Hypotheken-Bank. organisation in die Hand nahm u. zwar hauptsächlich unter dem Gesichtspunkte, das der Ges. zustehende wertvolle Pfandbriefprivileg im Interesse der ländlichen Kreditorganisation nutzbar zu machen und das Institut seiner ursprüngl. Bestimmung, dem Realkredit der kleineren Landwirte zu dienen, wieder zuzuführen. Die Anglieder. an die Reichsgenossen- schaftsbank ist in der Weise erfolgt, dass dieser von Seiten der Grossaktionäre des Instituts M. 1 441 000 Aktien zur Verfügung gestellt wurden, u. zwar zum Preise von M. 1 mit der Massgabe, dass die Reichsgenossenschaftsbank verpflichtet ist, den Kaufpreis je nach dem Ausfall der Sanierung bis auf 50 % des Nennwertes der Aktien, also auf Mk. 702 500 zu erhöhen. Hiernach verfügt die Reichsgenossenschaftsbank über die Mehrheit des A.-K. Ferner hat die Landw. Creditbank zum Zwecke eines engeren Anschlusses an die genossen- schaftl. Organisation auf Grund des vorerwähnten Vertrages die Mitgliedschaft bei der Reichsgenossenschaftsbank erworben, ihr die Aufsicht u. Kontrolle, welche durch einen von ihr zu bestellenden Kommissar ausgeübt wird, eingeräumt und sich der Revis. durch den Generalrevisor des Reichsverbandes der Deutschen Landwirtschaftlichen Genossenschaften unterstellt. Die Schwierigkeiten der Landw. Creditbank rühren hauptsächlich von der Beleihung der vormals Höchschen Grundstücke in bezw. bei München her, dann ist die Ges. beteiligt bei der in Liquid. getretenen Hessischen Bank in Darmstadt mit M. 370 000 in Aktien, bei der Deutschen Metallwaren-Akt.-Ges. in Hüsten mit einer Forder. von M. 164 900; ferner hat die Bank eine erhebl. Forder. an die Liegenschafts.-Ges. m. b. H. in Frankf. a. M., wo- ffür 650 Kuxe u. M. 1 000 000 Oblig. der Gew. Kur-Cöln verpfändet sind. Diese Engagements, soweit sie nicht in den Rahmen einer Hypoth.-Bank gehören, sollen sobald wie möglich ab- gestossen werden. Auf Effekten kamen per 31./12. 1908 M. 303 494, auf Hypoth. 247 430, aufßf Debit. 485 729 zur Abschreib., ausserdem wurde für Verluste auf Forder. eine Rückstell. von 31 503 gemacht (ult. 1909 auf Rückstell. abgeschrieben). Berücksichtig. der Abschreib. Rückstell. ergab sich ult. 1908 eine Unterbilanz von 1 499 690, wovon 500 310 durch Her- . der Res. Deckung fanden; zur Beseitig. des restl. Verlustes von 1 000 000 beschloss die G.-V. v. 24./7. 1909 die Herabsetz. des A.-K. von 2 000 000 um 1 000 000, also auf 1 000 000 durch Zus. legung der Aktien 2:1; Frist auf 30./4. 1910 festgesetzt, nachdem die gerichtliche Eintragung am 31./12. 1909 erfolgt war. Die Herabsetzung ist inzwischen durchgeführt. Sanierung 1910: Das Geschäftsj. 1909 ergab einen neuerlichen Verlust von M. 908 830. Dabei entfiel mehr als die Hälfte (461 991) auf Kontokorrentverluste, die aus den Versuchen der früheren Verwalt., zwecks Geldbeschaffung Oblig. des Instituts zu lombardieren, ent- standen sind. Zur Beseitigung des diesmaligen Verlustes ist eine neue Sanierung in der Weise von der G.