Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 79 Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn-Ges. in Finsterwalde. Gegründet: 26./10. 1885; eingetr. 31./12. 1885. Konz. 16./12. 1885 bezw. 28./7. 1892 u. 28./6. 1901 für Bahnen untergeordneter Bedeutung. Dauer der Ges. unbeschränkt, soweit nicht die Konz. Bestimmungen über die Beendigung vorgeschrieben hat. Betriebseröffn, 20./9. 1887. Statutänd. 25./9. 1899, 28./8. 1900, 17./9. 1901 u. 25./9. 1906. Zweck: Bau und Betrieb einer normalspur., eingeleisigen (20,16 km langen) Nebenbahn Zschipkau-Finsterwalde (hier Anschluss an die Staatsbahn) zur Aufschliessung der Nieder- lausitzer Kohlenfelder und Thonlager. 1895 wurde anschliessend die Kleinbahn-Strecke Sallgast-Costebrau-Friedrichsthal (7, 63 km lang) erbaut und 1./4. 1896 eröffnet; letztere Linie wurde 1897 bis Lauchhammer fortgeführt und 16./12. 1897 eröffnet, Bahnlänge 4,37 km; Gesamtlänge 32,92 km. Die G.-V. v. 28./8. 1900 beschloss Umwandlung der Klein- bahn Sallgast-Lauchhammer in eine Nebenbahn mit der Bezeichnung Zweigbahn unter Anschluss an den Staatsbahnhof Lauchhammer, Länge nunmehr 12,76 km; Kosten hier- für ca. M. 750 000; Betriebseröffnung 1./9. 1902. Infolge Eröffnung der staatlichen Neben- bahn Zschipkau-Senftenberg am 1./10. 1905 wurde auch auf Bahnhof Zschipkau An- schluss an die Staatsbahn geschaffen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 gleichberechtigten Aktien à M. 1000 (Lit. A Nr. 1–1500, Lit. B Nr. 1–500, Em. 1901); früher 1000 St.-Aktien u. 500 St.-Prior.-Aktien à M. 1000. (1895 erhöht um M. 500 000 in St.-Aktien.) Die Vorrechte der Prior.-Aktien wurden lt. G.-V.-B. v. 14./4. 1898 aufgehoben. Die G.-V. v. 28./8. 1900 beschloss weitere Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./4. 1902; fest über- nommen von dem Bankhause S. L. Landsberger in Berlin zu 103 %, Bezugsrecht der Aktionäre v. 20./8.–20./9. 1901 zu 103 %, wovon einzuzahlen 28 % nebst 4 % Zs. seit 3./8. 1901 bei der Zeichnung, weitere je 25 % am 30./9., 31./12. 1901 und 31./3. 1902; auf M. 3000 alte Aktien entfiel 1 neue. Prior.-Anleihe: M. 1 000 000 in 3½ % Oblig. von 1898, 2000 Stück à M. 500 zur Tilg. von schwebenden Anleihen und zur Anschaffung von Transportmitteln. Zs. 1./4. und 1./10. Rückzahlbar ab 1./4. 1903 mit 1 % und ersparten Zs.; Ausl. im Juli-Sept. (zuerst 1902) auf 1./4.; ab 1907 verstärkte oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist zulässig. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) In Umlauf 31./3. 1910: M. 771 500; nicht begeben M. 151 000; getilgt M. 77 500. Zahlst. wie für Div. Aufgelegt am 6./10. 1898. Erster Kurs: 99.50 %. Ende 1898 –1910: 99.25, –, –, 90, 97, –, 98, –, –, –, –, –, 91.75 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Juli-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Beiträge zum Ern.-F., zum Spez.-R.-F. (bis M. 100 000 erreicht), 5 % zum Bilanz-R.-F. (Grenze 10 %), event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Beamte, dann 4½ % Div., vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R. und 5 % Tant. an Dir., Rest Super-Div. Bilanz am 31. März 1910: Aktiva: Bahnanlage u. Ausrüstung: a) Zschipkau-Finsterwalde 2 169 301, b) Sallgast-Lauchhammer 848 045, Reservematerial. 61 532, Wertp. 386 798, Kaut. 57 304, Eisenbahn-Hypoth. 110 000, Kassa u. Bankguth. 121 721. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Anleihe 771 500, do. Zs.-Kto 13 492, do. Tilg.-Kto 12 722, Disp.-F. 32 410, Ern.-F. 304 580, Spez.-R.-F. 44 318, Neben-Ern.-F. 29 004, Bilanz-R.-F. 188 923, Tilg.-F. 294, Kaut. 57 304, Eisenbahn- steuer 36 250, Div. 240 000, Tant. 22 462, Vortrag 1441. Sa. M. 3 754 704. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben: a) Zschipkau-Finsterwalde 376 001, b) Sallgast-Lauchhammer 65 262, Zs. 26 915, Anleihe-Tilg. 12 722, z. Ern.-F. 44 997, z. Spez.- R.-F. 3017, z. Neben-Ern.-F. 404, Betriebsgewinn 300 153. – Kredit: Vortrag 1118, Einnahmen: a) Zschipkau-Finsterwalde 693 011, b) Sallgast-Lauchhammer 124 450, Zs. 5894, Überweis. aus dem Disp.-F. 5000. Sa. M. 829 474. Kurs Ende 1898–1910: Aktien: 208, 204, 207.50, 192.50, 209.75, 230, 264.50, 259, 296.50, 273, 282.50, 270, 267.50 %. Aufgel. durch S. L. Landsberger in Berlin am 6./10. 1898 zu 182 %. Notiert in Berlin. Dividenden: St.-Prior.-Aktien 1887/88–1897/98: 4½, 4½, 4½, 4½, 5, 5½, 6, 6, 8, 9, 8½ %; St.-Aktien 1888/89–1897/98: 2, 2½ 4½, 5, 5½, 6, 6, 8, 9, 8½ %; gleichberecht. Aktien 1898/99–1909/10: 10, 11½, 13, 9½, 10¼, 12 /, 12 0, 13 ¾., 13½, 14, 14.2, 12 % (M. 120). Div.- Zahl. spät. 4 Wochen nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Kunkowsky, Georg Priefer. Prokurist: August Baecker. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Geh. Reg.-Rat Gerhardt, Berlin; Stellv. Komm.-Rat Rob. Lands- berg, Dir. Adolf Gradenwitz, Dr. jur. Curt Goldschmidt, Rechtsanw. Eug. Goldstein, Berlin; Bürgermeister Klix, Finsterwalde. Zahlstellen: Für Div.: Finsterwalde: Hauptkasse; Berlin: Kur- u. Neumärkische Ritter- schaftliche Darlehnskasse, S. L. Landsberger, Berliner Bank-Institut Jos. Goldschmidt. . ..... 3.6....... 12*