88... Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften ete. Neue Rheinau-Akt.-Ges. in Rheinau bei Mannheim. Gegründet: 26./9. 1906. Gründer: Rheinisch-Westfäl. Kohlen-Syndikat, Essen a. d. R., Rhein. Kohlenhandel- & Rhederei Ges. m. b. H., Mülheim a. d. R.; Rheinische Creditbank, Mannheim; Süddeutsche Disconto-Ges., A.-G., Süddeutsche Bank, Mannheim. Zweck: Erwerb von Grundstücken, insbesondere der der Rheinau Ges. m. b. H. in Liquidation sowie der Betriebsgesellschaft für den Rheinau-Hafen m. b. H. in Liquidation gehörigen Liegenschaften nebst dem Rheinauer Elektrizitätswerk; Kaufpreis zus. M. 8 500 000. Durchführung aller derjenigen Arbeiten, die dazu dienen, die erworbenen Grundstücke in einen für Industrie- u. Umschlagplätze geeigneten Zustand zu versetzen, wie die Vornahme von Erd- bewegungen (Auf- und Abtrag, Planierung), Herstellung von Strassen, Eisenbahnanschlüssen, Gräben, Kanälen usw.; Förderung des Rheinauhafenverkehrs in jeder Weise, insbesondere durch Übernahme des Umschlags der dort ankommenden u. ausgehenden Güter; Erwerb, Erricht. u. Betrieb von Anlagen, Beteilig. an Unternehm., die den Gesellschaftszweck zu fördern geeignet sind; Wiederveräusserung der beweglichen u. unbeweglichen Vermögensgegenstände der Ges. im ganzen oder im ceinzelnen. Im Geschäftsjahr 1909/10 wurden insges. 10 Geschäfte mit einem Nutzen von M. 350 429 zum Abschluss gebracht u. steht der Grundbesitz der Ges. ult. Juni 1909 mit M. 3 683 018 zu Buch. Die zu Aufang 1908 in Angriff genommene Rückverlegung des dem Rheinau-Hafen gegenüberliegenden bayerischen Ufers, sowie die dadurch ermöglichte hochwasserfreie Auffüllung des 160 m breiten Rheinvorland-Streifens steht vor ihrer Vollendung, sodass die Ges. zum Teil jetzt schon in der Lage ist, weitere, unmittelbar am offenen Rhein gelegene Flächen zum Verkauf zu bringen. Das Elektrizitätswerk erzeugte 1909/10 4 958 628 Kilowattstunden, wovon nutzbar abgegeben wurden inkl. Selbstverbrauch: 4 290 650 K.-W. Angeschlossen sind 96 Transformatoren mit einer Gesamtleistung von 3250 K. V. A.; von diesen werden mit Energie versorgt: 431 Motore mit 5703 PS., 254 Bogen- lampen u. 11 570 Glühlampen etc. Direkt gespeist werden: 4 Hochspannungsmotore und 1 Hochspannungs-Motor-Generator. 1910 Beteiligung an der Oberrheinischen Eisenbahn-Ges. in Mannheim, an welche das Elektrizitätswerk abgetreten werden soll. Kapital: M. 7 500 000 in 4500 Aktien Lit. A (voll eingez.) u. 3000 Aktien Lit. B (mit 28–% Einzahlung) à M. 1000. Das beteiligte Banken-Konsort. gab im Okt. 1906 Aktien zu ca. 112 % ab. Den Aktionären der Mannh.-Rheinauer Transport-Ges. in Liqu. wurde im Juli 1907 das Bezugs- recht auf neue Rheinau-Aktien in der Weise angeboten, dass auf je M. 10 000 Mannh.-Rheinauer Transport-Aktien M. 1000 voll bezahlte neue Rheinau-Aktien zum Kurse von 100 % gegen bar bezogen werden konnten. Die Ges. wird ausser in den gesetzl. Fällen aufgelöst und tritt in Liquid., sobald nach Ermessen des A.