.: Dresdner Bank. Deutsch-Amerikanische Petroleum-Ges. in Hamburg mit Zweigniederlassungen in Barmen, Berlin, Bochum, Bremen, Breslau, Cassel, Chemnitz, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Essen, Frankf. a. M., Frankf. a. O., Harburg, Leipzig, Magdeburg, Mannheim, Nordenham, Plauen i. V., Posen, Riesa, Rosslau, Stettin, Strassburg i. E., Stuttgart. Gegründet: 25./2. 1890. Letzte Statutänd. 28./2. 1891, 23./12. 1904, 31./3. 1905, 28./9. 1907 u. 27./6. 1908. Sitz der Ges. bis Dez. 1904 in Bremen. Zweck: Betrieb des Handels mit rohem und raffiniertem Petroleum, sowie ander- weitigen aus diesem gewonnenen Produkten, Erwerb u. Pachtung von Grundstücken, Schiffen. Waggons etc. für die Gesellschaftszwecke, Betrieb von Kommiss.-Geschäften jeder Art etc. 140*