Nachträge und Berichti gungen. 2237 die Allg. Deutsche Credit-Anstalt, welche einen Teil des Gründungskapitals hergegeben hat. Dieser Regressprozess schwebte im Juli 1910 noch in erster Instanz vor dem Kgl. Land- gericht Leipzig. Die Ges, bezweckte den Erwerb u. Betrieb der von der Firma Lüder & Co. zu Wurzen betriebenen mechan. Schuhwarenfabrik u. des von der Firma Deutsch-Amerikanische Schuh- fabrik, G. m. b. H., in Schöneberg bei Berlin, betriebenen Schuhfabrikationsgeschäfts. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Die Aktionäre gehen leer aus. Dividende 1903: 0 %. (Direktion: F. O. Lüder, Wurzen; Jul. Gross, Schöneberg.) (Aufsichtsrat: Vors. Joh. Hch. Ficke, Rechtsanw. Dr. Felix Zehme, Leipzig; Kaufm. Otto Story, Schöneberg.) Hilfsverein deutscher Lehrer A.-G. in Berlin. C. 25, Alexanderstrasse 39/41. (In Konkurs.) Gegründet: 1895. Die Ges. bezweckte Förderung u. Hebung der wirtschaftlichen Ver- hältnisse des deutschen Lehrerstandes durch Geschäfte aller Art. In Folge ihrer Verbindung mit der Central-Militärdarlehnskasse für Lehrer A.-G. in Berlin, durch Spekulationen und Unterschlagungen geriet die Ges. 1908 in Zahlungsschwierigkeiten, was am 9./11. 1908 zur Konkurseröffnung führte. Konkursverwalter: Kaufmann Kroll, Berlin, S0. 16, Schmidtstr. 9. In der Gläubiger-Versamml. v. 8./12. 1908 schätzte der Konkursverwalter im günstigen Falle die Aktiva auf M. 293 021, die Vorrechtsforderungen, Masseschulden u. Kosten des Verfahrens auf M. 1 514 466 u. stellte letzteren eine Div. von 18 % in Aussicht, davon kamen Anfang 1910 7 % zur Ausschüttung; vielleicht liegen noch ca. 11 % in der Masse. Der Eingang der Forder. wird einige Jahre dauern. Kapital: M. 300 000 in 300 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 20 000, erhöht um M. 20 000 lt. G.-V. v. 8./3. 1897, um M. 20 000 v. 8./1. 1900 und um M. 40 000 v. 18./3. 1902, begeben zu 105 %. Die G.-V. v. 14./3. 1903 beschloss weitere Erhöhung des A.-K. um M. 100 000 in 100 Aktien, begeben zu 105 % bezw. 110 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 21./3. 1906 um M. 100 000 (auf M. 300 000), in 100 Aktien, begeben zu 105 % an Aktionäre bezw. zu 110 % an Nichtaktionäre. Das A.-K. ist verloren. Dividenden 1895–1907: 3, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 8, 8, 6, 6, 6, 6 %. Direktion: Alfred Hilgner. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Albert Forkert, Berlin; Stellv. Reinhold Rutzen, Niederschönhausen; Ernst Wundermann, Bernh. Mauksch, W. Bürger, Berlin. Akt.-Ges. für Keller's Patent Ladebalken in Cöln. (In Liquidation.) Gegründet: 10./12. 1906 bezw. 28./1. 1907; eingetr. 1./3. 1907. Gründer siehe Jahrg. 1908/09. Zweck: Ausbeutung der durch Patente und Gebrauchsmuster geschützten Erfindung Keller's Patent Ladebalken mit Aufzugsvorrichtung in Deutschland, Österreich-Ungarn, Frankreich, Belgien und Luxemburg, insbesondere der Verkauf und Vertrieb des geschützten Gegenstandes in den genannten Ländern. Der Mitgründer Emil Keller in Höngg (Schweiz), brachte in die Ges. ein die ihm für obige Staaten erteilten Patente und Musterschutz- rechte, betreffend den oben bezeichneten Gegenstand, nämlich: Deutsches Reichspatent Nr. 170 139, vom 13./3. 1905 ab beginnend, Deutsche Reichsgebrauchsmuster Nr. 279 575 und 279 576, beide vom 26./4. 1906, Osterreich. Patent Nr. 25 019, vom 15./2. 1906, Ungarisches Patent Nr. 34 887, vom 19./6. 1905 und Luxemburg. Patent Nr. 6142, v. 14./12. 1905, Französ. Patent Nr. 366 583, vom 31./7. 1906 und Belgisches Patent Nr. 186 668, v. 15./9. 1905 mit Zusatzpatent Nr. 191 117, v. 17./4. 1906. Ferner noch die Rechte aus einem in Deutschland am 17./2. 1906 unter K 31 388 (II) 35d angemeldeten Zusatzpatente. Der Wert dieses Ein- bringens wurde auf M. 220 000 festgesetzt, und sind etc. Keller als Entgelt für dieses Ein- bringen seitens der Ges. 190 Aktien gewährt und ausserdem M. 30 000 bar ausgezahlt worden. Auf der Tagesordnung der zum 21./2. 1908 einberufenen G.-V. v. 21./2. 1908 standen u. a. folgende Punkte: Beschlussfassung über Einstellung des Geschäftsbetriebes, oder Veräusserung des Unternehmens, oder Übertragung der Ausnutzung der Patente auf Grund der vor- liegenden diesbezüglichen Angebote; Beschlussfassung über eine Entschädigungsforderung des Josef Kälin zu Basel im Betrage von M. 50 000; die nach § 240 Abschnitt I zu machenden Mitteilungen über den Verlust der Hälfte des A.-K.; Herabsetzung des A.-K. von M. 400 000 auf M. 300 000; Leistung der auf die Aktien noch ausstehenden Zahlungen; Schlichtung der Differenzen mit dem früheren Vorstand Emil Keller; Ausscheidung der Patente, die nicht unbestrittenes Eigentum der Aktiengesellschaft sind; Verkauf der laut Gesellschaftssatzung der Aktiengesellschaft gehörenden Auslandspatente. Vor Tagung dieser G.-V. wurde aber am 20./2. 1908 das Konkursverfahren über das Vermögen der Ges. eröffnet. Der Konkurs wurde am 15./1. 1909 wieder aufgehoben; die Ges. befindet sich von diesem Termin an wieder in Liquidation. Konkursverwalter: Justizrat Dr. Callmann, Cöln. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000; anfänglich mit 25 % Einzahlung, 8½ % zum 18./5., 16⅝ % zum 19./7., 20 % zum 11./9. u. 30 % zum 2./11. 1907 einberufen. Auf die Aktien Nr. 251–314 u. 385-–400 wurden die restlichen 75 % nicht geleistet.