-R. nach Berücksicht. der lauf. Geschäftsbedürfnisse eine weitere Einzahl. auf etwa nicht voll eingezahlte Aktien nicht mehr erforderlich ist. Bei Auflös. der Ges. erhalten von der nach Berichtigung der Schulden verbleibenden Liquidationsmasse die beiden Aktienkategorien jeweils ihren ratierlichen Anteil im Verhältnis der Einzahl. insolauge, bis diese zurückvergütet sind, sowie 4 % Zs. auf die geleisteten Einzahl., der dann verbleibende Rest ist auf alle Aktien gleichanteilig, d. h. ohne Rücksicht auf die geleisteten Einzahlungen zu verteilen. Die Ges. hat 1909/10 nom. M. 85 000 eigene Aktien zu 100, 105 u. 105½ % erworben. (Anleihe: M. 1 000 000 in 5 % Oblig. von 1900, Stücke à M. 1000, Zs. am 2./1. und 1./7. Rückzahlbar ab 1910 zu 102 % durch Auslos. Diese Anleihe wurde von der Betriebs-Ges. für den Rheinau-Hafen m. b. H. in Liquid. übernommen. In Umlauf am 1./7. 1910 M. 961 000; dieser Rest gekündigt zum 2./1. 1911. Zahlst.: Ges.-Kasse; Mannheim: Rhein. Creditbank.) Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., der Überschuss wird nach Ermessen des A.-R. zur Bildung von Spec.-Reserven verwendet oder auf neue Rechnung vorgetragen. Eine Div. wird nicht verteilt (s. auch oben bei Kap.). Die Tant. an Vorst.-Mitgl. u. Beamte werden als Geschäfts-Unk. gebucht. Die Mitgl. des A.-R. erhalten eine feste Vergüt. von zus. M. 10 500. Bilanz am 30. Juni 1910: Aktiva: Immobil. 3 683 018, Pumpstation 78 922, Gebäude 7155, Mobil. u. Utensil. 1, Masch. u. Apparate 27 831, Baumaterial. 17 551, Kassa 199, Bank- guth. 811 665, Restkaufschillinge 1 750 900, sonst. Debit. 127 972, Bürgschaften 507 000, Effekten 22 996, Elektrizitätswerk 1 631 593. – Passiva: Eingez. A.-K. 5 250 000, Oblig. 961 000, R.-F. 72 788, Agio-Res. 1520, Oblig.-Zs. 8025, Delkr.-F. 10 000, Pfandgläubiger 82 955, sonst. Gläubiger 6551, Bürgschaften 507 000, Gewinn einschl. 1349 174, Vortrag 1 766 968. Sa. M. 8 666 808. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 6033, Unk. 67 008, Strassenunterhalt. 2749, Pumpwerkbetrieb 2421, Bankprovis. 4540, Reparat. 3075, Versich. 3237, Delkr.-Übertrag 10 000, Gewinn 1 766 968 (davon R.-F. 20 889, Agio-Res. 800, Vergüt. an A.-R. 10 500, Vortrag 1 631 593), —– Kredit: Vortrag 1 349 174, Gewinn des Elektrizitätswerkes 74 784, Immobil. 350 429, Zs. 52 001, Bahn- u. Erdarbeiten 5193, Miete u. Pachten 933, Betrieb 9319, Steuern 24198. Sa. M. 1 866 034. Bilanz des Elektrizitätswerkes am 30. Juni 1910: Aktiva: Grundstücke 83 878, Gebäude 564 006, Masch. 456 803, Dampfkessel 234 688, Leitungen u. Hausanschlüsse 379 325, Trans- formatoren 117 960, Apparate 81 184, Zähler 46 917, Mobil. u. Utensil. 16 908, Vorräte 54 577, Kassa 3542, Kaut. 1203, Debit. 53 052. – Passiva: Neue Rheinau-Akt.-Ges. Guth. einschl. M. 961 000 5 % Oblig. 1 631 593, Abschreib.-F. 347 417. Kredit. 39 050, Kaut. 1203, Gewinn- Übertrag auf Rheinau-Akt.-Ges. 74 784. Sa. M. 2 094 051.