-V. vom 9. 8. 1910 beschlossen worden, dass auf das im Jahre 1909 auf M. 1 000 000 zus. gelegte A.-K. 100 % = M. 1000 zugezahlt werden sollen (Frist 15./10. 1910). Den Aktien, die zuzahlen, soll der Charakter von Vorz.-Aktien verliehen werden, mit 4 % Vorrechts-Div. mit Wirkung ab 1./1. 1911 u. dem Anspruch auf Nachzahlung. Ausserdem sollen jeder Vorz.-Aktie zwei „„ zufallen. Die früheren Mitgl. des V orst. u. des A.-R. sollen regresspflichtig gemacht werden; mit einigen Persönlichkeiten wurden bereits dies- bezügl. Vergleiche abgeschlossen, auch hinsichtl. der von denselben übernommenen Garantien. Hypoth.-Pfandbriefe: Am 31./12. 1909 waren für M. 3 352 400 Scheine in Umlauf. Sie sind auf Grund erworbener Unterlagshypoth. im Betrage von M. 3 469 755 ausgegeben; die Tilg. erfolgt durch Verl., Künd. oder Rückkauf innerh. 53 Jahren v. 1./1. des Aus- stellungsjahres. 4 % Hypoth.-Pfandbr. Lit. D-J (bis 1./7. 1896 zu 4½ %), unkündbar bis 1900, M. 1 583 700. Stücke à M. 1000, 500 u. 100. Zs. 1./1. /7. In Umlauf Ende 1909: M. 980 800. Kurs. Ende 1891–1910: 101.70, 101.80, 102, 103, 103.50, 102.50, 101.30, 100.20, 98.70, 97.10, 97.10, 98.90 99.20, 99, 98.80, 99, 99.80, –, 82, 86 %. Notiert in Frankf. a. M. 4 % Hypoth.-Pfandbriefe Lit. N-P. In Umlauf Ende 1908 M. 1 349 400. Stücke Lit. N à M. 100, Lit. 0 à M. 500, Lit. Pà M. 1000, können auf Namen gestellt wer den. Zs. 1./1. u. 1/7 Coup.-Verj.: 4 J. (F.) In Umlauf Ende 1909: M. 1 003 900. Eingeführt M. 2 000 000 am 15., 6. 3 1895 zu 103 %.' Kurs Ende 1895–1910: 103, 102.50, 101.40, 100.50, 98.90, 97.20, 97.20, 98.90, 99.20, 99.60, 99.20, 99.50, 99.50, –, 82, 86 %. Notiert in Frankf. a. M. Die im Umlauf befindl. 4 % Pfandbr. des Institus Lit N-P, welche nicht mit Datum vom 1./5. 1895 u. 1./6. 1896 zur Ausgabe gelangten, werden durch Umtausch in neue Stücke Lit. Q R S zurückgezogen. 4 % Hypoth.-Pfandbriefe von 1907: M. 2 000 000, Serie XXXV=XXXVII. Stücke à M. 100, 500 u. 1000, Lit. Q R S. In Umlauf Ende 1909: M. 1 286 000. Zs. 1./1. u. 1./7 Tilg.: Die Stücke müssen längstens innerhalb 54 Jahren ab 1./1. 1907 durch Verlos., Kündig. oder Rückkauf aus dem Verkehr gezogen werden. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1907–1910: 99.50, –, 82, 86 %. Eingeführt daselbst am 22./7. 1907 zu 99.50 %. 4½ % Hypoth.-Pfandbriefe von 1907: M. 8 000 000, Serie XXVXVIII–HIII. Stücke M. 100, 500 u. 1000, Lit. T U V. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg.: Die Stücke sind vor 1./7. 1917 ..... unkündbar, müssen aber von da ab innerhalb 52 Jahren durch Verlos., Kündig. oder Rück- kauf getilgt „ In Umlauf Ende 1909 M. 81 700. Kurs in Frankf. a. M. Ende 19077 bis 1910: 101, 97.80 %. Eingeführt daselbst 22./7. 1907 zu 101 %. Für die 3 .. u. der Pfandbriefe gelten die Bestimmungen des Bürgerl. Gesetzbuches. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen. Vers.: In den ersten 5 Monaten. Stimmrecht: Je M. 100 A.-K. = 1 St. 1910. Siehe auch oßen Sanierung