174 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Die G.-V. v. 10./4. 1901 genehmigte einen Vertrag mit der Stadt Mannheim wegen Bau und Betrieb neuer Linien und Einführung einer Betriebsgemeinschaft mit den der Stadt Mannheim konzessionierten Vorort-Linien; Erwerb der Konzession für eine neue normalspurige Eisenbahnlinie von Heidelberg über Handschuhsheim nach Schriesheim (Betriebseröffn. 16./7. 1906), u. Einführung des elektr. Betriebes auf der bestehenden schmal- spurigen Linie von Heidelberg über Handschuhsheim nach Schriesheim, Einrichtung des elektr. Betriebes auf der Teilstrecke der Karlsruher Lokalbahnen vom Friedhof bis Grün- winkel, Beteilig. bei der Frankfurter Lokalbahn-Ges. mit M. 100 000 (61905 auf M. 180 000 erhöht), Porphyrwerk Edelstein G. m. b. H. in Schriesheim mit M. 40 000 u. bei Biebricher Bauverein mit M. 50 000 u. Ermächtigung der Verwalt., die durch Ausführung obiger Be- schlüsse notwendig werdenden Geldmittel bestmöglichst zu beschaffen event. durch Auf. nahme einer Anleihe bis zum Betrage von M. 3 500 000. (Siehe Anleihe III.) Die G.-V. v. 21./9. 1901 genehmigte den Vertrag betreffs einer Betriebsgemeinschaft zwischen der im Besitz der Ges. befindlichen 8,69 km langen Hohenebra-Ebelebener u. der Herrmann Bachstein, jetzt der Centralverwaltung für Sekundärbahnen Herrmann Bachstein, gehörigen 37 km langen Greussen-Keulaer Bahn auf folgender Grundlage: Beide Bahnen werden als ein einheitliches Ganzes durch H. Bachstein verwaltet u. der Ges. aus dem Betriebsüberschusse vorab ein Betrag zugeschieden, welcher dem Durchschnittserträgnis der Hohenebra-Ebelebener Bahn in den letzten 3 Betriebsjahren entspricht. Nach einer 4 % Verzinsung des in der Greussen-Keulaer Bahn investierten Kapitals ist die Ges. an den weiteren Überschüssen nach dem Verhältnis des in der Hohenebra-Ebelebener Bahn investierten Kapitals beteiligt. Die a. o. G.-V. v. 10./3. 1908 genehm. den mit der Stadt Mainz abgeschlossenen Vertrag wegen Einführung des elektr. Betriebes auf den Mainzer Vorortbahnen. Die G.-V. v. 30./. 1908 genehmigte die Verträge mit der Stadtgemeinde Essen u. der Bürgermeisterei Borbeck wegen Ausbaues des Strassenbahnnetzes u. Erwerb der Konz. zum Bau u. Betrieb neuer elektr. Strassenbahnlinien von der Helenenstrasse in Essen über den Fliegenbusch nach Borbeck Germaniaplatz einerseits u. nach Frintrop andererseits, sowie den mit der Stadt- gemeinde Gelsenkirchen abgeschlossenen Vertrag wegen Fortsetzung der elektr. Strassen- bahnlinie Essen-Gelsenkirchen Grenze bis zum Hauptbalinhof in Gelsenkirchen u. Erwerb der Konz. zum Bau u. Betrieb dieser Linie. Ende 1910 beteiligte sich die Süddeutsche Eisenbahn-Ges. an der Gründung der Oberrheinischen Eisenbahn-Ges. Akt.-Ges. in Mann- heim. Das A.-K. der neuen Ges. beträgt M. 8 000 000, wovon die Stadt Mannheim 51 %, die übrigen Gründer zus. 49 % übernehmen. Ausserdem ist die Begebung eines Oblig.- Anlehens bis zur Höhe von M. 16 000 000 geplant. In diese neue Ges. sollen u. a. das zur alsbaldigen Elektrifizierung in Aussicht genommene sogen. süddeutsche Eisenbahndreieck Mannheim-Heidelberg-Weinheim-Mannheim, die Vorortbahn Käfertal-Heddesheim, die Kon- zessionen für die Linien Mannheim-Griesheim u. Schwetzingen-Ketsch sowie die Elektrizi- tätswerke Rheinau u. Ladenburg eingeworfen werden. Kapital: M. 26 000 000 in 26 000 Aktien (Nr. 1–26 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 6 500 000, Er- höhung lt. G.-V.-B. v. 8. Dez. 1897 um M. 7 900 000 in 7900 Aktien à M. 1000, wovon M. 2 100 000 ab 1. April 1897 u. M. 1 250 000 ab 1. April 1898 div.-ber, sind u. zu 110 % in Zahlung gegeben wurden. Die restl. M. 4 550 000 mit Div.-Ber. ab 1. April 1898 wurden den bis- herigen Aktionären im Verhältnis von 10 alten zu 7 neuen Aktien mit 102 % angeboten. Die G.-V. v. 28./12. 1899 beschloss weitere Erhöhung um M. 7 200 000 (auf M. 21 600 000) in 7200 Aktien (Serie A u. B) à M. 1000, welche den Aktionären am 5.–20./2. 1900 zu 102 % (auf 2 alte 1 neue Aktie) angeboten wurden. Eingezahlt auf Serie A u. B 25 % und das Aufgeld bis 31./3. 1900, weitere 50 % auf Serie A am 1./10. 1900, die restl. 25 % am 1./4. 1901, 25 % auf Serie B zum 1./10. 1901 einberufen, restl. 50 % auf Serie B wurden zum 1./3. 1902 eingefordert. Die Aktien waren nach Verhältnis der eingez. Beträge div.-ber. Diese Em. dient zur Einführung des elektr. Betriebes in Wiesbaden, sowie zum Bau der elektr. Bahnen Wiesbaden-Mainz-Schierstein etc. und für Erweiterungen der bestehenden Linien und Anlagen und zur Vermehrung der Betriebsmittel. Die G.-V. v. 29./9. 1906 beschloss nochmalige Erhöhung um M. 4 400 000 (auf M. 26 000 000) in 4400 Aktien, welche den Aktionären 5: 1 vom 10.–29./12. 1906 zu 103.50 % inkl. Aktien- stempel angeboten wurden, eingezahlt 28.50 % bis 2./1. 1907, 25 % am 30./3. 1907. Nicht bezogene 104 neue Aktien wurden der Bank f. Handel u. Ind. u. H. Bachstein zu 120 % überlassen. Die neuen Aktien nahmen nach Massgabe der geleisteten Einzahl. P. r. t. an der Div. teil. Zum 1./10. 1908 wurden weitere 30 % auf die neuen Aktien ein- berufen. Ende März 1909 waren also zus. M. 25 120 000 A.-K. eingezahlt. Restliche 20 % am 30./9. 1909 eingezahlt. Mitte 1909 ging die Mehrzahl der Aktien aus dem Besitz der Darmstädter Bank bezw. der Erben von Herrmann Bachstein in Berlin zu 123 % in den Besitz der Stadt Essen, des Landkreises Essen u. des Rhein.-Westfäl. Elektrizitätswerkes über, die zu diesem Zwecke die Rheinisch-Westfäl. Bahngesellschaft G. m. b. H. (St.-Kapital M. 17 000 000) gründeten. Die Stadt Essen besitzt davon 48 %, der Landkreis Essen 27 %, das Rhein.-Westf. Elektr.-Werk in Essen 25 % der Stammanteile. 07 0 Ausserdem hat genannte Rhein.-Westfäl. Bahnges. auch Anleihen aufgenommen. Ahnleihen: I. M. 6 000 000 in 3 % Pr.-Oblig. lt. Priv. v. 15./5. 1895, Nr. 1–6000, 1500 Stück à M. 2000, 1500 à M. 1000, 3000 à M. 500, auf den Inhaber lautend. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. % mit ersp. Zs. in 61 Jahren durch Pari-Ausl. im Dez. auf 1./4., angefangen 1895. Für die Oblig. haftet das ganze Vermögen der Ges. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1895–1910: 99.90, 100.30,